Shining - Redefining Darkness
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Du, Mitt Konswerk
2. The Ghastly Silence
3. Han Som Hatar Människan
4. Hail Darkness Hail
5. Det Stora Grå
6. For the God Below
Die Bloodchamber meint:
Es ist immer wieder ein Ereignis, wenn einer der wohl am meisten gehassten und gleichsam am meisten verehrten Protagonisten der letzten zehn Jahre Black Metal ein neues Album veröffentlicht. Dass Niklas Kvarforth polarisiert, ist kein Geheimnis, doch dass die Musik, die unter seiner Führung entsteht, keineswegs so rüpelhaft und banal ist wie ein Großteil seiner Selbstinszenierung, scheint dennoch vielen verborgen geblieben zu sein. Auch wenn es bei einem Programm wie dem von SHINING schwer ist, den Künstler und das Werk getrennt voneinander zu betrachten, sollten wir es zumindest versuchen, denn es könnte dem ein oder anderen vielleicht die Hemmung nehmen, sich mit dem neuen Album der Schweden auseinander zu setzen. Und eines sei versprochen: Es lohnt sich wieder mal!
Klar, wo Kvarforth draufsteht, wird auch immer auf dicke Hose gemacht. Und ebenso großspurig ist auch der Titel des nunmehr achten Vollzeitalbums von SHINING. Es soll hier um nichts weniger als eine Neudefinition der Dunkelheit gehen. Und da 2012 angeblich alles neu ist, gibt’s auch keine Nummerierung mehr, dafür aber gepflegten Minimalismus auf dem Cover. So viel Weiß war noch nie. Dazu ein Pfeil, der zeigt, wo es lang geht. Bleibt man bei der äußeren Erscheinung, könnte man dem Titel fast glauben. Doch letztlich wurde da ein bisschen zu viel versprochen, was aber gar nicht schlimm ist. SHINING 2012 sind immer noch die SHINING, die wir von den letzten Veröffentlichungen kennen, also der Schaffensphase, die mit „IV – The Eerie Cold“ eingeläutet wurde.
Bedauern muss man das nicht. Auch das achte Album bietet dem Hörer die gewohnte Qualität und die Entwicklungen der letzten zwei Alben wurden konsequent fortgesetzt. Dass Herr Kvarforth inzwischen singen gelernt hat, weiß man, doch seine stimmlichen Qualitäten baut er kontinuierlich aus. Es ist einfach ein Genuss, ihm bei einem Stück wie „The Ghastly Silence“ oder „For The God Below“ zuhören zu dürfen. Auch in den harschen Bereichen ist sein Organ einfach bestechend und hebt sich von der Masse all der stereotypen Grunzer und Kreischer ab. Die Songstrukturen sind mehr als abwechslungsreich, es finden sich alle Stimmungslagen von Wut, Depression hin zu sanfter Melancholie. Und immer wieder fällt es auf, was für eine zartfühlende Seele hinter dieser Proletenerscheinung stecken mag. Es gibt unzählige öde Bands, die sich die Labels „Depressive“ und „Suicidal“ angepappt haben, doch nahezu allen davon fehlt die Professionaliät und Virtuosität, um den Urvätern dieses angeblichen Subgenres das Wasser reichen zu können.
Das liegt auch daran, dass Herr Kvarforth sich solche Ausnahmemusiker wie Peter Huss geangelt hat, der wieder einmal ein Fest für jeden Freund geschmackvollen Gitarrenspiels abfeiert. Dies liegt ebenfalls daran, dass der typische SHINING-Sound dadurch lebt, dass gekonnt Klavier, spanische Gitarre oder ein Sopransaxophon eingeflochten werden. Machen wir uns nichts vor, Black Metal im orthodoxen Sinne ist das schon lange nicht. Eigentlich weisen alle Zeichen in Richtung Progressive Metal. Und wer die letzten ENSLAVED-Alben mochte, hat gute Chancen, auch hiermit warm zu werden.
Und warum gibt es nicht die gleiche Wertung wie für den Vorgänger? Ganz einfach: Bei sechs Stücken, von denen eines „nur“ ein Klavierinstrumental ist, macht es sich nicht gut, wenn eines der Lieder das Niveau der anderen nicht halten kann. Und bei „Hail Darkness Hail“ driftet alles am Ende ein wenig zu sehr in Schwulst ab. Kein Beinbruch, aber damit auch keine Gesamtwertung ganz auf Augenhöhe mit „Född Förlorare“. Dennoch handelt es sich bei „Redefining Darkness“ um Metal auf allerhöchstem Niveau. Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen: Man kann von Niklas Kvarforth halten, was man will. Aber ein solches Album muss ihm erstmal einer nachmachen.
Klar, wo Kvarforth draufsteht, wird auch immer auf dicke Hose gemacht. Und ebenso großspurig ist auch der Titel des nunmehr achten Vollzeitalbums von SHINING. Es soll hier um nichts weniger als eine Neudefinition der Dunkelheit gehen. Und da 2012 angeblich alles neu ist, gibt’s auch keine Nummerierung mehr, dafür aber gepflegten Minimalismus auf dem Cover. So viel Weiß war noch nie. Dazu ein Pfeil, der zeigt, wo es lang geht. Bleibt man bei der äußeren Erscheinung, könnte man dem Titel fast glauben. Doch letztlich wurde da ein bisschen zu viel versprochen, was aber gar nicht schlimm ist. SHINING 2012 sind immer noch die SHINING, die wir von den letzten Veröffentlichungen kennen, also der Schaffensphase, die mit „IV – The Eerie Cold“ eingeläutet wurde.
Bedauern muss man das nicht. Auch das achte Album bietet dem Hörer die gewohnte Qualität und die Entwicklungen der letzten zwei Alben wurden konsequent fortgesetzt. Dass Herr Kvarforth inzwischen singen gelernt hat, weiß man, doch seine stimmlichen Qualitäten baut er kontinuierlich aus. Es ist einfach ein Genuss, ihm bei einem Stück wie „The Ghastly Silence“ oder „For The God Below“ zuhören zu dürfen. Auch in den harschen Bereichen ist sein Organ einfach bestechend und hebt sich von der Masse all der stereotypen Grunzer und Kreischer ab. Die Songstrukturen sind mehr als abwechslungsreich, es finden sich alle Stimmungslagen von Wut, Depression hin zu sanfter Melancholie. Und immer wieder fällt es auf, was für eine zartfühlende Seele hinter dieser Proletenerscheinung stecken mag. Es gibt unzählige öde Bands, die sich die Labels „Depressive“ und „Suicidal“ angepappt haben, doch nahezu allen davon fehlt die Professionaliät und Virtuosität, um den Urvätern dieses angeblichen Subgenres das Wasser reichen zu können.
Das liegt auch daran, dass Herr Kvarforth sich solche Ausnahmemusiker wie Peter Huss geangelt hat, der wieder einmal ein Fest für jeden Freund geschmackvollen Gitarrenspiels abfeiert. Dies liegt ebenfalls daran, dass der typische SHINING-Sound dadurch lebt, dass gekonnt Klavier, spanische Gitarre oder ein Sopransaxophon eingeflochten werden. Machen wir uns nichts vor, Black Metal im orthodoxen Sinne ist das schon lange nicht. Eigentlich weisen alle Zeichen in Richtung Progressive Metal. Und wer die letzten ENSLAVED-Alben mochte, hat gute Chancen, auch hiermit warm zu werden.
Und warum gibt es nicht die gleiche Wertung wie für den Vorgänger? Ganz einfach: Bei sechs Stücken, von denen eines „nur“ ein Klavierinstrumental ist, macht es sich nicht gut, wenn eines der Lieder das Niveau der anderen nicht halten kann. Und bei „Hail Darkness Hail“ driftet alles am Ende ein wenig zu sehr in Schwulst ab. Kein Beinbruch, aber damit auch keine Gesamtwertung ganz auf Augenhöhe mit „Född Förlorare“. Dennoch handelt es sich bei „Redefining Darkness“ um Metal auf allerhöchstem Niveau. Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen: Man kann von Niklas Kvarforth halten, was man will. Aber ein solches Album muss ihm erstmal einer nachmachen.