Ripe - The Eloquence Of Silence

Ripe - The Eloquence Of Silence
Heavy Metal
erschienen am 23.11.2012 bei Mighty Music
dauert 43:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fade To Rise
2. A Riddle In The Dark
3. The Candle And The Sun
4. Dreamwalker
5. A Part Apart
6. Bloodlust
7. Saint Of The Scar
8. Xenophobe In Hiding
9. Porcelain Goddess
10. Song For A Shadow
11. Above Inside
12. Ghost Of A Rose

Die Bloodchamber meint:

Der erste Impuls, sich mit „The Eloquence Of Silence“ zu beschäftigen, hatte nichts mit RIPE an sich, sondern alles mit Sänger Michael Bastholm Dahl zu tun. Weniger um herauszufinden, wie ein Sänger auf einem Album (titelgetreu) sprachgewandt schweigen kann, als weil der gute Mann seit einigen Monaten auch der neue Frontmann der großartigen ARTILLERY ist. Zwar ist selbst nach einer Reihe von Durchläufen der Erkenntnisgewinn über seine Thrashkünste reichlich gering, zum Ausgleich gibt es aber immerhin ein schönes Heavy Metal Album.

Die Stärken von RIPE scheinen dabei zunächst eher in den kräftigeren Momenten zu liegen, weil dann nicht die ganze Last, das Lied zu tragen, auf den Schultern der (überwiegend sehr ansprechenden) Kunst der Leadgitarre liegt, sondern jeder Musiker einen spürbaren Teil zum Gesamtergebnis beiträgt. Eine erste Ausnahme ist „Dreamwalker“, in dem der bereits erwähnte Frontmann sich aus dem musikalischen Rahmen nach oben verabschiedet und sich auf ungewöhnliche Weise die rhythmischen Bälle im Refrain mit seinen Kameraden zuspielt. Mit der zweiten absolut positiven Ausnahme sollte man die Sichtweise auf RIPE so verändern, dass man die Band nicht mehr auf eine spielerische Art reduziert, sondern die Lieder einzeln betrachtet, weil das halbakustische „Song For A Shadow“ mit Abstand für die größten Gefühle in der zweiten Albumhälfte sorgt - kurz nachdem man begonnen hatte, von der Stimme von Michael Bastholm Dahl bloß noch angetan zu sein statt das zu Beginn vermeintlich entdeckte Besondere weiter zu spüren.

Neben der Erfahrung, die zehn Jahre nach Bandgründung größer ist als es die jetzt insgesamt drei Alben vielleicht suggerieren, hört man vor allem das Bemühen der Dänen, eine abwechslungsreiche Platte aufzunehmen. RIPE werfen offen gelungene Blicke ins Balladeske, ins stampfig Düstere, ins emotional Berührende oder ins leicht gruselig Bedrohliche („Xenophobe In Hiding“), doch einige Unauffälligkeiten verhindern, dass „The Eloquence Of Silence“ gleich ein großer Kracher ist. Aber das ist schon in Ordnung, immerhin können auch nur ganz wenige Bands in diesem Jahr auf ein dermaßen begeisterndes Lied wie den grandiosen Opener „Fade To Rise“ zurückgreifen, der so einfach gestrickt scheint und sich doch auch im x-ten Durchlauf noch von vorne bis hinten so richtig anfühlt.
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