Dunderbeist - Songs Of The Buried

Dunderbeist - Songs Of The Buried
Hard Rock / Stoner Rock
erschienen am 23.11.2012 bei Indie Recordings
dauert 33:51 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Y
2. Father Serpent
3. Acheron
4. Enter Exile
5. The Hidden One
6. Songs Of The Buried
7. Centuries
8. Four Of The Seven
9. Forcefed Boar's Head
10. Mongrel

Die Bloodchamber meint:

Nur gute neun Monate nach dem zum Teil aus in der Bandheimat Norwegen bereits bekanntem Material bestehenden internationalen Debüt legen DUNDERBEIST ihr erstes komplett und am Stück für die ganze Welt geschriebenes Album vor, das dementsprechend in sich stimmiger und geschlossener ist. Auf dem Weg haben sie das siebte Mitglied, den Perkussionisten, verloren, was sich insgesamt wenig auswirkt, denn das Ausmaß der Spielereien ist an allen Fronten verringert worden. Stattdessen wird munter Gitarrengetriebenes serviert, das entscheidend davon abhängt, wie markant sich Riffs und Gesinge in dem meist hohen Geräuschlevel behaupten können. Das gelingt im Allgemeinen wie im Besonderen sehr gut, wobei der Rauschhaftigkeit des Albums, die von den ab und an nach MASTODON klingenden Gitarren noch verstärkt wird, eine Hand voll zusätzliche instrumentale Momente des über dem Toben schwebenden Tänzelns, wie sie eine kleine akustische Melodie schaffen kann („Enter Exile“), wohl nicht geschadet hätten.

Wunderbar an „Songs Of The Buried“ ist aber, dass das am Ende keine spürbare Rolle spielt, weil die Band es versteht, ihr Werk spannend zu halten. Von Bedeutung ist dabei, dass die beiden gleichberechtigten Sänger nicht nur in Nuancenunterschieden schreien, sondern sowohl etwas raue Melodik mit emotionalem Leben füllen („Songs Of The Buried“) als auch für Momente in den Wahnsinn abdriften können („Centuries“). Zudem ist das Album keineswegs unzugänglich und hat eine freudige Offenherzigkeit dem aufmerksamen Hörer gegenüber, ganz ohne ihm üppige Hitbrüste ansatzlos vor die Nase halten zu müssen.

Nach dem Reißer „Acheron“, dessen Ruderrhythmus unmittelbar in die Riemen treibt, kristallisieren sich so im Laufe der Zeit immer mehr Kleinode heraus, die man aus diesem oder jenem Grund oder vielleicht wegen der einen kleinen Melodie in seine Gebete aufnimmt – es geht auf dem Album ja schließlich um Tod und Verlust, was man der musikalischen Seite allerdings nicht unbedingt entnehmen kann. So findet man früher oder später nach dem Rudern in „Acheron“ die zweite Lautmalerei ( „Forcefed Boar’s Head“), weist den eine begeisternde Wechselperformance hinlegenden Torgrim und Åsmund fast schon rollenhaft ein Drama aufführende Charaktere zu und erfreut sich insgesamt daran, wie sinnvoll integrierte Einfälle aus einem vermeintlich gleichförmigen Lärmwerk ein intensives Schauspiel machen.

Merkt euch den Namen DUNDERBEIST und dreht bei „Songs Of The Buried“ die Anlage auf, denn laute Musik will laut gehört werden.
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