The Sorrow - Misery Escape
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Retracing Memories
2. The Escape
3. Burial Bridge
4. My Oblivion
5. A Reason
6. Buried In The Deep
7. A Thin Red Line
8. Perspectives
9. Lost Chapters
10. Dead Home
11. Follow The Lights
12. Nails & Daggers (Bonus Track)
13. Hold On Hope (Bonus Track)
Die Bloodchamber meint:
THE SORROW ist eine der wenigen Bands, deren Schaffen ich persönlich seit ihren ersten Schritten verfolge und die wohl auch noch für längere Zeit zu meinen Lieblings-(Metalcore-)Bands gehören wird. Trotzdem oder gerade deshalb möchte ich versuchen, das neueste Machwerk der Österreicher namens „Misery Escape“ so nüchtern-neutral zu beleuchten, wie es einem Fan eben möglich ist.
Anno 2007 war das Quartett mit „Blessings From A Blackened Sky“ zur richtigen Zeit am richtigen Ort, hatte ihr Debütalbum doch die Eier im Gepäck, die KILLSWITCH ENGAGE zum damaligen Zeitpunkt vermissen ließen. Mit den Nachfolgealben und vor allem dank energiegeladener Live-Performances konnten sich die Vorarlberger in der europäischen Metalcore-Szene etablieren. Nun steht nach dem Labelwechsel von Drakkar zu den Landsmännern von Napalm also das vierte Album „Misery Escape“ in den Läden.
Und schon der Opener „Retracing Memories“ macht nach wenigen Sekunden klar: Viel geändert hat sich nicht. Nach wie vor bekommt der Hörer Metalcore mit leichtem Hang zum Melodic Death Metal serviert, und zwar Metalcore, der immer melodisch ist, der aber auch immer Arsch tritt. Verbessert haben THE SORROW offensichtlich die Gitarrenarbeit – nicht nur werden öfter kurze Soli eingestreut als in der Vergangenheit, überhaupt verlassen sich die Österreicher nicht mehr nur auf die Macht des 08/15-Metalcore-Riffs. Exemplarisch dafür steht das hochmelodische „Burial Bridge“, bei dem Leadgitarrist Andreas Mäser sich vor allem im Refrain ordentlich austobt. Ebenfalls so noch nicht gehört hat man von den Vorarlbergern die dezenten Synthie-Einlagen, welche in manchen Songs die düstere Atmosphäre passend unterstützen.
Ebenso hat auf der gesanglichen Seite eine nuancierte Entwicklung stattgefunden. So werden erstens auch mal mitsingkompatible Chöre eingebaut, so dass „Buried In The Deep“ garantiert zu einem zukünftigen Live-Klassiker avancieren wird. Zweitens hat Sänger und Gitarrist Mathias Schlegel seinen ohnehin starken Gesang noch weiter verbessert, so dass es gefühlt mehr Klargesang als auf den Vorgängeralben zu hören gibt. Das führt allerdings dazu, dass ein, zwei Refrains schon etwas zu poppig ausfallen – der eigentlich geniale Rausschmeißer „Follow The Lights“ muss hier als Negativbeispiel herhalten: Ist ein Chorus, der zum Herausholen von Feuerzeugen animieren soll, derart weichgespült, dass nicht nur die Harten unter den Metallern sich mit eben diesem am liebsten in Brand stecken möchten, dann ist etwas mächtig schief gelaufen.
Glücklicherweise gelingt THE SORROW der Spagat zwischen corigen Strophen und clean gesungenen Refrains ansonsten aber recht gut, was vor allem in der ersten Hälfte des Albums in veritablen Metalcore-Hits resultiert. In der zweiten Hälfte des Albums wagen die Jungs auch mal das ein oder andere Experiment. Da wären beispielsweise die bereits angesprochenen Chöre; auch öffnen THE SORROW ihren Sound bisweilen ein wenig Richtung Post Metal. So geschehen zum Beispiel in „A Thin Red Line“ oder noch deutlicher in dem hauptsächlich mit verzerrten Spoken Words versehenen „Lost Chapters“, welches sicher einer der bisher am schwersten zugänglichen THE SORROW-Songs überhaupt ist.
Somit ist „Misery Escape“ ein Album, das auch mal aus dem bekannten Metalcore-Schema ausbricht, aber dennoch eindeutig THE SORROW zuzuordnen ist. Ich persönlich bin vollkommen zufrieden mit meinen Helden, auch wenn sie gerne noch öfter das Tempo anziehen dürften. Für Genrefans, die sich vor etwas zuckrigeren Refrains nicht fürchten, ist „Misery Escape“ jedoch Pflichtprogramm.
Anno 2007 war das Quartett mit „Blessings From A Blackened Sky“ zur richtigen Zeit am richtigen Ort, hatte ihr Debütalbum doch die Eier im Gepäck, die KILLSWITCH ENGAGE zum damaligen Zeitpunkt vermissen ließen. Mit den Nachfolgealben und vor allem dank energiegeladener Live-Performances konnten sich die Vorarlberger in der europäischen Metalcore-Szene etablieren. Nun steht nach dem Labelwechsel von Drakkar zu den Landsmännern von Napalm also das vierte Album „Misery Escape“ in den Läden.
Und schon der Opener „Retracing Memories“ macht nach wenigen Sekunden klar: Viel geändert hat sich nicht. Nach wie vor bekommt der Hörer Metalcore mit leichtem Hang zum Melodic Death Metal serviert, und zwar Metalcore, der immer melodisch ist, der aber auch immer Arsch tritt. Verbessert haben THE SORROW offensichtlich die Gitarrenarbeit – nicht nur werden öfter kurze Soli eingestreut als in der Vergangenheit, überhaupt verlassen sich die Österreicher nicht mehr nur auf die Macht des 08/15-Metalcore-Riffs. Exemplarisch dafür steht das hochmelodische „Burial Bridge“, bei dem Leadgitarrist Andreas Mäser sich vor allem im Refrain ordentlich austobt. Ebenfalls so noch nicht gehört hat man von den Vorarlbergern die dezenten Synthie-Einlagen, welche in manchen Songs die düstere Atmosphäre passend unterstützen.
Ebenso hat auf der gesanglichen Seite eine nuancierte Entwicklung stattgefunden. So werden erstens auch mal mitsingkompatible Chöre eingebaut, so dass „Buried In The Deep“ garantiert zu einem zukünftigen Live-Klassiker avancieren wird. Zweitens hat Sänger und Gitarrist Mathias Schlegel seinen ohnehin starken Gesang noch weiter verbessert, so dass es gefühlt mehr Klargesang als auf den Vorgängeralben zu hören gibt. Das führt allerdings dazu, dass ein, zwei Refrains schon etwas zu poppig ausfallen – der eigentlich geniale Rausschmeißer „Follow The Lights“ muss hier als Negativbeispiel herhalten: Ist ein Chorus, der zum Herausholen von Feuerzeugen animieren soll, derart weichgespült, dass nicht nur die Harten unter den Metallern sich mit eben diesem am liebsten in Brand stecken möchten, dann ist etwas mächtig schief gelaufen.
Glücklicherweise gelingt THE SORROW der Spagat zwischen corigen Strophen und clean gesungenen Refrains ansonsten aber recht gut, was vor allem in der ersten Hälfte des Albums in veritablen Metalcore-Hits resultiert. In der zweiten Hälfte des Albums wagen die Jungs auch mal das ein oder andere Experiment. Da wären beispielsweise die bereits angesprochenen Chöre; auch öffnen THE SORROW ihren Sound bisweilen ein wenig Richtung Post Metal. So geschehen zum Beispiel in „A Thin Red Line“ oder noch deutlicher in dem hauptsächlich mit verzerrten Spoken Words versehenen „Lost Chapters“, welches sicher einer der bisher am schwersten zugänglichen THE SORROW-Songs überhaupt ist.
Somit ist „Misery Escape“ ein Album, das auch mal aus dem bekannten Metalcore-Schema ausbricht, aber dennoch eindeutig THE SORROW zuzuordnen ist. Ich persönlich bin vollkommen zufrieden mit meinen Helden, auch wenn sie gerne noch öfter das Tempo anziehen dürften. Für Genrefans, die sich vor etwas zuckrigeren Refrains nicht fürchten, ist „Misery Escape“ jedoch Pflichtprogramm.