Thabu - Reborn (Re-Release)

Thabu - Reborn (Re-Release)
Progressive Heavy Power Metal
erschienen am 07.12.2012 bei Pure Prog Records
dauert 44:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A Game Of Lies
2. Reborn
3. Fictionating The Present
4. Beyond The End
5. Theater Of Faith
6. Remains Of Reality
7. Leaving My Root
8. Hunting Sinners
9. Violentango

Die Bloodchamber meint:

Ein bisschen viel vorgenommen haben THABU sich bei „Reborn“, auch wenn ich ein gewisses Verständnis dafür habe, dass das zweite Album der Argentinier Pure Steel so gut gefallen hat, dass sie es auf ihrem Sublabel Pure Prog ein Jahr nach dem Eigenrelease der Band überall wiederveröffentlicht haben. Das leicht progressive Wandeln der Südamerikaner an der Grenze zwischen Heavy und Power Metal erinnert nämlich nicht zuletzt wegen der häufig ganz schön jornigen Stimme des chilenischen Sängers James Robledo an MASTERPLAN. Von dieser gut umgesetzten und schön anzuhörenden Basis ausgehend veranstalten THABU aber ein Spektakel, das der Musik alles andere als förderlich ist.

Warum wird im Hintergrund von „Fictionating The Present“ und „Theater Of Faith“ auf einmal (in Ansätzen) gegrowlt? Was ist der Sinn der ständigen, überpräsenten Keyboardeinflechtungen (in diversen Klangeinstellungen) – wohlgemerkt ohne dass die Band einen ausgewiesenen Keyboarder hat? Warum werden schöne Duelle zwischen James‘ Stimme und der (in dem an SAVATAGE erinnernden „Beyond The End“ auch akustischen) Gitarre untergebuttert, indem der für den Zweikampf nötige und eigentlich vorhandene Raum durch Auffüllen mit allem Möglichen unnötig eingeengt wird?

Das sind nur drei naheliegende Fragen, die „Reborn“ aufwirft und die sich deutlich negativ auf den Gesamteindruck niederschlagen, zumal die (vermeintliche) Progressivität bei THABU oft bedeutet, dass die Lieder länger werden und mehr Teile haben, dabei aber nicht unbedingt an Spannung oder Attraktivität gewinnen („Leaving My Root“). Das völlig aus der Reihe fallende (unterhaltsame) „Violentango“ Instrumental ist mit seiner kompletten Losgelöstheit von allen Mustern da schon fast konsequent zu nennen.

Am Ende zeigt der Daumen trotz allem leicht nach oben, weil die musikalische Basis und vor allem der Sänger überdurchschnittlich sind. Um ein echtes Zeichen zu setzen, müssen THABU in Zukunft aber eine klarere Linie fahren und sollten sich zudem schnellstens von dem „Uh, da können wir auch noch das einbauen!“ verabschieden, da der vermeintliche Mehrwert dieser Ideen nicht mehr als mäßig getarnter, unnötiger Ballast ist.
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