Imperium Dekadenz - Meadows Of Nostalgia

Imperium Dekadenz - Meadows Of Nostalgia
Black Metal
erschienen am 15.03.2013 bei Season Of Mist
dauert 56:10 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Durch Das Tor...
2. Brigobannis
3. Aue Der Nostalgie
4. Ave Danuvi
5. Memoria
6. Aura Silvae
7. Der Unweg
8. Striga
9. Tränen Des Bacchus

Die Bloodchamber meint:

Der schwierigste Teil eines Reviews ist immer der Anfang. Die Aufgabe, kluge einleitende Sätze zu einem Album zu finden, kann manchmal einiges an Nerven kosten, was wohl mehr oder minder daran liegt, dass sich erstens Kreativität nicht erzwingen lässt und zweitens die Wandlung von Musik in Worte immer wieder als unzureichend erfahren wird. Zumal wenn es sich um Musik handelt, die nicht primär durch technischen Bombast (oder Unzulänglichkeit) auffällt, sondern wenn sie vor allem die Gefühlswelt des Hörers berührt. Und Gefühle oder abstrakte Dinge in Worte zu packen... Naja, das ist schon Hofmannsthals Lord Chandos nicht so leicht gefallen. Nun ist es nicht so, dass mir beim Versuch, das zu verbalisieren, was IMPERIUM DEKADENZ mit ihrem neuen Album „Meadows of Nostalgia“ die „Worte im Munde zerfallen wie modrige Pilze“, doch scheinen Begriffe wie „episch“ oder „melancholisch“ letztlich zu ausgelutscht, um die Qualitäten der Schwarzwälder angemessen zu beschreiben.

IMPERIUM DEKADENZ standen von Anfang an für das große Gefühl. Ihr Black Metal ist melodisch, melancholisch, episch, manchmal druckvoll und immer groß angelegt. Ihre Alben entstammen nicht muffigen Kellergewölben, sondern vielmehr einer immensen Weite, der heimatlichen Natur und den vielfältigen Landschaften der Seele. Auch wenn wir an keiner Stelle Revolutionäres von ihnen geliefert bekommen, so zeichnet sich ihre Musik doch durch eine ganz spezifische Form der Authentizität aus. Und das macht sie ohne jeden Zweifel zu einer der wirklich großen Bands des Genres in Deutschland.

„Meadows of Nostalgia“ dürfte für den erfahrenen Hörer nichts Überraschendes darstellen. Es wird exakt dort angeknüpft, wo man vor drei Jahren mit „Procella Vadens“ aufgehört hatte. Und wer den bisherigen Weg der Band verfolgt hat, der sollte auch mit ihrem vierten Streich schnell warm werden. Angefangen bei den albewährten akustischen Zwischenspielen („Memoria“), weiter über magische Momente wie den Choreinsatz in „Ave Danuvi“, hin zu stampfenden Nackenbrecherriffs („Striga“) findet sich lauter wunderschönes Material auf diesem Album. Eine große Weiterentwicklung ist es keinesfalls. IMPERIUM DEKADENZ wissen schon lange, wohin sie wollen und genau da halten sie sich auf. Und wenn einem dieser Ort gefällt, sollte man keinen Moment zögern, um sich mit Horaz und Vespasian auf den Auen der Nostalgie zu tummeln.
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