Sacred Warrior - Obsessions

Sacred Warrior - Obsessions
Melodic Progressive Metal
erschienen in 1991
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Wings Of A Dream
2. Sweet Memories
3. Turning Back
4. Obsessions
5. Kamakazi
6. Remember Me
7. Fire From Heaven
8. Temples On Fire
9. Mad Man

Die Bloodchamber meint:

So kanns gehen: Da kennt und mag man eine Band seit vielen Jahren und wird dann zum Zeitpunkt des Reviews darauf aufmerksam gemacht, was für hirnverbrannte Idioten sich doch hinter der Truppe verbergen. Vielleicht hätte ich mir doch mal die Mühe machen und die Texte lesen sollen, dann wäre mir wahrscheinlich selber aufgefallen, dass die ultrachristliche Bande öffentlich in den Lyrics Hetze gegen Schwulenrechte und ähnliches betreibt. Ich meine, jeder kann zu diesem Thema stehen, wie er will (ob positiv oder negativ), aber eine öffentlich Hetze finde zumindest ich mehr als pervers. Somit zeigt man sich zumindest mal einstellungsmäßig NOCH doofer als ein gewisser Herr Mustaine kurz vor dem Abendgebet und sollte sich nicht wundern, dass es mit dem Durchbruch nie geklappt hat, obwohl mit dem Debüt „Rebellion“ und mit vorliegendem „Obsessions“ zwei absolut gigantische Underground-Klassiker zu Buche stehen. Und da war es dann nun, das Dilemma: Soll man eine solch infantile Kreuzzugbande einfach übergehen, oder darf man ein Review über eine schon faschistisch eingestellte Truppe tatsächlich ins Word-Dokument tippen? Machen wir mal eine Ausnahme, haken das ganze unter „absolut unwissender Dummheit“ ab (wahrscheinlich denken die Typen noch, dass Hitler zu „Looking For Freedom“ von David Hasselhoff damals die deutsch-deutsche Mauer abgerissen hat) und widmen uns der Musik…

…die, wie bereits erwähnt, absolut großartig ist und neben LETHALs „Programmed“ zum besten gehört, was der Bastard aus QUEENSRYCHE und CRIMSON GLORY seit 2 Dekaden nicht mehr auf die Reihe bekommen hat. Hier regieren die Melodien im Verbund mit fabelhaftestem (Background-)Gesang, hier wird das Höschen des auf progressiven US-Metal stehenden Hörers nass wie die Muschi der sexsüchtigen Chantal von nebenan, hier bekommt man alles geboten, was den Begriff US-Metal so berühmt gemacht hat! Glaubt ihr nicht? Na, dann hört euch doch einfach mal das zum Heulen schöne „Turning Back“ und den wunderbar auf QUEENSRYCHEs „The Warning“-Album passenden Titeltrack an! Und einer der Höhepunkte ist leider gerade der Song, der die in der Einleitung genannte Thematik beherbergt: „Fire From Heaven“, ein Song, der schön schnörkellos nach vorne prescht und mit einem Refrain glänzt, den man tagelang nicht mehr aus den Ohren bekommt.

Um zum Fazit zu kommen: Wer noch immer denkt, 1991 gab es nur NIRVANA und Death Metal, der sollte sich informieren und mal ein wenig unter der Oberfläche nachschauen. Der Underground war immer vital und hat auch damals einiges an Großartigkeiten ans Licht gebracht. SACRED WARRIOR gehör(t)en definitiv dazu (obwohl man natürlich Mitte der Achziger schon gestartet ist) und hätten musikalisch das Zeug dazu gehabt, das Erbe von QUEENSRYCHE/FATES WARNING/CRIMSON GLORY anzutreten. Ob nun wirklich ihre Doofheit ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat oder aber andere Umstände (NIRVANA und Co.) dazu führten, dass sie ein Leben im Dunkeln verbringen mussten, kann ich natürlich nicht sagen. Vielleicht hat aber auch einfach der Liebe Gott verboten, weiterhin seine Botschaften mit einem solchen Lärm über die Gemeinde zu bringen. Ist nun auch egal, aber eine Frage drängt sich dennoch auch zum Schluss noch auf: Wieso dürfen weltfremde Idioten soviel Talent haben???
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