The Infernal Sea - Call Of The Augur

The Infernal Sea - Call Of The Augur
Black Metal
erschienen am 07.08.2012 als Eigenproduktion
dauert 37:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A Prayer For Cleansing
2. Malevolence Of Our Lord
3. Sermon Of The Augur
4. Catastrophic Reprisals
5. Condemned To Psychosis
6. The Gathering
7. Ritual Incantation

Die Bloodchamber meint:

Wenn es um qualitativ hochwertigen Black Metal geht, denkt man nicht unbedingt zuerst an England. In vielen anderen Bereichen haben sich die Inselbewohner nicht zu überschätzende Lorbeeren verdient, doch die echte schwarze Metalvariante gehört nicht dazu. Natürlich gibt es Ausnahmen und nicht zuletzt Bands wie WINTERFYLLETH und WODENSTHRONE haben in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass man die Briten keineswegs unbeachtet lassen sollte. Eine gewisse Verwandtschaft mit den beiden genannten Truppen zeigen auch THE INFERNAL SEA aus dem Osten Englands. 2009 wurde die Band gegründet und im letzten Jahr legten sie ihr erstes Album „Call of the Augur“ vor. Und das komplett in Eigenproduktion.

Behält man dies beim Hören im Gedächtnis, muss man unweigerlich den Hut ziehen. Allein hinsichtlich des Sounds haben die vier Herren mit ihrem Debüt etwas vorgelegt, das weitaus professioneller klingt, als so manche Produktion mit Label im Rücken. Und auch spielerisch gibt es nichts zu motzen. Hier wird knackiger Black Metal mit kleineren Anleihen an den Death Metal-Sektor geboten. Zum einen zeigt sich dies an den Riffs, die bisweilen („Condemned to Psychosis“) fast an den Technikfetischismus von Bands wie OBSCURA erinnern. Des weiteren werden die Schreie von Dean Lettice oftmals noch mit einer zweiten, gegrowlten Vokalspur unterlegt. Schön sind auch die melodischen Anteile, die aber niemals auf Kosten der rasanten Energie gehen, die THE INFERNAL SEA entfesseln.

Wenn man nun das ausgezeichnete Niveau berücksichtigt, auf dem die Jungs sich bewegen, fällt ein Aspekt doch negativ auf. Die Spielzeit dieses Albums ist mit 37 Minuten nur bedingt treffend angegeben. „Call of the Augur“ enthält sieben Stücke, von denen „Sermon of the Augur“ und „The Gathering“ letztlich nicht mehr als kleine instrumentale Interludes sind. Berücksichtigt man nun noch, dass das letzte Stück „Ritual Incantation“ mit mehreren Minuten Wellenrauschen und Geklappere von Kieseln gestreckt wurde, bleibt keine reguläre Spielzeit für ein Album mehr übrig. Lässt man diesen quantitativen Aspekt beiseite, dann bleibt unterm Strich ein toller Einstand einer viel versprechenden Band. Der Name THE INFERNAL SEA wird uns hoffentlich in der Zukunft noch ein wenig häufiger unterkommen.
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