Marathonmann - Holzschwert
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Wenn Du Dem Teufel Deine Hand Gibst
2. Die Stadt Gehört Den Besten
3. Unter Tränen
4. Holzschwert
5. Räume
6. Wir Sind Immer Noch Hier
7. Grabräuber
8. In Den Trümmern Deine Sätze
9. Propeller
10. Schiffe Versenken
Die Bloodchamber meint:
Es spricht für den Willen und das Geschick von MARATHONMANN, dass die vier Münchner in den zwei Jahren seit der Bandgründung bereits zahlreiche Konzerte mit mehr oder weniger etablierten Acts von ITCHY POOPZKID über COMEBACK KID und PARKWAY DRIVE bis CASPER, KMPFSPRT und HEISSKALT absolviert haben. Die (fehlende) Bedeutung einiger dieser Namen für die Bloodchamber lassen wir außen vor, weil der springende „Holzschwert“-Punkt in der Verbindung zu den drei Letztgenannten liegt: Mit der deutschen Sprache wird gearbeitet und gespielt, immer auf der Suche nach einprägsamen Zeilen, die in Verbindung mit schnell ins Bein gehendem Schwung ein Hit-Feeling verbreiten, das sich angenehm weniger klebrig, künstlich und kalkuliert als bei der Hochglanzkonkurrenz anfühlt – ohne es notwendigerweise zu sein. Das hat oft einen Anflug von jugendlichem Übermut, den die ernüchterte Erwachsenenwelt gerne abwertend als „naiv“ abkanzelt, was häufiger als bloß in Einzelfällen nichts anderes als ein (schwacher) Schild gegen die Wehmut über den Verlust des einstigen, ebenso unschuldigen wie belebenden Aufbruchswillens ist.
Nach so viel Vorrede und Abstecken des Claims bzw. Grundgefühls fehlen natürlich noch ein paar konkretere Worte zu MARATHONMANN, die ihre Sache soweit ziemlich gut machen. In den ruhigen Phasen des Wandelns zwischen Post-Hardcore und Rock wirkt der nahezu pausenlos unter viel Strom stehende, etwas kratzige Gesang von Michael Lettner eher überkandidelt, mit Ausnahme vom sehr schönen „In den Trümmern deiner Sätze“, obwohl das Lied nach einem lauernden BLINK-182 Ruhemoment gen Ende leider aufbricht, statt bis zum Ende durchgezogen zu werden. Wenn es dagegen zur Sache geht, arbeiten Musik und Gesang stimmig zusammen, und auch der Balanceakt, in leidenden Momenten nicht wehleidig zu jammern, gelingt meist.
Speziell in den schnellen Momenten könnten MARATHONMANN für meinen Geschmack gerne noch etwas schrammeliger werden, denn vieles auf „Holzschwert“ klingt doch erstaunlich (und ein wenig unangenehm) sauber, selbst wenn es nicht so keimfrei ist wie die zu 100% Airplay-tauglichen Songlängen von 3:xx Minuten. Ein eher halbgarer Kritikpunkt ist dagegen, dass die Platte in meinen Ohren nur leidlich originell und abwechslungsreich klingt, obwohl ich nicht häufig in ähnlichen Gefilden unterwegs bin – halbgar, weil einige MARATHONMANN-Fans das bei einem Thrash Album ähnlich wahrnehmen dürften, alles eine Frage der Sozialisation sozusagen. Deshalb ist er für die Wertung letztlich auch weniger ausschlaggebend als die vier besten Lieder - „Die Stadt gehört den Besten“, „Holzschwert“, „Wir sind immer noch hier“ und „In den Trümmern deiner Sätze“ -, die das noch lange nicht ausgereizte Potential dieser jungen Band deutlich machen.
Nach so viel Vorrede und Abstecken des Claims bzw. Grundgefühls fehlen natürlich noch ein paar konkretere Worte zu MARATHONMANN, die ihre Sache soweit ziemlich gut machen. In den ruhigen Phasen des Wandelns zwischen Post-Hardcore und Rock wirkt der nahezu pausenlos unter viel Strom stehende, etwas kratzige Gesang von Michael Lettner eher überkandidelt, mit Ausnahme vom sehr schönen „In den Trümmern deiner Sätze“, obwohl das Lied nach einem lauernden BLINK-182 Ruhemoment gen Ende leider aufbricht, statt bis zum Ende durchgezogen zu werden. Wenn es dagegen zur Sache geht, arbeiten Musik und Gesang stimmig zusammen, und auch der Balanceakt, in leidenden Momenten nicht wehleidig zu jammern, gelingt meist.
Speziell in den schnellen Momenten könnten MARATHONMANN für meinen Geschmack gerne noch etwas schrammeliger werden, denn vieles auf „Holzschwert“ klingt doch erstaunlich (und ein wenig unangenehm) sauber, selbst wenn es nicht so keimfrei ist wie die zu 100% Airplay-tauglichen Songlängen von 3:xx Minuten. Ein eher halbgarer Kritikpunkt ist dagegen, dass die Platte in meinen Ohren nur leidlich originell und abwechslungsreich klingt, obwohl ich nicht häufig in ähnlichen Gefilden unterwegs bin – halbgar, weil einige MARATHONMANN-Fans das bei einem Thrash Album ähnlich wahrnehmen dürften, alles eine Frage der Sozialisation sozusagen. Deshalb ist er für die Wertung letztlich auch weniger ausschlaggebend als die vier besten Lieder - „Die Stadt gehört den Besten“, „Holzschwert“, „Wir sind immer noch hier“ und „In den Trümmern deiner Sätze“ -, die das noch lange nicht ausgereizte Potential dieser jungen Band deutlich machen.