Six Reasons To Kill - We Are Ghosts

Six Reasons To Kill - We Are Ghosts
Death Metal / Metalcore
erschienen am 22.03.2013 bei Massacre Records
dauert 41:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Damned
2. We Are Ghosts
3. Inked Inside
4. God Of The Dead
5. Betrayer
6. Unburied Again
7. Heartbreaker
8. Factor X
9. Catalyst
10. F...Hipster

Die Bloodchamber meint:

Derzeit sind mal wieder Großkampftage. Gerade im Segment des (natürlich nur stilistisch betrachtet) vom Tod geküssten Metalcore reiht sich momentan eine Veröffentlichung an die nächste. Auch die deutsche Speerspitze des Genres hat neue Alben mit Namen „Ours Is The Storm“ und „Veto“ am Start – dem wollen die Koblenzer SIX REASONS TO KILL nicht nachstehen und präsentieren ihrerseits ihre neue Dampframme „We Are Ghosts“, die allerdings etwas kerniger und dafür weniger tödlich daherkommt als die Releases aus den Häusern NEAERA bzw. HEAVEN SHALL BURN.

Eher positionieren SIX REASONS TO KILL sich zwischen den Deathcore-Größen ALL SHALL PERISH, SUICIDE SILENCE und EMMURE, wobei sie aber im Vergleich zum direkten Vorgänger „Architects Of Perfection“, dessen Weg der leichten Kurskorrektur zu mehr Härte auf „We Are Ghosts“ ansonsten weiter beschritten wird, auf allzu viel Bree Bree dankenswerterweise verzichten. Am ehesten schlägt noch „Heartbreaker“ in diese Kerbe, ansonsten wechselt sich tiefes Gegurgel ab mit fiesem Gekreische, es dürfen aber ebenso mal ein paar Gangshouts wie auch ein nur bedingt gelungener Klargesangsversuch wie in „Inked Inside“ sein. Der Übergang dieses Songs in das sich arg dahinschleppende „God Of The Dead“ ist guter Beweis dafür, dass es auch instrumental erfreulich abwechslungsreich zugeht, denn dieses zähe Monster wird wiederum von „Betrayer“ abgelöst, das mit thrashigem Riff und einem Blastbeat startet. Doch so brachial, wie der Song beginnt, so hochmelodisch lassen die wehmütigen Gitarren ihn ausklingen. Solchen Melodien gewähren die SIX REASONS TO KILL genauso wie nie aufdringlichen elektronischen Spielereien zumindest unterschwellig ihren Platz. Auf wirklich zuckrige Momente wartet man aber vergebens, denn dass sie zu den Harten des Business zählen, machen sie spätestens mit ihrem abschließenden Statement „F…Hipster“ allen Zweiflern klar.

So kommt „We Are Ghosts“ ähnlich kompromisslos daher wie sein Vorgänger „Architects Of Perfection“, der allerdings ein bisschen erfrischender wirkte und mit seinem balladesken „My Poison“ eine Überraschung in petto hatte, die das aktuelle Album nicht parat hat. Zu den ganz Großen können SIX REASONS TO KILL zwar auch anno 2013 nicht aufschließen, für Fans der genannten Bands stellt „We Are Ghosts“ aber nichtsdestotrotz Pflichtprogramm dar, denn ziemlich gut ist das Album allemal.
-