Science Of Sleep - Exhaust

Science Of Sleep - Exhaust
Death Metal / Metalcore
erschienen am 14.06.2013 bei Bastardized Recordings
dauert 37:34 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Exhaust
2. 7-30-7
3. Annihilate & Revive
4. Misgovernment
5. Witness
6. Dogma
7. Bonesmen
8. Oppressor
9. Parasites
10. Auri Sacra Fames

Die Bloodchamber meint:

Den Schlafwissenschaften hat sich die Braunschweiger Formation SCIENCE OF SLEEP verschrieben, und die fünf Hobby-Somnologen scheinen Kenner ihres Fachs zu sein. Der Name ihres Erstlingswerks „Exhaust“ ist jedenfalls Programm, gönnt der darauf enthaltene Deathcore dem Hörer doch nicht eine einzige ruhige Minute.

So zögern SCIENCE OF SLEEP auch nicht einen Augenblick und zeigen mit dem Opener und Titeltrack gleich mal, wo der Hammer hängt. Brutale Growls, in der Regel schön tief. Sägende Gitarren, in der Regel noch schön viel tiefer. Dazu technisch präzises Drumming, an dem es nichts zu bemängeln gibt. Die technische Umsetzung von „Exhaust“ ist ohnehin einwandfrei, was in Kombination mit dem drückenden Sound theoretisch auch Hörspaß bereiten könnte.

Das ist aber leider nicht der Fall, denn SCIENCE OF SLEEP tappen bezüglich des Songwritings leider in die gängigen Klischeefallen des Genres. Der Mix aus erbarmungslos hämmernden Uptempo-Passagen und auf brutal getrimmten Breakdowns nutzt sich jedenfalls spätestens mit dem dritten Song ab. Dabei sind es sogar die Breakdowns, die nicht selten eher zum kurzen Luftholen dienen, als dass sie zum alles vernichtenden Schlag ausholen – scheinbar stand das Maximieren des Härtegrades für das Quintett beim Schreiben der Songs im Vordergrund. Stattdessen hätten die Jungs sich lieber auf etwas abwechslungsreicheres Songwriting konzentrieren und ihren zehn Hassbatzen hier und da mal einen atmosphärischen Einschub mitgeben sollen. So aber sind die Songs leider recht austauschbar und hämmern am Hörer vorbei, ohne nachhaltig Eindruck zu hinterlassen. Erst mit dem abschließenden „Auri Sacra Fames“ offenbart sich dem Hörer auch mal eine Melodie, die hängen bleibt.

Doch dann ist es längst zu spät, denn der brutale Deathcore hat bereits seine ermüdende Wirkung entfaltet. Geruhsamen Schlaf bekommt man mit „Exhaust“ aber selbstredend nicht. Wer darauf auch gar nicht aus ist und sich von Bands wie WHITECHAPEL, ANNOTATIONS OF AN AUTOPSY oder SUICIDE SILENCE immer wieder gerne an die Wand blasen lässt, der sollte auch SCIENCE OF SLEEP auf dem Zettel haben. Denn schlecht gemacht ist das Album nicht unbedingt. Aber wenn „Exhaust“ innovativ oder gar inspirativ sein soll – na dann gute Nacht!
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