Nocturnus - The Key
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Lake Of Fire
2. Standing In Blood
3. Visions From Beyond The Grave
4. Neolithic
5. Undead Journey
6. BC/AD
7. Andromeda Strain
8. Droid Sector
9. Destroying The Manger
10. Empire Of The Sands
Die Bloodchamber meint:
Manchmal macht Review schreiben richtig viel Spaß. Und manchmal wundert man sich auch, wieso man sich einen Klassiker wie „The Key“ noch nicht früher vorgeknöpft hat. Und dann hört man sich den ersten Song an und weiß eigentlich gar nicht, wo man überhaupt anfangen soll. Aber wie dem auch sei, im Vergleich zu DEATH, OBITUARY und CARCASS ist NOCTURNUS wohl eher eine unbekannte Variable in der Geschichte des Death Metals, doch gleichzeitig eine so Wichtige. Für mich spielen die Amerikaner in der gleichen Liga wie ATHEIST und CYNIC. Nicht nur zeitlich fallen diese drei Bands zusammen, sondern auch in ihrer virtuosen, und gleichzeitig verrückten Art, mit der sie definitiv die Musiklandschaft geprägt haben.
„The Key“ ist das erste Album von NOCTURNUS und man mag es kaum aussprechen, sie benutzen Keyboards! Was 1990 wohl für einigen Gesprächsstoff gesorgt hat, ist heute fast alltäglich anzutreffen. Egal ob Melodic Death Metal, Progressive Death Metal, 'normaler' Death Metal, oder Deathcore, ein Keyboard ist heute nichts Besonderes mehr. Liegt dies vielleicht auch an der Vorreiterrolle von NOCTURNUS? Vielleicht. Immerhin waren sie eine der ersten Bands mit diesem Konzept. Natürlich könnte man diesen Einfall auf den musikalischen Geist der Jungs zurückführen. Aber vielleicht war der Keyboarder Louis Panzer auch nur der Einzige mit einem Proberaum und musste somit gezwungenermaßen mitspielen. Wer weiß das schon, und ehrlich gesagt habe ich auch noch keine Interviews oder dergleichen zu diesem Thema gelesen. Die Keyboards sind nun einmal auf diesem Album vorhanden und immerhin nehmen sie neben den restlichen Instrumenten nur eine Nebenrolle ein und könnten trotzdem wichtiger nicht sein. Dazu knöpfen wir uns erstmal die Struktur von NOCTURNUS vor. Das Grundprinzip ist, einfach gesagt, Härte, welche allerdings nur als Nebenprodukt ihres frickeligen Songaufbaus entsteht. Nunja, nicht so ganz, denn bei den heftigen Passagen wird natürlich durchgehend der Doublebass eingehalten. Dazu gibt es zwei Gitarren, damit man Thrash Metal mäßig riffen kann, während die zweite Gitarre dies entweder noch unterstreicht, oder durch Soloarbeiten den Charakter in Richtung Progressive verlegt. Der Bass ist verglichen damit fast nicht präsent. Natürlich kann man ihn hören, aber man kann hier keinen Vergleich zu ATHEIST ziehen. Er hält die Songs zusammen, mehr aber auch nicht. Und dann gesellen sich wie bereits erwähnt die Keyboards hinzu. Dabei wird weder eine dicke Atmosphäre im klassischen Sinne aufgetragen, noch innerhalb von zwei Takten auf über vier Oktaven rumgedudelt. Hier gibt es nur kurze und prägnante Einwürfe. Sollte trotzdem mal ein Akkord etwas länger liegen bleiben, dann hat dies dank dem extrem synthetischen Sci-Fi Sound eher den Charakter eines Soloinstruments, als irgendwie Bestandteil der Rhythmusgruppe zu sein. Bei vielen Songs muss man schon genau hinhören um diesen Klang im Hintergrund ausmachen zu können, und trotzdem ist er so unglaublich wichtig für den progressiven Charakter des Albums. So richtig Vollgas wird dann nur auf „Andromeda Strain“ gegeben, einem Song, der dank seiner Rhythmik irgendwo zwischen Progressive Metal und Thrash Metal schwankt. Ansonsten gibt es dank dem aggressiven Gesang von Mike Browning eine herrliche Portion Death Metal zu hören, der sich in seiner Brutalität auch nicht vor einer Band wie zum Beispiel MASTER verstecken muss. Auf diese Art wird schließlich für fast 50 Minuten durchgezockt. Und ja, es ist anstregenend, aber gleichzeitig so unglaublich geil. Für damalige Verhältnisse wohl ein Blick in die Zukunft, heutzutage eher retro-Progressive Death Metal. Man weiß gar nicht, welche Sichtweise auf dieses Album besser ist. Man spürt einfach, dass man auf diesem Album ganz nahe an den Wurzeln des Metals, des Death Metals und des Progressive Death Metal ist.
Wenn sich manche Bands eine eigene Stilrichtung wie Piraten Metal oder Goblin Metal sichern dürfen, dann haben NOCTURNUS dies erst recht verdient. „The Key“ ist Science Fiction Metal, der zur damaligen Zeit wahrscheinlich wirklich wie aus der nahen Zukunft klingen musste. Auf diesem Album gibt es keine einheitlichen Songs und keinen erkennbaren Ablauf der Kompositionsarbeit. Es fühlt sich an wie ein präzise Uhrwerk, dass mit einem ausgeklügeltem Algorithmus präzise durch die Zeiten springt, und dabei auch noch irgendwie Sinn ergibt. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht nur auf Härte oder Brutalität, sondern auch auf technik-basierenden Wahnsinn.
„The Key“ ist das erste Album von NOCTURNUS und man mag es kaum aussprechen, sie benutzen Keyboards! Was 1990 wohl für einigen Gesprächsstoff gesorgt hat, ist heute fast alltäglich anzutreffen. Egal ob Melodic Death Metal, Progressive Death Metal, 'normaler' Death Metal, oder Deathcore, ein Keyboard ist heute nichts Besonderes mehr. Liegt dies vielleicht auch an der Vorreiterrolle von NOCTURNUS? Vielleicht. Immerhin waren sie eine der ersten Bands mit diesem Konzept. Natürlich könnte man diesen Einfall auf den musikalischen Geist der Jungs zurückführen. Aber vielleicht war der Keyboarder Louis Panzer auch nur der Einzige mit einem Proberaum und musste somit gezwungenermaßen mitspielen. Wer weiß das schon, und ehrlich gesagt habe ich auch noch keine Interviews oder dergleichen zu diesem Thema gelesen. Die Keyboards sind nun einmal auf diesem Album vorhanden und immerhin nehmen sie neben den restlichen Instrumenten nur eine Nebenrolle ein und könnten trotzdem wichtiger nicht sein. Dazu knöpfen wir uns erstmal die Struktur von NOCTURNUS vor. Das Grundprinzip ist, einfach gesagt, Härte, welche allerdings nur als Nebenprodukt ihres frickeligen Songaufbaus entsteht. Nunja, nicht so ganz, denn bei den heftigen Passagen wird natürlich durchgehend der Doublebass eingehalten. Dazu gibt es zwei Gitarren, damit man Thrash Metal mäßig riffen kann, während die zweite Gitarre dies entweder noch unterstreicht, oder durch Soloarbeiten den Charakter in Richtung Progressive verlegt. Der Bass ist verglichen damit fast nicht präsent. Natürlich kann man ihn hören, aber man kann hier keinen Vergleich zu ATHEIST ziehen. Er hält die Songs zusammen, mehr aber auch nicht. Und dann gesellen sich wie bereits erwähnt die Keyboards hinzu. Dabei wird weder eine dicke Atmosphäre im klassischen Sinne aufgetragen, noch innerhalb von zwei Takten auf über vier Oktaven rumgedudelt. Hier gibt es nur kurze und prägnante Einwürfe. Sollte trotzdem mal ein Akkord etwas länger liegen bleiben, dann hat dies dank dem extrem synthetischen Sci-Fi Sound eher den Charakter eines Soloinstruments, als irgendwie Bestandteil der Rhythmusgruppe zu sein. Bei vielen Songs muss man schon genau hinhören um diesen Klang im Hintergrund ausmachen zu können, und trotzdem ist er so unglaublich wichtig für den progressiven Charakter des Albums. So richtig Vollgas wird dann nur auf „Andromeda Strain“ gegeben, einem Song, der dank seiner Rhythmik irgendwo zwischen Progressive Metal und Thrash Metal schwankt. Ansonsten gibt es dank dem aggressiven Gesang von Mike Browning eine herrliche Portion Death Metal zu hören, der sich in seiner Brutalität auch nicht vor einer Band wie zum Beispiel MASTER verstecken muss. Auf diese Art wird schließlich für fast 50 Minuten durchgezockt. Und ja, es ist anstregenend, aber gleichzeitig so unglaublich geil. Für damalige Verhältnisse wohl ein Blick in die Zukunft, heutzutage eher retro-Progressive Death Metal. Man weiß gar nicht, welche Sichtweise auf dieses Album besser ist. Man spürt einfach, dass man auf diesem Album ganz nahe an den Wurzeln des Metals, des Death Metals und des Progressive Death Metal ist.
Wenn sich manche Bands eine eigene Stilrichtung wie Piraten Metal oder Goblin Metal sichern dürfen, dann haben NOCTURNUS dies erst recht verdient. „The Key“ ist Science Fiction Metal, der zur damaligen Zeit wahrscheinlich wirklich wie aus der nahen Zukunft klingen musste. Auf diesem Album gibt es keine einheitlichen Songs und keinen erkennbaren Ablauf der Kompositionsarbeit. Es fühlt sich an wie ein präzise Uhrwerk, dass mit einem ausgeklügeltem Algorithmus präzise durch die Zeiten springt, und dabei auch noch irgendwie Sinn ergibt. Der Schwerpunkt liegt dabei nicht nur auf Härte oder Brutalität, sondern auch auf technik-basierenden Wahnsinn.
Im Fadenkreuz
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod