Hate Meditation - Scars
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Prelude To Apocalypse
2. The Deceiver And The Believer
3. Impure Rage
4. End Times
5. The Genocide March
6. Wrath And Revenge
7. Scars
8. Shadow World
Die Bloodchamber meint:
Vom NACHTMYSTIUM Mastermind Blake Judd hat man in der letzten Zeit reichlich Schlechtes gehört. Bei allem Gossip, der in den einschlägigen Medien und Foren kursierte, wurde das Bild eines Mannes gezeichnet, dem man nicht leichtfertig die Schlüssel zur eigenen Wohnung anvertrauen möchte. Dass aber solche charakterlichen Defizite keine Auswirkungen auf das künstlerische Potenzial haben müssen, hat die Geschichte mehr als einmal bewiesen. Wenn nun auch noch Herr Judd ein gemeinsames Projekt mit Jef Stuart Whitehead, der wohl bekannter unter seinem Pseudonym Wrest und seines Zeichens alleiniger Herr über die US-Black Metal Band LEVIATHAN ist, dann kann das verdammt spannend werden.
Und genau das ist hier geschehen. NACHTMYSTIUM sind ja erst ein richtig großer Name geworden, seitdem sie mit wenigen anderen die Speerspitze des us-amerikanischen Post Black Metal bilden. LEVIATHAN hingegen ist eine Band, die jedem Freund von (anstrengendem) depressiven Ambient Black Metal ein Begriff sein sollte. Erwarten kann man hier manches, nur keinen Durchschnitt. Ob eine überschwängliche Erwartungshaltung nun begründet ist, lässt sich so einfach nicht beantworten.
Zunächst fällt auf, dass HATE MEDITATION ein Projekt ist, das sich weit abseits hochproduzierter Klangwelten ansiedelt. Der schöne alte Begriff "Necrosound" passt ganz gut. Es gibt kaum Bass, alles flirrt ein wenig verwaschen durcheinander, das Schlagzeug ist da, aber auch nicht viel mehr und die Vocals sind ordentlich verzerrt worden. Für jeden HiFi-Connaisseur ein Graus! Lässt man sich aber einmal auf diese antimoderne Klangwelt ein, erscheint sie doch ausgesprochen stimmig. Alle Elemente greifen gelungen ineinander, lediglich die Vocals sind manchmal ein wenig zu dominant. Und sobald einmal der lärmige erste Eindruck abgeebbt ist, zeigt sich die ein oder andere Melodie und so mach gelungenes Riff. Ganz so sperrig gehen HATE MEDITATION gar nicht zur Sache und vom reinen Songwriting her bekommt der Hörer schönen Black Metal geboten, der manchmal gar ein wenig schwedisch anmutet. Gemessen am Schaffen von LEVIATHAN fällt "Scars" sogar recht zugänglich aus. Übrigens kommt wie immer das dicke Ende ganz zum Schluss: "Scars" (zusammen mit dem Outro "Shadow March"), die letzte Nummer der Albums, fällt musikalisch, aber nicht klanglich, ein wenig aus dem Rahmen. Hier wird es plötzlich rockig und die Post-Schiene wird doch noch bedient.
Man muss definitiv ein Ohr für klassischen Black Metal haben und wer mit hochproduzierten Mainstreambands aufgewachsen ist, könnte mit HATE MEDITATION ein Problem haben. Andererseits wird derjenige, dem NACHTMYSTIUM durch zu viel elektronische Spielereien und genrefremde Elemente abhanden gekommen sind, vielleicht durch HATE MEDITATION wieder mit dem Schaffen von Herrn Judd versöhnt.
Und genau das ist hier geschehen. NACHTMYSTIUM sind ja erst ein richtig großer Name geworden, seitdem sie mit wenigen anderen die Speerspitze des us-amerikanischen Post Black Metal bilden. LEVIATHAN hingegen ist eine Band, die jedem Freund von (anstrengendem) depressiven Ambient Black Metal ein Begriff sein sollte. Erwarten kann man hier manches, nur keinen Durchschnitt. Ob eine überschwängliche Erwartungshaltung nun begründet ist, lässt sich so einfach nicht beantworten.
Zunächst fällt auf, dass HATE MEDITATION ein Projekt ist, das sich weit abseits hochproduzierter Klangwelten ansiedelt. Der schöne alte Begriff "Necrosound" passt ganz gut. Es gibt kaum Bass, alles flirrt ein wenig verwaschen durcheinander, das Schlagzeug ist da, aber auch nicht viel mehr und die Vocals sind ordentlich verzerrt worden. Für jeden HiFi-Connaisseur ein Graus! Lässt man sich aber einmal auf diese antimoderne Klangwelt ein, erscheint sie doch ausgesprochen stimmig. Alle Elemente greifen gelungen ineinander, lediglich die Vocals sind manchmal ein wenig zu dominant. Und sobald einmal der lärmige erste Eindruck abgeebbt ist, zeigt sich die ein oder andere Melodie und so mach gelungenes Riff. Ganz so sperrig gehen HATE MEDITATION gar nicht zur Sache und vom reinen Songwriting her bekommt der Hörer schönen Black Metal geboten, der manchmal gar ein wenig schwedisch anmutet. Gemessen am Schaffen von LEVIATHAN fällt "Scars" sogar recht zugänglich aus. Übrigens kommt wie immer das dicke Ende ganz zum Schluss: "Scars" (zusammen mit dem Outro "Shadow March"), die letzte Nummer der Albums, fällt musikalisch, aber nicht klanglich, ein wenig aus dem Rahmen. Hier wird es plötzlich rockig und die Post-Schiene wird doch noch bedient.
Man muss definitiv ein Ohr für klassischen Black Metal haben und wer mit hochproduzierten Mainstreambands aufgewachsen ist, könnte mit HATE MEDITATION ein Problem haben. Andererseits wird derjenige, dem NACHTMYSTIUM durch zu viel elektronische Spielereien und genrefremde Elemente abhanden gekommen sind, vielleicht durch HATE MEDITATION wieder mit dem Schaffen von Herrn Judd versöhnt.