Carrier Flux - Objection

Carrier Flux - Objection
Avantgarde Black Metal
erschienen am 21.06.2013 bei Code666
dauert 36:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Imperative Regression
2. Objection
3. Midas Earth
4. The Path Of Children Damned
5. We Who Worship Pain
6. Our Culture Of Lucre
7. Shallow Grace
8. The Exalted Malign
9. Checkered Flag Of The Phantom Race
10. A Cancer Of Foundations
11. Scaffolds About Vacuity
12. Of Vines, Of Constriction, Of The End

Die Bloodchamber meint:

Jeff Philips begann schon in den 90er Jahren im Keller Demo-Tapes aufzunehmen, schließlich startete er das Solo-Projekt ganz offiziell unter dem Namen CARRIER FLUX und brachte zu Beginn der 2000er Jahre seine ersten Alben an den Mann. Ganze 11 Jahre ist das allerdings her. Zeit für persönliches Reifen und musikalisches Weiterentwickeln. Und so liegt nun „Objection“ in den Startlöchern, ein neues Label ward auch schon gefunden, denn alles was sich nicht so leicht in Schubladen stecken lässt, wird momentan gerne von Code666 abgenommen.

Es verwundert einen kaum, dass der gute Mann als Ein-Mann-Band zu Werke geht, denn der braucht einfach seinen Spielraum beim Musik machen. Der Titeltrack geht nach einem fast kitschigen Intro von null auf zwölf und zeigt mit BM-Gurgel-Riffs und flottem Tempo die Wurzeln der Band. Doch Song um Song reiht sich auch Experiment um Experiment im Klanggefüge, so wird es denn sehr melodisch mit klarem Gesang, mit „We Who Worship Pain“ gar akkustisch mit Steigerung zum Funeral Doom, noch krasser ist das Intermezzo „Scaffolds About Vacuity", das so gar nicht BM ist, dafür den Rausschmeißer umso fieser aufbaut; immer wieder gewürzt mit Ausflügen zum Gothic Rock, später kommt auch Philips' Vorliebe für Industrial („The Exalted Malign“) dezent zum Tragen. Dabei tut sich diese Scheibe naturgemäß schwer, aus einem Guss zu kommen, eher unvorteilhaft mag man das Gesamtkonzept nennen. Obwohl sich doch viele interessante Einfälle finden und die Songs für sich gesehen schön geschrieben sind und CARRIER FLUX auch instrumental die Fäden nicht aus der Hand gibt, übertreibt es der Amerikaner mit der Abwechslung ein paar Mal.

Wer weiß schon, was in 10 Jahren einem Musiker so durch den Kopf geht, das sich dann aufstaut und in einem melancholischen, schmerzverzerrten Album mit herzlichen Grüßen auf die Menschheit losgelassen wird. Am Ende wünscht man sich jedenfalls, CARRIER FLUX würde mehr Monotonie wagen, aber auch so hat diese Platte Langzeitwirkung.
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