October File - The Application Of Loneliness, Ignorance, Misery, Love And Despair - An Introspective Of The Human Condition
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. I Fuck The Day
2. Heroes Are Welcome
3. Reinvention
4. The Water
5. Upon Reflection
6. Elation
7. Where The Clouds Meet The Horizon
8. All Rise All Fail
9. To Be Watched Upon
Die Bloodchamber meint:
Die Tastenkombination Copy & Paste war selten bei einem Albumtitel so wertvoll wie bei „The Application Of Loneliness, Ignorance, Misery, Love And Despair - An Introspective Of The Human Condition”, dem neuen Album von OCTOBER FILE. Die Briten dürften damit nicht nur einen der längsten, sondern auch einen der hochtrabendsten Titel des Jahres für ihr viertes Album ausgewählt haben. Denn in diesen Worten steckt schon dermaßen viel an verschiedensten Emotionen, dass man von der CD nicht weniger als ein Wunderwerk erwarten muss. Nur um sodann bitterlich enttäuscht zu werden.
Dabei entpuppt sich der Start in das Album noch als einigermaßen gefällig. Das Eröffnungsdoppel „I Fuck The Day“ und „Heroes Are Welcome“ kann mit treibender Rhythmik halbwegs überzeugen, wobei die Mischung aus Hardcore, Sludge und Industrial, die hier etwas hilflos als Post Metal bezeichnet werden muss, schon zu Beginn nicht so ganz ausgegoren wirkt. Das liegt zu einem nicht unerheblich Teil an Sänger Ben Hollyer, der sich ohne größere Variation durch die Songs grölt. Dummerweise passen sich die Instrumentalisten im weiteren Verlauf des Albums der Leistung ihres Sängers an und bieten mitunter nicht einmal ein zu erwartendes Mindestmaß an Abwechslung. Einer von zwei unrühmlichen Höhepunkten ist die Kombination aus dem monotonen Elfminüter „The Water“ und dem folgenden Instrumental „Upon Reflection“, dessen uninspiriertes Akustikgedudel auf vier viel zu lange Minuten ausgewalzt wird. Wacht der Hörer gegen seinen Willen schon vor dem Ende des Albums wieder auf, erwartet diesen mit dem abschließenden Zehnminüter „To Be Watched Upon“ ein weiteres Highlight in Sachen Variationsarmut, dessen Riffs einfach dermaßen lahm sind, dass man sich ernsthaft die Frage stellen muss, wie OCTOBER FILE den Song so ausufern lassen konnten.
Natürlich ist die gebotene Monotonie ein Stilmittel, welches durchaus ein Vorzug des Genres sein kann. Aber auch die Monotonie kann weitaus dynamischer in Szene gesetzt werden, als es bei dem hier vorliegenden Album der Fall ist. Die in dem Albumtitel angesprochenen Emotionen wissen OCTOBER FILE jedenfalls nicht heraufzubeschwören. Nicht einmal die Verzweiflung, den Finger zur Skip-Taste zu bewegen, verspürt man, da man viel zu schläfrig geworden ist ob des Einlullens durch die neun Songs. Bestenfalls wünscht man sich bezüglich der Band die Unwissenheit zurück. Und die Chancen darauf stehen trotz einiger rhythmisch in Ordnung gehender Passagen ganz gut. Letzten Endes bietet – und jetzt muss ich den Titel doch noch einmal niederschreiben - „The Application Of Loneliness, Ignorance, Misery, Love And Despair - An Introspective Of The Human Condition” nichts, was man von anderen Genrevertretern nicht weitaus besser dargeboten bekommt.
Somit werden sowohl Band als auch Album schnell wieder bei mir in der Versenkung verschwinden und OCTOBER FILE mir als die Gruppe in Erinnerung bleiben, die ihr kreatives Pulver schon mit dem Albumtitel verschossen hat.
Dabei entpuppt sich der Start in das Album noch als einigermaßen gefällig. Das Eröffnungsdoppel „I Fuck The Day“ und „Heroes Are Welcome“ kann mit treibender Rhythmik halbwegs überzeugen, wobei die Mischung aus Hardcore, Sludge und Industrial, die hier etwas hilflos als Post Metal bezeichnet werden muss, schon zu Beginn nicht so ganz ausgegoren wirkt. Das liegt zu einem nicht unerheblich Teil an Sänger Ben Hollyer, der sich ohne größere Variation durch die Songs grölt. Dummerweise passen sich die Instrumentalisten im weiteren Verlauf des Albums der Leistung ihres Sängers an und bieten mitunter nicht einmal ein zu erwartendes Mindestmaß an Abwechslung. Einer von zwei unrühmlichen Höhepunkten ist die Kombination aus dem monotonen Elfminüter „The Water“ und dem folgenden Instrumental „Upon Reflection“, dessen uninspiriertes Akustikgedudel auf vier viel zu lange Minuten ausgewalzt wird. Wacht der Hörer gegen seinen Willen schon vor dem Ende des Albums wieder auf, erwartet diesen mit dem abschließenden Zehnminüter „To Be Watched Upon“ ein weiteres Highlight in Sachen Variationsarmut, dessen Riffs einfach dermaßen lahm sind, dass man sich ernsthaft die Frage stellen muss, wie OCTOBER FILE den Song so ausufern lassen konnten.
Natürlich ist die gebotene Monotonie ein Stilmittel, welches durchaus ein Vorzug des Genres sein kann. Aber auch die Monotonie kann weitaus dynamischer in Szene gesetzt werden, als es bei dem hier vorliegenden Album der Fall ist. Die in dem Albumtitel angesprochenen Emotionen wissen OCTOBER FILE jedenfalls nicht heraufzubeschwören. Nicht einmal die Verzweiflung, den Finger zur Skip-Taste zu bewegen, verspürt man, da man viel zu schläfrig geworden ist ob des Einlullens durch die neun Songs. Bestenfalls wünscht man sich bezüglich der Band die Unwissenheit zurück. Und die Chancen darauf stehen trotz einiger rhythmisch in Ordnung gehender Passagen ganz gut. Letzten Endes bietet – und jetzt muss ich den Titel doch noch einmal niederschreiben - „The Application Of Loneliness, Ignorance, Misery, Love And Despair - An Introspective Of The Human Condition” nichts, was man von anderen Genrevertretern nicht weitaus besser dargeboten bekommt.
Somit werden sowohl Band als auch Album schnell wieder bei mir in der Versenkung verschwinden und OCTOBER FILE mir als die Gruppe in Erinnerung bleiben, die ihr kreatives Pulver schon mit dem Albumtitel verschossen hat.