Twilight - III: Beneath Trident's Tomb
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Lungs
2. Oh, Wretched Son
3. Swarming Funeral Mass
4. Seek No Shelter, Fevered Ones
5. A Flood Of Eyes
6. Below Lights
Die Bloodchamber meint:
Setzt man sich mit der aktuellen Besetzung der US-Band TWILIGHT auseinander, fällt das Namedropping überbordend aus. Die fünfköpfige Truppe mit All-Star-Format darf für ihr aktuelles Album einen so überraschenden wie prominenten Neuzugang verbuchen: Thurston Moore, Mitglied der Indie-Legende SONIC YOUTH, macht nun einen auf Black Metal. Dass dieser nicht allzu true, okkult oder nordisch ausfallen dürfte, scheint von Beginn an klar zu sein. Weiterhin sind Imperial, der Mann hinter der US-Black Metal Institution KRIEG und Wrest (LEVIATHAN, LURKER OF CHALICE, HATE MEDITATION) nach wie vor dabei, ebenso Sanford Parker (BURIED AT SEA, ex-NACHTMYSTIUM) und Stavros Giannopoulos (ex-ALTAR OF PLAGUES, THE ATLAS MOTH). Und dabei sind nur die prominentesten Bandnamen genannt, die Liste bleibt verlängerbar.
Dass eine solche Reihung von musikalischen Größen nicht unbedingt nach Black Metal von der Stange klingt, versteht sich von selbst. Es liegt sogar ein gewisser Hipster-Verdacht nahe, zumal die Band vom in entsprechenden Kreisen wohlgelittenen Label Southern Lord zu Century Media gewechselt ist. Ein solches Staraufgebot schreit geradezu nach einem potenten Label mit entsprechender Marketingmacht. Was aber ist bei einem so spannenden wie kruden Lineup musikalisch zu erwarten? Spätestens an dieser Stelle wird es schwierig. Denn TWILIGHT machen auf ihrem dritten Album „Beneath Trident's Tomb‟ Musik, die sich einfacher Klassifikationen ebenso gekonnt entzieht wie einfachen Wertungen.
Schon der erste „Song‟ Lungs zeigt überdeutlich, dass wir es nicht mit schwarzmetallischer Standardkost zu tun bekommen. Gitarrennoise, das deutlich über bloßes Feedback hinausgeht, zieht sich wie ein roter Faden durch den schleppenden Klangteppich, dazu kommen neben den eingespielten Drums noch schwere industrielle Beats aus dem Rechner. Vom Riffing her wird einmal kräftig auf Melodieführung geschissen, stattdessen sind die verschiedenen Vokalspuren noch ordentlich effektiert und nachbearbeitet. Und das hört sich ebenso anstrengend an, wie es beim Lesen wirkt. Zwar bieten uns die folgenden Songs Momente, die ein wenig zugänglicher sind, doch entdeckt man diese auch nur beim wiederholten aufmerksamen Hören.
Besondes bei der zweiten Nummer „Oh Wretched Son‟ fallen diese ins Gewicht, doch offenbart der Song ebenso, was an diesem Album letztlich faul ist. Die einzelnen Parts, die für sich gesehen mal mehr und mal weniger Charme besitzen, fügen sich nicht ansatzweise zu einem stimmigen Ganzen. Und damit ist nicht gemeint, dass man das klassische Strophe-Refrain-Schema vermisst. In ihrer Komposition wirken sie letztlich beliebig, oftmals hätte nach einem Break auch ein Baustein eines anderen Songs kommen können. So bleiben nur Bruchstücke haften, wenn überhaupt. Der Mix trägt sein Übriges dazu bei. Die Vocals sind leise und charakterarm, die Snare oftmals nervtötend laut, die Gitarren breiig, die Noiseelemente wirken teils übertrieben. So übel das alles zusammen klingt, so muss man „Beneath Trident's Tomb‟ zu Gute halten, dass „Swarming Funereal Mass‟ und "Seek No Shelter Fevered Ones" tatsächlich ganz passabel funktionieren und somit einen kleinen Höhepunkt des Albums darstellen. Um auf Dauer zu überzeugen, ist das jedoch zu wenig.
Bei allem Mut und Avantgardismus, den man TWILIGHT ohne jeden Zweifel attestieren muss, wirkt Album Nummer drei „Beneath Trident's Tomb‟ unausgegoren, überladen und gleichzeitig bietet es zu wenig. Bei allen großen Ambitionen sind langfristig ansprechende Songs auf der Strecke geblieben. Da helfen auch die technoiden Beats in „Below Lights‟ nicht viel, die nur ein Beispiel für die kleinen Aha-Momente sind, die zeigen, dass TWILIGHT wirklich anders sind. Gemessen an der Tatsache, dass es sich hierbei um eine Supergroup handelt, schleicht sich das altbekannte Sprichwort von den vielen Köchen und dem schlechten Brei ins Bewusstsein. Schade ums verschenkte Potenzial, aber die Hausbands der einzelnen Beteiligten sind fast durchweg besser als das, was sie mit diesem zwielichtigen Projekt auf die Menschheit loslassen.
Eine Chance auf Besserung gibt es nicht. TWILIGHT sind nämlich tot. Dieses dritte Album ist ihr Vermächtnis und es stellt sich die Frage, wie sehr man sie vermissen wird. Gründungsmitglied Blake Judd war ja schon trotz aller Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit Thurston Moore vor Aufnahmebeginn draußen. Jetzt löst sich die Band insgesamt auf. Mir soll es recht sein, denn statt seine Zeit in solchen Konstellationen zu verschwenden, könnte Wrest meiner bescheidenen Meinung nach ruhig mal wieder mehr Zeit alleine verbringen und ein neues Album seiner eigenen Band LEVIATHAN einspielen. Vielleicht würde da ja wieder ein wenig interessanter.
Dass eine solche Reihung von musikalischen Größen nicht unbedingt nach Black Metal von der Stange klingt, versteht sich von selbst. Es liegt sogar ein gewisser Hipster-Verdacht nahe, zumal die Band vom in entsprechenden Kreisen wohlgelittenen Label Southern Lord zu Century Media gewechselt ist. Ein solches Staraufgebot schreit geradezu nach einem potenten Label mit entsprechender Marketingmacht. Was aber ist bei einem so spannenden wie kruden Lineup musikalisch zu erwarten? Spätestens an dieser Stelle wird es schwierig. Denn TWILIGHT machen auf ihrem dritten Album „Beneath Trident's Tomb‟ Musik, die sich einfacher Klassifikationen ebenso gekonnt entzieht wie einfachen Wertungen.
Schon der erste „Song‟ Lungs zeigt überdeutlich, dass wir es nicht mit schwarzmetallischer Standardkost zu tun bekommen. Gitarrennoise, das deutlich über bloßes Feedback hinausgeht, zieht sich wie ein roter Faden durch den schleppenden Klangteppich, dazu kommen neben den eingespielten Drums noch schwere industrielle Beats aus dem Rechner. Vom Riffing her wird einmal kräftig auf Melodieführung geschissen, stattdessen sind die verschiedenen Vokalspuren noch ordentlich effektiert und nachbearbeitet. Und das hört sich ebenso anstrengend an, wie es beim Lesen wirkt. Zwar bieten uns die folgenden Songs Momente, die ein wenig zugänglicher sind, doch entdeckt man diese auch nur beim wiederholten aufmerksamen Hören.
Besondes bei der zweiten Nummer „Oh Wretched Son‟ fallen diese ins Gewicht, doch offenbart der Song ebenso, was an diesem Album letztlich faul ist. Die einzelnen Parts, die für sich gesehen mal mehr und mal weniger Charme besitzen, fügen sich nicht ansatzweise zu einem stimmigen Ganzen. Und damit ist nicht gemeint, dass man das klassische Strophe-Refrain-Schema vermisst. In ihrer Komposition wirken sie letztlich beliebig, oftmals hätte nach einem Break auch ein Baustein eines anderen Songs kommen können. So bleiben nur Bruchstücke haften, wenn überhaupt. Der Mix trägt sein Übriges dazu bei. Die Vocals sind leise und charakterarm, die Snare oftmals nervtötend laut, die Gitarren breiig, die Noiseelemente wirken teils übertrieben. So übel das alles zusammen klingt, so muss man „Beneath Trident's Tomb‟ zu Gute halten, dass „Swarming Funereal Mass‟ und "Seek No Shelter Fevered Ones" tatsächlich ganz passabel funktionieren und somit einen kleinen Höhepunkt des Albums darstellen. Um auf Dauer zu überzeugen, ist das jedoch zu wenig.
Bei allem Mut und Avantgardismus, den man TWILIGHT ohne jeden Zweifel attestieren muss, wirkt Album Nummer drei „Beneath Trident's Tomb‟ unausgegoren, überladen und gleichzeitig bietet es zu wenig. Bei allen großen Ambitionen sind langfristig ansprechende Songs auf der Strecke geblieben. Da helfen auch die technoiden Beats in „Below Lights‟ nicht viel, die nur ein Beispiel für die kleinen Aha-Momente sind, die zeigen, dass TWILIGHT wirklich anders sind. Gemessen an der Tatsache, dass es sich hierbei um eine Supergroup handelt, schleicht sich das altbekannte Sprichwort von den vielen Köchen und dem schlechten Brei ins Bewusstsein. Schade ums verschenkte Potenzial, aber die Hausbands der einzelnen Beteiligten sind fast durchweg besser als das, was sie mit diesem zwielichtigen Projekt auf die Menschheit loslassen.
Eine Chance auf Besserung gibt es nicht. TWILIGHT sind nämlich tot. Dieses dritte Album ist ihr Vermächtnis und es stellt sich die Frage, wie sehr man sie vermissen wird. Gründungsmitglied Blake Judd war ja schon trotz aller Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit Thurston Moore vor Aufnahmebeginn draußen. Jetzt löst sich die Band insgesamt auf. Mir soll es recht sein, denn statt seine Zeit in solchen Konstellationen zu verschwenden, könnte Wrest meiner bescheidenen Meinung nach ruhig mal wieder mehr Zeit alleine verbringen und ein neues Album seiner eigenen Band LEVIATHAN einspielen. Vielleicht würde da ja wieder ein wenig interessanter.