Voyager - V
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Hyperventilating
2. Breaking Down
3. A Beautiful Mistake
4. Fortune Favours The Blind
5. You The Shallow
6. Embrace The Limitless
7. Orpheus
8. The Domination Game
9. Peacekeeper
10. It's A Wonder
11. The Morning Light
12. Summer Always Comes Again
13. Seasons Of Age
Die Bloodchamber meint:
Auf ihrem neuen Werk ist den australischen VOYAGER etwas Außergewöhnliches gelungen: Sie haben mir bereits beim ersten Hören des Openers die Kinnlade runterklappen lassen. Das hat allerdings nichts mit den einst von den geschätzten Ehemaligen Dreßel & Ehrhart angestellten Vergleichen zu tun, denn 2014 sind VOYAGER nur noch auf dem Papier die gleiche Band wie in ihren Melodic Metal Anfangstagen und könnten mit „V“ ebenso gut die Mindestanzahl der für diese Entwicklung notwendigen Häutungen beschreiben wie eben den schnöden Fakt, dass es ihr fünftes Album ist.
Selbst der modische Haarschnitt von Bandgründer & -kopf Daniel Estrin, der neben dem Gesang auch die Keytar bedient (<3), bereitet nur unzureichend auf die Hypermoderne vor, die die Australier scheinbar spielerisch aus dem Ärmel schütteln. Eine grobe Vorstellung liefert die hypothetische Kreuzung von Devin Townsends geliebter ätherischer Flächigkeit („Embrace The Limitless“) mit der Atmosphäre, die ähnlich weiträumig ausgelegte Djentbands wie SKYHARBOR mit ihrer Aufgeschlossenheit für artfremde Klänge aus elektronischer und Popmusik erzeugen. Während diese beiden Parteien jedoch trotz allem wahnsinnigen Genialismus sowie beeindruckenden technischen Fertigkeiten regelmäßig an der Hürde scheitern, griffige und dynamische Lieder zu schreiben, brennen VOYAGER ein atemberaubendes Feuerwerk ab, bei dem es beinahe einfacher ist, die Lieder zu benennen, die keine Volltreffer sind. Das liegt unter anderem daran, dass kein einziges Element der Musik den Eindruck erweckt, sich über die anderen stellen zu wollen. Selbst wenn die wunderbar klar-samtene Stimme von Daniel, gerade in den weniger abenteuerlichen Liedern wie „Peacekeeper“, recht eindeutig im Mittelpunkt steht, tut sie das auf angenehm zurückhaltende, fast schon bescheiden scheinende Weise. In authentischer Wechselwirkung trägt das zum fantastischen Gespür der Band für Melodien bei, mit denen man sich sofort wohlfühlt und zu denen man liebend gerne immer wieder zurückkehrt.
Nach dem gewaltigen Eröffnungsdreiklang, bei dem „Breaking Down“ & „A Beautiful Mistake“ dem Schwung des Openers die Gastsänger Daniel Tompkins (TESSERACT, SKYHARBOR) & Zemyna Kuliukas entgegensetzen, dauert es zwar ein wenig bis man sich vor der Anlage wieder die Ohren notfalls mit Gewalt aufreißen will, um VOYAGER so intensiv wie möglich aufzusaugen („Orpheus“, „The Morning Light“), aber alleine dass man es unbedingt will, spricht eindeutig für sich. Echte Schönheitsfehler sind, wenn überhaupt, die zweimal kurz eingesetzten Grummelvocals, weil der erzeugte Kontrast ziemlich aufgesetzt wirkt und damit nur mäßig zur ansonsten an den Tag gelegten Feinsinnigkeit passt. Außerdem fällt der Abschied von „V“ mit der Klavierballade „Summer Always Comes Again“ und dem beschaulichen „Seasons Of Age“ eine Nuance zu gesetzt aus.
Da VOYAGER mir vor „V“ unbekannt waren, kann das Fazit zu diesem Wunderwerk am Ende nur Entdeckung des Jahres lauten, zumal der ansteckende Grundoptimismus, der ihre Musik durchzieht, die Australier nahbar sympathisch wirken lässt. Man kann nur hoffen, dass man diese Schau demnächst auch auf unseren Bühnen erleben darf, vorstellbar ist vom Euroblast bis zu Supportslots bei KARNIVOOL, FAITH NO MORE oder aufgeschlossenen etablierten Prog (Metal) Acts jede Menge.
Selbst der modische Haarschnitt von Bandgründer & -kopf Daniel Estrin, der neben dem Gesang auch die Keytar bedient (<3), bereitet nur unzureichend auf die Hypermoderne vor, die die Australier scheinbar spielerisch aus dem Ärmel schütteln. Eine grobe Vorstellung liefert die hypothetische Kreuzung von Devin Townsends geliebter ätherischer Flächigkeit („Embrace The Limitless“) mit der Atmosphäre, die ähnlich weiträumig ausgelegte Djentbands wie SKYHARBOR mit ihrer Aufgeschlossenheit für artfremde Klänge aus elektronischer und Popmusik erzeugen. Während diese beiden Parteien jedoch trotz allem wahnsinnigen Genialismus sowie beeindruckenden technischen Fertigkeiten regelmäßig an der Hürde scheitern, griffige und dynamische Lieder zu schreiben, brennen VOYAGER ein atemberaubendes Feuerwerk ab, bei dem es beinahe einfacher ist, die Lieder zu benennen, die keine Volltreffer sind. Das liegt unter anderem daran, dass kein einziges Element der Musik den Eindruck erweckt, sich über die anderen stellen zu wollen. Selbst wenn die wunderbar klar-samtene Stimme von Daniel, gerade in den weniger abenteuerlichen Liedern wie „Peacekeeper“, recht eindeutig im Mittelpunkt steht, tut sie das auf angenehm zurückhaltende, fast schon bescheiden scheinende Weise. In authentischer Wechselwirkung trägt das zum fantastischen Gespür der Band für Melodien bei, mit denen man sich sofort wohlfühlt und zu denen man liebend gerne immer wieder zurückkehrt.
Nach dem gewaltigen Eröffnungsdreiklang, bei dem „Breaking Down“ & „A Beautiful Mistake“ dem Schwung des Openers die Gastsänger Daniel Tompkins (TESSERACT, SKYHARBOR) & Zemyna Kuliukas entgegensetzen, dauert es zwar ein wenig bis man sich vor der Anlage wieder die Ohren notfalls mit Gewalt aufreißen will, um VOYAGER so intensiv wie möglich aufzusaugen („Orpheus“, „The Morning Light“), aber alleine dass man es unbedingt will, spricht eindeutig für sich. Echte Schönheitsfehler sind, wenn überhaupt, die zweimal kurz eingesetzten Grummelvocals, weil der erzeugte Kontrast ziemlich aufgesetzt wirkt und damit nur mäßig zur ansonsten an den Tag gelegten Feinsinnigkeit passt. Außerdem fällt der Abschied von „V“ mit der Klavierballade „Summer Always Comes Again“ und dem beschaulichen „Seasons Of Age“ eine Nuance zu gesetzt aus.
Da VOYAGER mir vor „V“ unbekannt waren, kann das Fazit zu diesem Wunderwerk am Ende nur Entdeckung des Jahres lauten, zumal der ansteckende Grundoptimismus, der ihre Musik durchzieht, die Australier nahbar sympathisch wirken lässt. Man kann nur hoffen, dass man diese Schau demnächst auch auf unseren Bühnen erleben darf, vorstellbar ist vom Euroblast bis zu Supportslots bei KARNIVOOL, FAITH NO MORE oder aufgeschlossenen etablierten Prog (Metal) Acts jede Menge.