Drowned - Idola Specus
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Die Niederen Weihen
2. Antiprism
3. Destroyed Voices
4. Cast Into Negative Form
5. Black Projection
6. Gnomon
7. Letzter Teilbarer Strahl
8. Vacuous Sanctum
Die Bloodchamber meint:
Ein schwindelerregendes Besetzungskarussell und musikalische Experimente en masse haben DROWNED's Entwicklung auf harte Proben gestellt. Wir dürfen wohl froh sein, dass daraus kein ewig unfertiges Projekt wurde. Vor etwa 10 Jahren schien es schon endlich einmal zu schmieren im Haus der Berliner. Während Mastermind Tlmnn sich bei NECROS CHRISTOS zusätzlich seine Sporen als Bassist verdiente, war auch Mors Dalos Ra in umgekehrtem Verhältnis als Sänger und am Keyboard bei DROWNED aktiv. In dieser Zusammenarbeit sprang immerhin ein Demotape für DROWNED heraus. Doch während NECROS CHISTOS im folgenden Jahr ihr umjubeltes Debütalbum ohne Tlmnn veröffentlichen konnten und seitdem einen okkulten Triumphzug für Kenner des bizarren Geschmacks unternehmen, wurde es still um DROWNED.
2010 schließlich scharte Tlmnn eine Rhythmusfraktion um sich und konnte wieder loslegen: Im vergangenen Jahr kamen neue Songs zustande, damit gingen 2 Demos einher. Mit „Idola Spectus“ steht nun 22 Jahre nach Bandgründung der erste Langspieler unter dem ominösen Banner von Sepulchral Voice in den Regalen. Dass es sich dabei um ein auch optisch formschönes altmodisches Death Metal Album handelt, ganz ohne bis aufs Mark vergewaltigte schwedische Klischees, macht es zu einem erstklassigen Stück Musik. Auf gut 37 Minuten geben sich hypnotische Riffs, sphärische Licks und walzender Groove die Klinke in die Hand. Die Eröffnung „Die niederen Weihen“ strotzt schon einleitend nur so von unorthodoxem Charme, alleine der Titel spricht Bände dafür, was einen erwartet. DROWNED entführen den Hörer in Katakomben, in denen das doomige Siechtum abgefeiert wird. Die erste Hälfte des Albums setzt den Schwerpunkt auf einen kernigen Drive, schmeißt unterdessen sehr langsam die Rotoren an. Mit „Black Projection“ begeht „Idola Specus“ dann beinahe einen Quantensprung in Richtung tödlicher Ohrwurmqualität. Hat man das Album erst einmal durchgehört, kommt man gar nicht daran vorbei, dem guten Teil eine sofortige zweite Rotation zu gönnen. Denn es entschlüsselt sich mit jedem Hören mehr und sperrt sich trotzdem ein ums andere Mal einer bedingungslosen auditiven Erschließung.
Man könnte fast auf die Idee kommen, dass DROWNED den Hörer aus sadistischem Vergnügen zappeln lassen. Wer seine Fans fast ein Vierteljahrhundert auf eine LP warten lässt und diese dann mit einer beispiellosen monolithischen Robustheit ausstattet, der schert sich zumindest einen Dreck um vorherrschende Konvention eines Genres, in dem man schon auffällt, wenn man kein Horrormotiv auf dem Cover benutzt. Der faszinierende Hauch des Todes schwebt hier jedenfalls subtil, doch unverkennbar über jedem Detail. Wer es mit dem Death im Death Metal ernst nehmen will, sollte diesen Geheimtipp des Sommers dringend antesten.
2010 schließlich scharte Tlmnn eine Rhythmusfraktion um sich und konnte wieder loslegen: Im vergangenen Jahr kamen neue Songs zustande, damit gingen 2 Demos einher. Mit „Idola Spectus“ steht nun 22 Jahre nach Bandgründung der erste Langspieler unter dem ominösen Banner von Sepulchral Voice in den Regalen. Dass es sich dabei um ein auch optisch formschönes altmodisches Death Metal Album handelt, ganz ohne bis aufs Mark vergewaltigte schwedische Klischees, macht es zu einem erstklassigen Stück Musik. Auf gut 37 Minuten geben sich hypnotische Riffs, sphärische Licks und walzender Groove die Klinke in die Hand. Die Eröffnung „Die niederen Weihen“ strotzt schon einleitend nur so von unorthodoxem Charme, alleine der Titel spricht Bände dafür, was einen erwartet. DROWNED entführen den Hörer in Katakomben, in denen das doomige Siechtum abgefeiert wird. Die erste Hälfte des Albums setzt den Schwerpunkt auf einen kernigen Drive, schmeißt unterdessen sehr langsam die Rotoren an. Mit „Black Projection“ begeht „Idola Specus“ dann beinahe einen Quantensprung in Richtung tödlicher Ohrwurmqualität. Hat man das Album erst einmal durchgehört, kommt man gar nicht daran vorbei, dem guten Teil eine sofortige zweite Rotation zu gönnen. Denn es entschlüsselt sich mit jedem Hören mehr und sperrt sich trotzdem ein ums andere Mal einer bedingungslosen auditiven Erschließung.
Man könnte fast auf die Idee kommen, dass DROWNED den Hörer aus sadistischem Vergnügen zappeln lassen. Wer seine Fans fast ein Vierteljahrhundert auf eine LP warten lässt und diese dann mit einer beispiellosen monolithischen Robustheit ausstattet, der schert sich zumindest einen Dreck um vorherrschende Konvention eines Genres, in dem man schon auffällt, wenn man kein Horrormotiv auf dem Cover benutzt. Der faszinierende Hauch des Todes schwebt hier jedenfalls subtil, doch unverkennbar über jedem Detail. Wer es mit dem Death im Death Metal ernst nehmen will, sollte diesen Geheimtipp des Sommers dringend antesten.
Im Fadenkreuz
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Michael Meyer [mm]
Experte für alles, was es vor 20 Jahren schon gab oder danach klingt
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails