Khold - Til Endes

Khold - Til Endes
Black Metal
erschienen am 03.10.2014 bei Peaceville Records
Bloodchamber-Wertung:

Die Bloodchamber meint:

Jeder leidet mal an Schlaflosigkeit. Sei es, weil einen Sorgen umtreiben oder freudige Erwartung dazu führt, dass man sich von der einen Seite auf die andere wälzt, ohne auf Dauer ein Auge zuzubekommen. In solchen Situationen stellt sich die Frage, was zu tun ist. Schlafmittel sind auf Dauer nicht gesund. Lesen hilft nur manchmal. Und aufzustehen ist dann eine praktikable Lösung, wenn man in Anschluss nicht zum Umfallen müde auf der Arbeit ist. Kommt ja nicht überall gut an... Aber sollte ein gestandener Schwarzmetaller unter euch das Problem haben, nicht einschlafen oder durchschlafen zu können, ist Hilfe nah: KHOLD haben ein neues Album draußen und „Til endes‟ dürfte so manchen schneller ins Reich der Träume befördern, als er beim Schäfchenzählen bis zehn gekommen ist.

Dieser Rat ist allerdings mit Vorsicht zu genießen! Wer KHOLD nicht kennt und nun Mutterbauchambient erwartet, liegt komplett falsch. Es ist auch nicht so, dass „Til endes‟ besonders atmosphärisch ist. Das Album ist lediglich einschläfernd. KHOLD haben hier einen Meilenstein des Mittelmaßes geschaffen. Black 'n' Roll als Stangenware, ohne Ecken und Kanten und ganz besonders ohne dauerhaften Reiz. Mit ihrem sechsten Album zelebrieren die Norweger die Stagnation, was sich nicht nur in der qualitativen Ideenarmut zeigt, sondern auch noch in Form der mickrigen Spielzeit. Addiert man die sieben von KHOLD komponierten Stücke, hat man „Til endes‟ in weniger als einer halben Stunde durchgehört. Diese Marke knacken die vier Herren nur dank eines Covers von SEPULTURA. Und wo wir grade bei „Dommens armé‟, früher bekannt als „Troops of Doom‟, sind, muss noch die bemerkenswerte Tatsache festgehalten werden, dass es sich hierbei um den besten Song des Albums handelt.

Ansonsten bekommt man sehr viel Midtempo ohne zwingende Momente, gelegentliche Ausbrüche, denen die Energie fehlt und dafür etliche Riffs, die höchst uninspiriert und nach etlichen Durchgängen Recycling klingen. Handwerklich ist das alles nicht schlecht, die Produktion des Albums ist sogar ausgezeichnet geraten. Doch am Ende bleibt „Til endes‟ ein Album ohne Charme und ohne Anlässe, es irgendwann mal wieder auszupacken. Immerhin ist es nach einer halben Stunde vorbei und man kann sich den interessanten Aspekten des Lebens zuwenden. Oder mal wieder richtig schön durchschlafen. KHOLD sei Dank!
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