Rivers Of Nihil - Monarchy

Rivers Of Nihil - Monarchy
Death Metal
erschienen am 21.08.2015 bei Metal Blade Records
dauert 49:26 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Heirless
2. Perpetual Growth Machine
3. Reign Of Dreams
4. Sand Baptism
5. Ancestral, I
6. Dehydrate
7. Monarchy
8. Terrestria II: Thrive
9. Circles In The Sky
10. Suntold

Die Bloodchamber meint:

Respekt! Einfach nur: Respekt! Das ist es, was mir beim Vergleich des neuen Albums von RIVERS OF NIHIL mit seinem Vorgänger einfällt. Die Hoffnung, die anbetracht der technischen Güte von „The Conscious Seed of Light‟ keimte, ist Wirklichkeit geworden. Die Herren aus Pennsylvania haben mit „Monarchy‟ einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Krankte das Debüt noch am wenig spektakulären Songwriting, kann man sich heutzutage nicht mehr über wenig einprägsame Kompositionen beschweren. Dass die Band inzwischen sechs Jahre Erfahrung auf dem Buckel hat, macht sich bezahlt und so ist „Monarchy‟ ein kleiner Leckerbissen für Freunde des technischen Death Metal geworden.

Nach einem netten instrumentalen Intro geht es mit „Perpetual Growth Machine‟ direkt in die Vollen. Und der Song offenbart schon alle Stärken der gegenwärtigen RIVERS OF NIHIL. Ein hohes Maß an technischer Finesse wird mit klar strukturierten und eingängigen Songs gepaart. Dabei gibt es immer wieder Stellen, die beim ersten Hören ins Ohr gehen und dem kompletten Album einen sehr hohen Wiedererkennungswert geben. Dabei versucht man nicht OBSCURA Konkurrenz zu machen und möglichst viele Noten auf möglichst wenig Raum unterzubringen, sondern orientiert sich ganz offensichtlich mehr an der sphärischen Schönheit, die FALLUJAH auf ihrem letzten Werk perfektioniert haben. Allein der Anfang von „Sand Baptism‟ ist einfach nur gelungen. Von sanften und sphärischen Klängen, die durch das markante Bassspiel eine leicht jazzige Note haben, entwickelt sich der Song zu einer astreinen Death Metal Nummer, die im Chorus wieder zu einer breit angelegten Stimmung zurückfindet, die durch das gnadenlose Drumming kontrastiert wird.

„Monarchy‟ ist ein reifes Album, mit dem sich RIVERS OF NIHIL in eine komplett neue Liga katapultieren. Über sämtliche Instrumentalisten kann man nur Gutes verlieren. Hier wird musikalisches Handwerk auf ganz hohem Niveau dargeboten. Das Songmaterial ist durchweg gelungen. Der einzige Aspekt, der noch ein wenig Nachbesserungsbedarf aufweist, sind die Vocals. Jake Dieffenbach macht einen sehr soliden Job, er verfügt über eine variable Stimme, nutzt dies aber nicht so häufig, wie es möglich wäre. Richtig tiefe Growls finden wir nur selten, meist bewegt er sich in einem mittleren Bereich, der eine starke Core-Note mit sich bringt, die sich zwar gut in die Musik einfügt, ihr aber auch ein wenig Potenzial raubt. Ab und zu wäre hier ein wenig tiefer auch ein wenig besser. Wenn alle Musiker sich so variabel und virtuos zeigen, wünscht man sich das Gleiche auch vom Vokalisten.

Eine Reihe Bands haben in der Vergangenheit bewiesen, dass technischer Death Metal zugänglich sein kann. Und genau hier haben sich RIVERS OF NIHIL mit ihrem aktuellen Album einen Platz in der ersten Liga erarbeitet. Das ist mehr, als ich ernsthaft gehofft habe. Aber es geschehen noch Zeichen und Wunder und die Herren haben genau die Schwachstellen ihres Debüts perfekt ausgebessert. Für alle Freunde von FALLUJAH, aber auch für Liebhaber neuerer DEEDS OF FLESH oder von INANIMATE EXISTENCE ist „Monarchy‟ ein ganz heißer Tipp. Das Album gefällt und es nutzt sich auch nach etlichen Hördurchgängen nicht ab. Mal schauen, was diese Band noch auf dem Kasten hat. Das könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein. Es geschen halt noch Zeichen und Wunder. Deshalb ein letztes Mal: Respekt, RIVERS OF NIHIL! Respekt!
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