Refusal - We Rot Within

Refusal - We Rot Within
Death Metal
erschienen am 22.01.2016 bei F.D.A. Rekotz
dauert 32:09 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dignity In Void
2. Dead End Society
3. Get Insight
4. Short On Ammo
5. Cannibal Instinct
6. Do Your Part
7. G.O.A.
8. Doomed
9. We Rot Within

Die Bloodchamber meint:

Für alle die REFUSAL noch nicht kennen, schämt euch nicht. Aber spätestens nach dem Genuss von „We Rot Within“ sollte man sich die Finnen gut merken. Seit 2008 sind die Jungs schon aktiv und haben in dieser Zeit ganze sieben Promos und zwei Compilations veröffentlicht. Nun haben sie endlich ihr Debutalbum veröffentlicht und das klingt verständlicherweise bereit so, als seien sie ganz alte Hasen.

Schnurgerader Death Metal aus skandinavischer Produktion verbirgt sich hinter „We Rot Within“. Das Ganze wird noch angereichert mit etwas Grindcore und einigen Doom Metal Passagen. Die Geschwindigkeit ist im oberen Bereich und für die meiste Zeit des Albums begnügen sich REFUSAL mit den üblichen Elementen dieser Stilrichtungen, wissen diese aber kreativ einzusetzen. Dazu gibt es immer wieder kurze Breaks und Tempowechsel, vielleicht noch das eine oder andere Gitarrensolo, und schon verfliegen die 32 Minuten auf diesem Album wie nichts. Die Abrissbirne hat also keinen sonderlich langen Atem, doch dafür geht sie in dieser Zeit umso brutaler vor. Rhythmisch wird extrem stark gegroovet und man kann schon von einer gewissen Rock'n'Roll Attitüde sprechen, wenn die Musik mal wieder in extrem zähe und rhythmusbetonte Gitarrenarbeit zurückfällt. Einen größeren Ausrutscher in Richtung Doom Metal gibt es auf „Doomed“ zu hören, der plötzlich und unerwartet in eine langsame und melancholische Atmosphäre abdriftet, also so ziemlich gegenteilig zum bisher gehörten. Absolut geil, davon bitte mehr auf dem nächsten Album! Aber egal ob nun Doom oder nicht, man merkt vom ersten Moment an, dass dies eines der typischen Alben ist, das einfach mustergültig für eine bestimmte Stilrichtung aus einer bestimmten Region ist und dabei am ganz oberen Ende der Qualitätsverteilung angelangt sind.

„We Rot Within“ ist ein Album das rockt, extrem brutal rüberkommt und trotz seiner vielen klassischen Death Metal Elementen absolut modern klingt. Das liegt natürlich zum einem an der komplett makellosen Produktion, aber zum anderen an ihrem eigentümlichen Sound. Mit dem sinnlosen Zitieren ein paar bekannter Death Metal Größen ist es hier nicht getan. Und auch will ich mich nicht den anderen 95% aller Rezensionen anschließen und nun einfach NAPALM DEATHs „Harmony Corruption“ erwähnen. Was ist da überhaupt los? Eine Zeitschrift machts vor und alle schreiben nach? Gibt es etwa keine anderen Bands mit klassischen Death Metal und etwas Grindcore im Programm? Soll ich jetzt mit gutem Beispiel voran gehen, obwohl ich gerade geschrieben habe, dass es bei REFUSAL mit dem Auflisten von bekannten Bands nicht getan ist?! Ach was solls: OBITUARY, MASTER, PESTILLENCE, PUTRID PILE...
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