Morrigan - Headcult

Morrigan - Headcult
Black Pagan Metal
erschienen in 2005 bei Undercover Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Morrigan`s Flight Over Celtic Lands
2. Crom Cruach
3. Where Rainbows End
4. Bloody Blue Faces
5. They Can`t Tame The Devil
6. Headcult
7. Tahisain
8. Beyond The Convent
9. Spell Of The Mountain King

Die Bloodchamber meint:

Aufgrund der nicht immer ganz klaren Verhältnisse zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Textes oder durch erst später bekanntgewordene Äußerungen, Handlungen und Beziehungen der betreffenden Musiker möchte sich die Redaktion von Bloodchamber.de ausdrücklich von jeglicher nationalsozialistischer Denkweise oder Propaganda distanzieren.

Ich weiss, es schickt sich nicht, über Tote etwas schlechtes zu sagen, ganz besonders, wenn der Tote auf den Namen Quorthon hört und eine ganze Szene inspiriert hat. Aber mal ehrlich, gibt es denn jemanden, der "Destroyer Of Worlds" nicht beschissen fand und ob der Durchschnittlichkeit des "Nordland"-Duos nicht die Stirn runzelte? Gibt es jemanden, der noch nicht bemerkt hat, wie mancher Schüler (Falkenbach, Doomsword usw.) ihrem Meister eine bittere Niederlage beibrachten, auch wenn erstere ihre Inspirationen in leichtfüssige Kompositionen packten und zweitere ihr doomiges Material mit der epischen Schwere der Vorbilder anreicherten? So konnte man keiner der beiden Acts einen Plagiatsvorwurf machen.

Und jetzt kommen Morrigan (ehemals unter dem Namen Mayhemic Truth in der deutschen Black Metal-Szene bekannt) daher und hauen mit ihrer Mission "Hammerheart", "Twilight Of The Gods" und "Blood Fire Death" einen würdigen Nachfolger an die Seite zu stellen, jedem Bathory-Juenger gewaltig einen vor den Latz. Während - wie bereits erwähnt - Doomsword und Falkenbach aus ihrer Vorliebe für Bathory nie einen Hehl machen, aber dennoch eigenständig klingen, kopieren Morrigan eben mal alle Trademarks des Schweden zu seiner Wikinger-Zeit. Dazu noch eine geil verhallte Grieghallen-mässige Produktion und die Paarung aus Quorthons früherem Scream-Gesang und seiner späteren Hymnenhaftigkeit in den Stimmbändern, und fertig ist das beste Bathory-Album seit über einem Jahrzehnt.

Eine Hymne reiht sich an die nächste und beim Song "Bloody Blue Faces" jagt mir jedesmal aufs Neue eine dicke Gänsehaut den Rücken runter. Mein Gott, was für geile Heavy Metal-Riffs, die hier das Fundament für einen Song legen, der an Hymnenhaftigkeit kaum zu überbieten ist. Nicht viel anders sieht es beim nachfolgenden "They Can`t Tame The Devil" aus, das mit seiner frostigen Atmosphäre den Atlantik in eine Eiswüste verwandelt.

Es mag seltsam klingen, aber meiner Meinung nach braucht sich "Headcult" in keinster Weise hinter den Hammerwerken von Primordial (die ähnlich, wenn auch etwas subtiler zu Werke gehen, und mit denen man sich die Irland-Thematik teilt) zu verstecken. Daher ist es auch scheissegal, dass die Texte ob des englischsprachigen Defizits häufig ein Grinsen erzeugen oder in der Dankesliste die Namen von politischen Legasthenikern wie Absurd und Totenburg auftauchen. Jede der auf dem Album befindlichen überlangen Hymnen stösst das Tor zu Valhalla ganz weit auf! Quorthon hat die "Asa Bay" zwar schon vor langer Zeit erreicht, aber Morrigan sind nicht mehr weit davon entfernt. 9,5 Punkte mit freudiger Erwartung aufs nächste Album und eine Anfrage zwecks Interview (in dem wohl auch die Beziehung zu oben erwähnten NSBM-Bands zur Sprache kommen sollte) sind Pflicht!
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