Novembers Fall - Broken Memories (EP)

Novembers Fall - Broken Memories (EP)
Melodic Death Metal
erschienen am 02.06.2005 als Eigenproduktion
dauert 36:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Novemers Fall
2. Brutal Truth
3. Life Between Tiles
4. Warcult
5. Dropped To Death
6. Alter Ego (Bonus)

Die Bloodchamber meint:

Es gibt Bands, die versuchen einen eigenen Stil zu erfinden. Und dann gibt es wiederum Bands, die ihren Stil aus einer bunten Mixtur der verschiedensten Stile entwickeln. Das Neukirchener Quintett Novembers Fall gehört zur zweiten Kategorie. Entstanden ist somit ein sehr interessanter, aber auch stellenweise komplizierter Stilmix. Hier wurden munter Death, Black und auch Thrash-Metal vermischt und mit ruhigen cleanen Passagen abgerundet. Trotzdem wirkt die Musik, die hier auf Broken Memories vorgestellt wird, erstaunlich eigenständig und ausgereift.

Der Einstieg in diese CD ist rasant. Von Beginn an arbeiten Novenbers Fall auf Hochtouren. Ich möchte dieses Mal gar nicht erst dazu übergehen, näher auf die einzelnen Songs einzugehen. Kein einziger dieser 5 Tracks, den Bonus jetzt mal ausgenommen, darf aus der Reihe genommen werden. Alle haben das gleiche hohe Niveau und erscheinen wie aus einem Guss, so dass es wohl besser ist, diese als einen Komplex zu betrachten.
Hier hat man Freude an der Musik und an dem, was man mit ihr machen kann. Das Tempo schwankt ständig zwischen rasend schnell und atmosphärisch ruhig. Die Vocals variieren zwischen tiefen Growls, heftigem Gekreische im Black-Metal-Stil und, in den ruhigen Phasen, einer cleanen Stimme in der Art von Opeth. So sehr facettenreich der Gesang auch ist, ist das aber leider auch der einzige wirkliche Schwachpunkt. In der cleanen Phase wirkt die Stimme bei weitem nicht so kraftvoll, wie in den Extremlagen. Hier sollte vielleicht ein wenig verbessert werden. Alles andere ist einfach nur spitze. Schnelle flüssige, und eben auch, ruhige melodiöse Gitarren prägen das Grundgerüst der CD. Einen starken Hang zur Progressivität wird hier wohl keiner verleugnen können. Das Schlagzeug arbeitet präzise und hält in jeder Situation des Tempos den Kahn im Fahrwasser. Es ist schwierig sich der Magie, die auf Broken Memories eingefangen wurde zu entziehen.
Ach, ich hatte vorhin den Bonus-Track ausgeklammert. Alter Ego ist vom Prinzip her gleich mit den anderen fünf Songs, nur hat dieser ein, meiner Meinung nach, sehr merkwürdigen Refrain. Mag daran liegen, dass dieser mit der schon erwähnten cleanen Gesangsstimme vorgetragen wird, aber irgendwie wirkt der im Vergleich zu der herrausragenden Performance der letzten halben Stunde leicht deplatziert. Diesen Bonus hätte ich nicht gebraucht.

Klanglich hat die silberne Scheiblette alles mitbekommen, was das Metalherz sich wünscht. Ein sauber produziertes Album, das sowohl klanglich als auch musikalisch jeden Liebhaber der harten Gangart erfreuen dürfte. Wer Interesse hat an diesem tollen Stück Musik, der kann für schlappe 4 Euro das Teil auf der Bandhomepage ordern. Ansonsten bliebe mir nur noch abschließend zu sagen: Das nächste, was Novembers Fall auf den Markt bringen, möchte ich auf jeden Fall haben. Aber das ist dann hoffentlich durch ein Label auf den Markt gebracht worden.
-