Peter And The Test Tube Babies - A Foot Full Of Bullets

Peter And The Test Tube Babies - A Foot Full Of Bullets
Punk
erschienen am 21.10.2005 bei Locomotive Music
dauert 47:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. My Unlucky Day
2. Driven To Beers
3. Minor Celebrity
4. Ye Olde Pub Rocker
5. Haves And Have Nots
6. Smiling Through The Tears
7. Foot Full Of Bullets
8. The Mistress
9. Distorted View
10. Still Love The Pub
11. Traffic Jam Man
12. All About Love

Die Bloodchamber meint:

PETER AND THE TEST TUBE BABIES ist eine dieser Bands, die in grauer Vorzeit mal an der Spitze der zweiten Generation des englischen Punks standen (die erste bildete ja eigentlich ausschließlich die Sex Pistols). Bereits 1978 gegründet, machte sich die Combo durch die üblichen Singles, EPs und Splits mit irgendwelchen anderen Kellerasseln schnell einen Namen und glänzte zumindest Anfang der 80er mit einigen hochklassigen Veröffentlichungen. Bei nahezu allen Truppen dieser Zeit (Ausnahme : The Exploited) war allerdings der Lack mit fortschreitendem Alter immer mehr ab, und genauso verhielt es sich auch mit den Babies, was unter anderem dazu geführt hat, daß sich weitaus mehr Compilations, Livemitschnitte und Re-Releases im Backkatalog der Band befinden als Studioalben (derer nämlich gerade mal sechs). Die letzte „echte“ Platte „Alien Pubduction“ hat gar schon 8 Jahre auf dem krummen Buckel, was die Kerle aber natürlich nicht daran hindert, anno 2005 mit „A Foot Full Of Bullets“ den siebten Longplayer der Bandgeschichte unters Volk zu bringen und somit einen (erneuten) Comebackversuch zu starten.
Daß die Säcke ihren Sound bei ihrem vierten Frühling noch mal ändern würden, war selbstverständlich nicht zu erwarten, weshalb „A Foot Full Of Bullets“ naturgemäß extrem nostalgisch und angestaubt wirkt – typischer '77 Style eben. Gemessen an aktuellen Kollegen oder eben den letzten Exploited Outputs klingt diese Scheibe daher wie ein lauer Furz im Wind. Zahnlos, harmlos, schlicht und einfach alt.
Dabei beginnt die CD mit dem flotten Opener „My Unlucky Day“ noch recht vielversprechend, doch spätestens bei „Ye Olde Pub Rocker“ fragt man sich, ob man hier eventuell im falschen Film ist. Das klingt wie englischer Schlager, echte Schunkelmusik für besoffene Pfefferminzbiertrinker. Hauptsache lustig, Qualität egal. Und so geht es dann bis auf wenige Ausnahmen bis zum Schluß weiter. Peter und seine Schergen haben keine Wut, keinen Biss, ja nicht mal mehr Hummeln im Hintern. Dazu kommt eine erschreckende Einfallslosigkeit, die das ohnehin schon schwer poppige Material noch zusätzlich aufweicht. Klar, Mitgrölen kann man die Songs schon, aber das war auch bei Matthias Reim oder Olaf Henning nie das Problem …
Neben dem Opener überzeugt noch die nette, bombastische Halbballade „All About Love“ (auch wegen des coolen Textes) sowie der Sauf Hit „Smiling Through The Tears“, der sich aber aufgrund seines „England holt die WM 2006“ Themas automatisch für unsere Breitengrade disqualifiziert. Wäre ja nach schöner, das könnt ihr direkt mal vergessen. Klinsis Rumpeltruppe wird euch schon zeigen, wo der Hammer hängt. Notfalls im Elfmeterschießen, hähähä … aber ich schweife ab.
„A Foot Full Of Bullets“ ist ein sehr uninspiriertes, hoffnungslos veraltetes Album, das der Bezeichnung „Punk“ kaum noch gerecht wird. Alte Freunde der Band werden vermutlich nicht enttäuscht sein, alle anderen aber wohl schon. Die Truppe sollte lieber nur noch live auftreten und uns mit neuen
Outputs verschonen. Bitte.
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