Tenebre - Heart's Blood

Tenebre - Heart's Blood
Gothic Rock
erschienen am 04.11.2005 bei Regain Records
dauert 40:58 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Silver Flame
2. Mistress of the Dark
3. Serpent´s Fire
4. Shine
5. Blue
6. Pray
7. Nightmare
8. Black Void Nirvana
9. Heart´s Blood
10. Night Reboorn

Die Bloodchamber meint:

Elvis lebt! Ja, ihr habt richtig gehört! Der Mann ist voll auf Droge und singt nun für die Gothic Rocker von TENEBRE! Unter dem passenden Decknamen "Kalle" trällert er auf dem neuen Album "Heart´s Blood" zehn Gothic Rocker hernieder und präsentiert sich dabei stoned wie am ersten Tag!
Nunja, hier und da kommt einem wirklich der Gedanke, dass auf dem neuesten Album der Schweden eine bekiffte Version des Rock ´n Roll Erfinders zu hören ist, dabei handelt es sich in Wirklichkeit um Gründungsmitglied Kalle Metz, der nach dreijähriger Abstinenz nun wieder den Mikroständer penetriert. Startete man noch ursprünglich mit einer Art Gothic Horror Metal, so hat man sich im Laufe der Zeit konsequent in eine rockigere Richtung weiter entwickelt und mit dem neuen Album schließlich den TENEBRE-Zug effektvoll gegen die nächste Wand gesetzt. Metalelemente sucht man hier nämlich vergeblich, was aber nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein muss. Vielmehr orientiert sich "Heart´s Blood" an Klassiker wie SISTERS OF MERCY oder THE CULT und klingt dabei teilweise wie eine eins zu eins Kopie von THE 69 EYES.

Was haben wir nun auf der Habenseite? Da wären einmal 10 astrein produzierte Titel, viele eingängige Melodien und obendrein zwei hübsche weibliche Bandmitglieder. Das mag für einige schon für den großen Durchbruch reichen, es gibt allerdings auch einige Fakten, die gegen eine steile Karriere von TENEBRE sprechen.
Zum einen wirkt das gesamte Album so vorausschaubar wie der Spielausgang einer Freundschaftspartie zwischen Brasilien und den Faröer Inseln. Würde es bei Betandwin Quoten darauf geben, ab welcher Minute der Gesang einsetzt, dann würde bei 30 Sekunden eine 1,02 als Wert stehen. Wirklich jeder verdammte Titel auf "Heart´s Blood" weist den gleichen Songaufbau auf. Dazu kommen weitere peinliche Momente, denn bereits nach den ersten Tönen eines jeden Titels weiß man, wie der Song sich entwickelt. Sicherlich sorgt das alles für pures Easy Listening vergnügen und genügend kommerzgeile Hörer werden auf diesen Sound abgehen, denn an chartstrendigen Mitgehrefrains mangelt es nun wirklich nicht, aber was soll man von einer Platte halten, die absolute keine Überraschungen, Abwechslungen oder begeisterungswürdige Momente bietet?
Mit "Silver Flame" beginnt das Album sehr angenehm und erfreulich. Auch die folgenden Titel sind okay. Aber spätestens ab "Shine" hat man alles gehört, der Finger wandert immer wieder zur Skip Taste in Erwartung einer Veränderung und nach weiteren verzweifelten Versuchen landet man auf seinem Weg an mal mehr oder weniger düsteren Stücken vorbei, schließlich schon am Ende der Platte. Das war´s: 40 Minuten einfallslos vertonte Langeweile schlechthin!

In den fünf Jungs und Mädels steckt weitaus mehr Talent als das, was sie uns mit "Heart´s Blood" ins Cd-Regal legen. Auch wenn die einzelnen Titel recht angenehm daher kommen, so wirkt das gesamte Album dank seiner Vorhersehbarkeit wie die Benjamin Blümchen Kassette unter den Gothic Rock Alben unserer Zeit. Traditioneller Sound hin oder her: solche Mängel im Songwriting dürfen einer Band von diesem Format einfach nicht passieren. Auch wenn der Sound dazu reicht, demnächst auf Viva rumzuträllern, so ist "Heart´s Blood" für mich eine verdammt herbe Enttäuschung!
Dann lieber Grind!
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