Nine Inch Nails - With Teeth
Industrial
erschienen am 02.05.2005
dauert 59:22 min
erschienen am 02.05.2005
dauert 59:22 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. All the love in the world
2. You know who you are
3. The collector
4. The hand that feeds
5. Love is not enough
6. Every day is exactly the same
7. With teeth
8. Only
9. Getting smaller
10. Sunspots
11. The line begins to blur
12. Beside you in time
13. Right where it belongs
14. Home
Die Bloodchamber meint:
Sechs Jahre sind seit dem Release des gigantischen Doppelstreichs “The Fragile” vergangen. Sechs Jahre, in denen sich Industrial-Großmeister Trent Reznor in sein privates Nest zurückzog, um seinen Alkohol- und Drogenproblemen den Kampf anzusagen, die unangenehmen Nebenwirkungen seines Erfolgs zu überwinden, sich selbst zu finden und nebenbei noch ein paar großartige Songs zu schreiben. Diese finden auf dem Neuanfang „With Teeth“ ihren Platz, jonglieren geschickt mit den Trademarks der Ein-Mann-Kapelle und transportieren NINE INCH NAILS so frisch und kraftvoll ins Jahr 2005. Dominante Rhythmen, clevere Songaufbauten mit beschwörenden Zwischentönen, mit hartem Beat untermalte zerbrechliche Vocals und feine Pianoklänge, extreme Laut-Leise-Dynamik, eine unvergleichliche düster-chaotische Atmosphäre – alles ist so, wie der NIN-Fan es sich nur wünschen kann, doch trotzdem zeitgemäß und unverbraucht, geordneter und auch zugänglicher für eine breitere Zuhörerschaft.
Im Zuge der Neuordnung seines Lebens wechselte Reznor auch die Mitglieder seiner Band, die allerdings nur live zum Einsatz kommen wird. Im Studio hat der Soundtüftler wie gehabt fast alles alleine bewerkstelligt; bei einigen Songs übernahm Dave Grohl (Foo Fighters/Nirvana) das Drumming.
„All The Love In The World“ ist ein stiller Beginn, an dessen Ende der Meister dann doch seine Zähne und Klauen zeigt und so den vielseitigen Reigen einläutet. Die erste Single „The Hand That Feeds“ ist ungewohnt poppig, ein ohrenschmeichelnder Tanzflächenfeger, bei dem Trent Reznor zum Erfolg ja sagt. „Every Day Is Exactly The Same“ verfolgt mit schleppendem Rhythmus und einprägsamem Refrain eine ähnliche Linie; die zweite Auskopplung „Only“ ist mit seinem einfachen, zwingenden Beat der markanteste Song auf dem Album und „Getting Smaller“ klingt, vorangetrieben durch harte Riffs und treibende Drums, fast nach reinem Rock .
Doch „With Teeth“ wäre kein NIN-Album, wenn sich neben leichten Melodien keine undurchdringlichen Soundwände finden würden; Trent Reznor wäre nicht er selbst, wenn er neben lichte Momente keine dunklen Abgründe positionieren würde. So ist der Titeltrack eines der Stücke auf dem Album, der nach „Downward Spiral“-Manier mit seiner hypnotischen Eintönigkeit und seinen bizarren Klangwelten eine angenehme Verstörung auslöst. Ein leiser Pianopart unterbricht das Fortschreiten es Songs, nur damit er in umso ohrenbetäubender Manier in seinen starren Rhythmus zurückfallen kann. „The Line Begins To Blur“ klingt wie ein schleichendes Inferno, in dem Trent gegen die heftigen Beats anschreit, dagegen jedoch mit dem sanften Refrain einen besonderen Kontrast setzt. Einen ruhigeren Ausklang findet die Platte durch das, mit einem bedrohlichen Dröhnen unterlegten „Beside You In Time“ und durch „Right Where It Belongs“, dessen schöne Pianomelodie erst nur wie durch einen Schleier zu vernehmen ist, um dann umso klarer und eindringlicher, vom Jubel Tausender untermalt, hervorzutreten.
„With Teeth“ steht für Vielseitigkeit, für Kontraste und für die nie versiegende Kreativität Trent Reznors. Ruhige Klänge, tanzbare Hits treffen schwerverdauliche, lärmbeladene Klangwelten – kompromisslose Stücke, wie man sie aus früheren Tagen der Band kennt. Insgesamt ist das Album jedoch zugänglicher, sozusagen NINE INCH NAILS in gebündelter, konzentrierter Form, nicht so verstrickt in Klanglabyrinthen wie seine Vorgänger. Bleibt nur festzustellen, dass der Name Reznor weiterhin für hochwertige, tiefgründige und mitreißende Musik steht und zu hoffen, dass bis zum „With Teeth“-Nachfolger kein weiteres halbes Jahrzehnt vergeht.
Im Zuge der Neuordnung seines Lebens wechselte Reznor auch die Mitglieder seiner Band, die allerdings nur live zum Einsatz kommen wird. Im Studio hat der Soundtüftler wie gehabt fast alles alleine bewerkstelligt; bei einigen Songs übernahm Dave Grohl (Foo Fighters/Nirvana) das Drumming.
„All The Love In The World“ ist ein stiller Beginn, an dessen Ende der Meister dann doch seine Zähne und Klauen zeigt und so den vielseitigen Reigen einläutet. Die erste Single „The Hand That Feeds“ ist ungewohnt poppig, ein ohrenschmeichelnder Tanzflächenfeger, bei dem Trent Reznor zum Erfolg ja sagt. „Every Day Is Exactly The Same“ verfolgt mit schleppendem Rhythmus und einprägsamem Refrain eine ähnliche Linie; die zweite Auskopplung „Only“ ist mit seinem einfachen, zwingenden Beat der markanteste Song auf dem Album und „Getting Smaller“ klingt, vorangetrieben durch harte Riffs und treibende Drums, fast nach reinem Rock .
Doch „With Teeth“ wäre kein NIN-Album, wenn sich neben leichten Melodien keine undurchdringlichen Soundwände finden würden; Trent Reznor wäre nicht er selbst, wenn er neben lichte Momente keine dunklen Abgründe positionieren würde. So ist der Titeltrack eines der Stücke auf dem Album, der nach „Downward Spiral“-Manier mit seiner hypnotischen Eintönigkeit und seinen bizarren Klangwelten eine angenehme Verstörung auslöst. Ein leiser Pianopart unterbricht das Fortschreiten es Songs, nur damit er in umso ohrenbetäubender Manier in seinen starren Rhythmus zurückfallen kann. „The Line Begins To Blur“ klingt wie ein schleichendes Inferno, in dem Trent gegen die heftigen Beats anschreit, dagegen jedoch mit dem sanften Refrain einen besonderen Kontrast setzt. Einen ruhigeren Ausklang findet die Platte durch das, mit einem bedrohlichen Dröhnen unterlegten „Beside You In Time“ und durch „Right Where It Belongs“, dessen schöne Pianomelodie erst nur wie durch einen Schleier zu vernehmen ist, um dann umso klarer und eindringlicher, vom Jubel Tausender untermalt, hervorzutreten.
„With Teeth“ steht für Vielseitigkeit, für Kontraste und für die nie versiegende Kreativität Trent Reznors. Ruhige Klänge, tanzbare Hits treffen schwerverdauliche, lärmbeladene Klangwelten – kompromisslose Stücke, wie man sie aus früheren Tagen der Band kennt. Insgesamt ist das Album jedoch zugänglicher, sozusagen NINE INCH NAILS in gebündelter, konzentrierter Form, nicht so verstrickt in Klanglabyrinthen wie seine Vorgänger. Bleibt nur festzustellen, dass der Name Reznor weiterhin für hochwertige, tiefgründige und mitreißende Musik steht und zu hoffen, dass bis zum „With Teeth“-Nachfolger kein weiteres halbes Jahrzehnt vergeht.