Eigentlich hatte ich mir bei den ersten Tönen des Albums vorgenommen, schnell einen Verriss zu schreiben und wieder zur Tagesordnung überzugehen. Durch den miesen Sound, der irgendwie ziemlich nach einer schlechten Live-Aufnahme klingt, kann man kaum etwas Brauchbares aus der Musik filtern. Bis ich stutzig wurde und merkte, dass es genau das war: live. Schelmisch wie Winamp manchmal ist, spielt es nämlich nur die Videos ab, die sich auch auf der CD befinden, wovon ich nichts wusste. Zwei der vier Videos zeigen die Band wie gesagt live, zur Qualität ist alles gesagt. Die beiden anderen Videos sind die visuelle Umsetzung von „Steamroller“ und „Confusion? Vertigo!“ – Songs, die sich ebenfalls auf dem Album befinden.
Die eigentlichen Lieder haben dann auch einen differenzierteren und drückenderen Sound, so dass dadurch das Hörvergnügen nicht geschmälert wird. MOTÖRHEAD, MISFITS, FRANK ZAPPA und ALICE COOPER werden unter anderem als Einflüsse genannt. Ich bilde mir ein, daneben noch JUDAS PRIEST (auch wenn mich deren Fans dafür sicher vierteilen würden) und MACABRE (!!!) herauszuhören.
Die drei jungen Australier scheinen ein wenig verrückt zu sein, was man den Songs, den Strukturen und den vereinzelten Zwischenspielen auch anhört. Der an sich recht schmissige Rock der Burschen kommt mit einigen irren Breaks um die Ecke, was den Hörer ein wenig enger an das Album fesselt und es zu einer kurzweiligen Geschichte werden lässt. Eigentlich geht es rund um die Uhr zur Sache, Balladen findet man kaum, im Gegenteil „Scheisskampf“ beispielsweise kommt eher punkig aus den Boxen. Die einzelnen Lieder sind zugegebenermaßen nicht über alle Maßen spektakulär aber das Album in seiner Gänze geht in Ordnung.
Was soll man groß erzählen? Schmeißt euren Grill an, nehmt ein Bier in die Hand, legt PSYCHONAUT ein und ihr werdet eine schöne Zeit haben.