Scars - The Nether Hell (EP)
Thrash Metal
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 28:64 min
erschienen in 2005 als Eigenproduktion
dauert 28:64 min
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Creatures that come alive in the dark
2. Warfare
3. Nether Hell
4. Legions (forgotten by the gods)
5. Return to the killing ground
6. Hidden roots of evil
Die Bloodchamber meint:
Ein bisschen merkwürdig ist es schon. Eine Band, gegründet im Jahr 1991, löst sich 1998 wieder auf und schließt sich 2004 wieder zusammen. Nicht spektakulär, ich weiß. Aber wenn man sich jetzt vor Augen hält, dass sie in dieser Zeit gerade einmal eine EP rausgebracht hatten, dagegen aber über 500 Liveauftritte hatten, sogar mit Größen wie Kreator, Destruction und Sodom, stellt sich die Frage, warum sie ihre augenscheinliche Erfahrung und ihren Erfolg nicht auf CD gebannt haben... Diese Frage schienen sie sich auch gestellt zu haben und so kam nach der Wiedervereinigung ihre zweite EP auf den Markt: Nether Hell.
Scars aus dem sonnigen Sao Paulo (Brasilien) zaubern weiß Gott keine Sambarythmen, dafür aber umso besseren Old-School Trash Metal! Es ist schwer ihn zu beschreiben, aber ich sags mal kurz: Hammerhart! Schon der Opener „Creatures That Come Alive in the Dark“ stürmt voran, dass es eine wahre Freude ist. In dem höheren Bereich der Temposkala gelegen, erinnert die Musik stark an Exodus und Kreator. Wohl gemerkt, sie erinnert nur daran. Was die Jungs da zusammenspielen, hat eindeutig einen eigenen, ausgereiften Stil. Wer die Platte noch nicht gehört hat, wird nun natürlich gleich den nächsten Neckbreaker oder zumindest ein Midtempo Stück erwarten, aber falsch gedacht. Der in Deutschland etwas befremdliche Klang der Stimme von Joseph Goebbels schallt aus der Membran... Im Laufe des, nebenbei relativ schnellen und sehr anspruchsvoll von der Leadguitar gespielten Stückes, wird klar, dass es keine Hommage an den ehemaligen Propagandaminister oder sonstiges aus der Zeit stammende ist, sondern ein Antikriegslied. Man mag geteilter Meinung sein sowas einzubauen, aber letztlich sind auch weitere Originalmitschnitte aus Presse und Kriegsgewinner General Patton so eingeflochten, dass das Lied einen starken und umfassenden Charakter erhält.
„Nether Hell“, der Anspieltip an sich, ist das wohl beste (neue) Thrashlied, dass ich seit langer Zeit gehört habe. Gitarrenriffs und Drums sorgen dafür, dass sich ein groovender Klang ausbreitet, der ganz automatisch zum leichten Kopfnicken hinleitet. Regis F. tut sein übriges zur Stimmung bei und wechselt so gekonnt von clear vocals zum screaming, dass ich gar nicht fähig wäre, das Lied nicht im Kopf zu behalten. Ganz starke Sache! Aber auch Freunde des eher gemäßigten Tempos werden auf der zu kurzen Scheibe (trotz beachtlicher Tracklängen) auf ihre Kosten kommen. „Return to the killing Ground“ überzeugt vor allem durch den Schlagzeuger Patrick Leung, der einen grollenden Unterton erzeugt, der einen erschaudern lässt. Vielleicht ist dieser hervorgehobene, drückende Basspart nicht 100%ig Old-School, aber das gibt dem Stück erst den letzten Schliff. Der letzte Track „Hidden Roots of Evil“ scheint für die Lead- und Rhythmguitar geschrieben zu sein. Im gemäßigten Midtempo toben sie sich aus was das Zeug hält und die Finger hergeben. Prädikat: Musikalisch sehr gut!
Scars können mit dieser EP beweisen, dass Thrash aus den Anfangszeiten (Destruction, Exodus, Kreator) immer noch aktuell ist und so manchem neuen Ableger durchaus die Schau stehlen kann. Durchdachte Texte und musikalisches Können geben sich hier die Klinke in die Hand. Hoffen wir mal, dass sie ihre Zeit diesmal mehr im Studio verbringen und nicht nur auf der Bühne...
Scars aus dem sonnigen Sao Paulo (Brasilien) zaubern weiß Gott keine Sambarythmen, dafür aber umso besseren Old-School Trash Metal! Es ist schwer ihn zu beschreiben, aber ich sags mal kurz: Hammerhart! Schon der Opener „Creatures That Come Alive in the Dark“ stürmt voran, dass es eine wahre Freude ist. In dem höheren Bereich der Temposkala gelegen, erinnert die Musik stark an Exodus und Kreator. Wohl gemerkt, sie erinnert nur daran. Was die Jungs da zusammenspielen, hat eindeutig einen eigenen, ausgereiften Stil. Wer die Platte noch nicht gehört hat, wird nun natürlich gleich den nächsten Neckbreaker oder zumindest ein Midtempo Stück erwarten, aber falsch gedacht. Der in Deutschland etwas befremdliche Klang der Stimme von Joseph Goebbels schallt aus der Membran... Im Laufe des, nebenbei relativ schnellen und sehr anspruchsvoll von der Leadguitar gespielten Stückes, wird klar, dass es keine Hommage an den ehemaligen Propagandaminister oder sonstiges aus der Zeit stammende ist, sondern ein Antikriegslied. Man mag geteilter Meinung sein sowas einzubauen, aber letztlich sind auch weitere Originalmitschnitte aus Presse und Kriegsgewinner General Patton so eingeflochten, dass das Lied einen starken und umfassenden Charakter erhält.
„Nether Hell“, der Anspieltip an sich, ist das wohl beste (neue) Thrashlied, dass ich seit langer Zeit gehört habe. Gitarrenriffs und Drums sorgen dafür, dass sich ein groovender Klang ausbreitet, der ganz automatisch zum leichten Kopfnicken hinleitet. Regis F. tut sein übriges zur Stimmung bei und wechselt so gekonnt von clear vocals zum screaming, dass ich gar nicht fähig wäre, das Lied nicht im Kopf zu behalten. Ganz starke Sache! Aber auch Freunde des eher gemäßigten Tempos werden auf der zu kurzen Scheibe (trotz beachtlicher Tracklängen) auf ihre Kosten kommen. „Return to the killing Ground“ überzeugt vor allem durch den Schlagzeuger Patrick Leung, der einen grollenden Unterton erzeugt, der einen erschaudern lässt. Vielleicht ist dieser hervorgehobene, drückende Basspart nicht 100%ig Old-School, aber das gibt dem Stück erst den letzten Schliff. Der letzte Track „Hidden Roots of Evil“ scheint für die Lead- und Rhythmguitar geschrieben zu sein. Im gemäßigten Midtempo toben sie sich aus was das Zeug hält und die Finger hergeben. Prädikat: Musikalisch sehr gut!
Scars können mit dieser EP beweisen, dass Thrash aus den Anfangszeiten (Destruction, Exodus, Kreator) immer noch aktuell ist und so manchem neuen Ableger durchaus die Schau stehlen kann. Durchdachte Texte und musikalisches Können geben sich hier die Klinke in die Hand. Hoffen wir mal, dass sie ihre Zeit diesmal mehr im Studio verbringen und nicht nur auf der Bühne...