Gammacide - Victims Of Science

Gammacide - Victims Of Science
Thrash Metal
erschienen in 1990
dauert 33:14 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Endangered Species
2. Fossilized
3. Shock Treatment
4. Victims Of Science
5. Gutter Rats
6. Walking Plague
7. Chemical Imbalance
8. Incubus
9. Observations

Die Bloodchamber meint:

Gammacide's 'Victims Of Science' kann man ruhigen Gewissens als eines der unbeachtetsten Thrash Metal Werke der ausgehenden 80er Jahre ansehen. Denn mal ehrlich, wem unter euch sagen Band- oder gar der Albumname etwas? Die Zeiten, in denen Anthrax, Megadeth, Metallica und Slayer als sogenannte 'Big Four' aber auch viele andere Bands, deren aller Nennung hier den Rahmen sprengen würde, Meilensteine und Referenzalben des Genres erschuffen, waren damals schon so gut wie vorbei. Formationen, welche hier ehemals Pionierarbeit leisteten, allen voran Metallica, veränderten ihren Stil sogar soweit, dass von Sound und Spirit alter Tage nicht mehr viel übrig blieb.

Inmitten dieser Reformationsperiode veröffentlichten Gammacide nun ihr Debütalbum, welches zugleich auch das einzige der Musiker aus Arlington, Texas sein sollte, hätte sich die Band 2004 nicht reformiert und die Arbeiten an einem Nachfolgealbum begonnen. Doch der Reihe nach. Es begab sich in den späten 1986ern, als sich die Band in ihrer Urbesetzung zusammen fand und sofort anfing eigenes Material zu schreiben, woraufhin 1987 auch schon der erste Liveauftritt absolviert werden konnte. Im selben Jahr folgten dann auch die Aufnahmen zum ersten - selbstbetitelten - Demo der Band, welches in Undergroundkreisen auf großen Anklang stieß. Die nächsten Monate waren Gammacide damit beschäftigt massig Konzerte in ganz Texas zu geben. So verwundert es wenig, dass sich Möglichkeiten ergaben für Bands wie Death, Sacred Reich, Dark Angel, Morbid Angel sowie Exodus zu eröffnen. Im Sommer '89 war es nun endlich soweit und Gammacide begannen mit den Arbeiten zu 'Victims Of Science', welches nur wenige Monate später auf 'Wild Rags Records' veröffentlicht werden sollte. Wenn man die Essenz dieses Werkes in Worte fassen müsste, so käme man nicht drum herum es als Old School Thrash Metal Album in seiner reinsten Form zu bezeichnen. Alles andere wäre nicht gerechtfertigt und sicherlich auch nicht zutreffend. Die Songs auf 'Victims Of Science' gehen allesamt in bester Thrash Manier und in einem guten Tempo nach vorne und lassen das Teil über die gesamte Spielzeit als konstant solide erscheinen. Im Sound finden sich teilweise starke Anleihen zu Exodus u.a., deren Einfluss auf Gammacide maßgebend und unverkennbar war. Leider ergibt sich hieraus auch eine gewisse Limitierung, d.h. man schuff zwar ein starkes Thrash Metal Album, welches sicherlich Akzente bei den geprellten Fans anderer Formationen setzen konnte, aber andererseits schaffte man es auch nicht, eine eigene, wirklich individuelle Note in die Musik miteinfließen zu lassen, welche mir nach drei Sekunden Hören sofort sagt, mit welcher Band ich es hier zu tun habe. Nichtsdestotrotz ist 'Victims Of Science' ein Klassiker, welcher es wert ist zumindest _neben_ den 'großen' Alben dieser Stilrichtung seinerzeit erwähnt zu werden.
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