Diecast - Internal Revolution

Diecast - Internal Revolution
Metalcore
erschienen am 17.11.2006 bei Century Media
dauert 46:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Internal Revolution
2. Never Forget
3. Hourglass
4. Fractured
5. Weakness
6. Fade Away
7. Out Of Reach
8. S.O.S.
9. Nothing I Could Say
10. Definition Of A Hero
11. The Coldest Rain

Die Bloodchamber meint:

DIECAST – das ist Metalcore, wie er im Bilderbuch steht. Hier kann man wirklich die Bedienungsanleitung „Wie schreibe ich einen leicht verdaulichen MC-Song?“ daneben legen und Schritt für Schritt mitbasteln. Der erste Song, gleichen Namens wie das Album, ist dafür ein Musterbeispiel: Schneller, aggressiver Beginn, schöne Schwedentod-inspirierte Gitarrenarbeit, ein zerschmetternder Break und dazu ein ergreifender, pathetischer Refrain, vorgetragen von einem fähigen Vokalisten. Ein guter Song, kurz, intensiv, auf das Wesentliche reduziert.

Wer bei diesen Worten Killswitch Engage trapsen hört, ist genau auf der richtigen Fährte. Die Bostoner Melodic Metalcoreler DIECAST befinden sich nicht nur lokal nah an den Genre-Urgesteinen, sondern sammeln auch die übriggelassenen Reste ein und bauen daraus – eben original nach Anleitung – ein sehr unterhaltsames Stückchen Musik zusammen.
Nach einem Besetzungswechsel an Bass und Schlagzeug kann die Band mittlerweile stolz von sich behaupten, ihren, schon auf dem Vorgänger „Tearing Down Your Blue Skies“ überzeugend zelebriertem Stil mit „Internal Creation“ schön zurecht geschliffen zu haben. Die Hardcore-Trademarks wurden zugunsten einer metallischeren und gitarrentechnisch melodischeren Spielweise zurückgeschraubt. Die größte Entwicklung ist jedoch Frontmann Paul Stoddard zu bescheinigen. Nicht nur, dass er seinem Gebrüll die Eindimensionalität genommen hat, auch hinsichtlich seines richtigen Gesangs kann man anerkennend den Hut ziehen.

Der Gesang ist es natürlich auch, der den vielen extrem ohrwurmtauglichen und fast mainstream-rockigen Refrains Charakter verleiht. Auch wenn’s manchmal zu heftig nach Airplay schreit, bei „Hourglass“ und „Fractured“ beweist die Band ein echtes Händchen für hart rockenden Hits, die garantiert wie Schmalz im Ohr kleben bleiben. Eine herzergreifende, mit Streichern aufgepeppte Ballade hat man dann natürlich auch noch im Programm.
So gibt es also an „Internal Revolution“ nichts zu meckern. Super sauber, spannend und eingängig schaffen es DIECAST, den geneigten Metalcore-Jünger einer guten Dreiviertelstunde nicht einmal zu langweilen. Freunden groberer Klänge könnten die doch manchmal zu cheesigen Refrains oder das insgesamt zu kantenlose Klangbild etwas sauer aufstoßen. Für Sammler schöner Abziehbilder und moshende Romantiker sicherlich eine Bereicherung der Musiksammlung!
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