Death - The Sound Of Perseverance

Death - The Sound Of Perseverance
Death Metal
erschienen am 31.08.1998
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Scavenger Of Human Sorrow
2. Bite The Pain
3. Spirit Crusher
4. Story To Tell
5. Flesh And The Power It Holds
6. Voice Of The Soul
7. To Forgive Is To Suffer
8. A Moment Of Clarity
9. Painkiller

Die Bloodchamber meint:

Mit „The Sound of Peserverance“ lieferten DEATH ihr letztes Studioalbum ab. Was schon nach dem ersten Hördurchgang auffällt, ist, dass dieses Album um einiges schwerer zugänglich ist als seine Vorgänger. Den Stil, den DEATH auf „Symbolic“ perfektioniert hatten, nämlich in den einzelnen Songs Eingängigkeit in der Kombination von Härte und Melodik zu erzielen, verlassen sie und begeben sich zusammen mit dem Hörer in einen eigenen Klangkosmos, der sich erst nach mehreren Durchläufen zu erschließen beginnt.

Dafür offeriert sich hier jedoch eine eigene Magie mit Suchtpotenzial. Die Sperrigkeit der Kompositionen löst sich auf und wahre Songperlen treten hervor. Dabei hat jeder einzelne Song seine eigene Identität und versucht sich zu keinem Zeitpunkt mit zuckersüßen Melodien die Gunst der Hörerschaft zu erschleichen. Zur wesentlichen raueren und komplexeren Gangart der Musik gesellt sich Chucks doch recht veränderter Gesang, welcher viel kratziger als auf früheren Aufnahmen rüberkommt.

Über die technischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker muss wohl kein Wort verloren werden. Auch auf diesem Album kann man nur den Hut ziehen vor solch erstklassischen spielerischen Fähigkeit gepaart mit dem Gespür für packende Riffs und Arrangements. So zeigt Chuck gleich zu Beginn des Openers „Scavenger of a human sorrow“ mit der pfeilschnellen Leadgitarrensequenz, wo der Hammer hängt.

Einzelne Songs hervorzuheben, bedarf es bei einem Album wie „The Sound of peserverance“ nicht. Jeder Song ist ein Kracher. „Bite the pain“ besticht durch seinen klar aus dem guten alten Heavy Metal geformten vorantreibenden Riff. „Spirit Crusher“ zermürbt das Hirn des geneigten Hörers schon durch das kranke Basspattern zu Beginn des Stücks. „Voice of the Soul“ ist ein packendes Instrumental, das zum Träumen und Verschnaufen einlädt. „Moment of clarity“ ist mein persönlicher Favorit. Gerade das Solo hat Gänsehautcharakter. Hier zeigt Chuck noch einmal, dass Death Metal Soli durchaus Wiedererkennungswert haben können.

Was er da aus seiner Gitarre zaubert, ist der echte Wahnsinn und macht im selben Augenblick schmerzlich klar, dass es nicht nur menschlich eine riesige Tragödie ist, dass er so früh sterben musste. Mit diesem Song endet das reguläre Material der Scheibe.
Man kann vor dem geistigen Auge den Abschied einer der größten und einflussreichsten Death Metal Bands dieses Planeten beobachten. Das Album wird beschlossen durch das Judas Priest Cover „Painkiller“. Und ich muss sagen, es ist mehr als nur gelungen. Wer hätte gedacht, dass Chuck Rob Halford so gekonnt imitieren kann. Hier zeigt sich noch einmal, dass wir es hier mit einem echten Metalbesessenen zu tun haben. Denn der Song versprüht geradezu das Gefühl der vollen Hingabe.

„The Sound of Peserverance“ verdient nichts anderes als die Höchstpunktzahl. Einer der größten Visionäre des Genres hat sich (auch) mit seinem letzten Album selbst ein Denkmal gesetzt.
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