Ansur - Axiom

Ansur - Axiom
Death Black Metal
erschienen am 22.09.2006 bei Candlelight Records
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Earth Erasure
2. Post-Apocalyptic Wastelands
3. Interloper
4. Desert Messiah
5. Sowers Of Discord
6. The Axiom Depicted

Die Bloodchamber meint:

Es gibt zwei Arten von Progressive Black Metal: guten und schlechten. Dazwischen existiert nichts. Glaub es oder nicht, aber manchmal sind die Dinge so einfach zu kategorisieren und das ist auch gut so. Wowereit ist schließlich auch nicht nur ein bisschen schwul.
ANSUR haben leider den latenten Hang in Richtung „Daumen nach unten“-Musik, denn der Funke will einfach nicht überspringen. Dabei haben die Norweger gar nicht mal schlechte Ideen, aber es gehört für meinen Geschmack etwas mehr dazu, Songs in der Nähe der Zehn-Minuten-Marke so interessant zu gestalten, dass einem nicht ständig die Füße einschlafen. Über weite Strecken wirken die Lieder einfach nur zerfahren, wüst zwischen verschiedenen Tempi und Stimmungen hin- und herpendelnd und anstrengend. Und so was ist gar nicht meine Tasse Tee. Leider entpuppen sich auch die vereinzelt erklingenden Death Metal Passagen nicht als Heilsbringer und auch die Keyboards wirken, obwohl sie für sich betrachtet gar nicht mal schlecht sind, im Zusammenhang meist kontraproduktiv. Aber es gibt an „Axiom“ nicht nur zu meckern. Die düstere, bedrohliche und wirklich sehr stimmungsvolle Produktion finde ich für diese Art Musik absolut passend. Es kommt auch durchaus vor, dass man aufschreckt und denkt „oha, das eben klingt gar nicht mal schlecht“, doch über die Gesamtspielzeit ist dies eindeutig zu selten.
Unerschrockene Progressive Fans können gerne einen Finger riskieren, allen anderen dürfte dieser Brocken Musik zu garstig sein.

Die Bloodchamber meint außerdem:

ANSUR ist eine junge norwegische Band, die sich 2003 in Drammen formiert hatten und sich dem traditionellen Black Metal verschrieben. Davon ist heute nicht mehr viel übrig. Sicherlich sind noch sehr viele Black Metal Elemente zu vernehmen, aber die gestalten sich sehr progressiv, wie man es von Emperor her kennt.
„Axiom“ ist ein sehr komplexes Album, das durch schwierige, aber interessante Arrangements und einer verzerrten monotonen Stimme geprägt ist, die dem Album eine sehr düstere Stimmung verleiht. Hier und da mal eine Keyborduntermalung, dann verzerrte Gitarren, die von Akkustikparts begleitet werden und ein vielseitiges Drumming, das jegliche Tempi ausnutzt und durch krasse Breaks sehr progressiv rüberkommt. Riffs wiederholen sich äußerst selten und somit könnte es für einige schwierig werden, dem Album zu folgen, da es wirklich sehr sehr ungewöhnlich und komplex ausgefallen ist. „Interloper“ ist z.B. ein Black/Thrash-Hammer, der trotz seiner Energie, sehr düster und bedrohlich wirkt. Wogegen der vierte Track „Desert Messiah“ durch sehr bizarren Gesang, in Form einer Art Dialog, und kranken Gitarrenläufen besticht.

Alles in allem, ist „Axiom“ ein sehr gelungenes Album, das sicherlich polarisieren wird, denn für die breite Masse ist es nicht tauglich. Mir gefällt die Scheibe, aber bevor man sich die Scheibe zulegt, sollte man unbedingt mal vorher reinhören.
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