Neocracy - Red Circles

Neocracy - Red Circles
Metal / Hard Rock
erschienen in 2006 als Eigenproduktion
dauert 36:02 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Just a Dream
2. King
3. Die Sinner, Die!
4. Red Circles
5. Neocracy
6. Addicted
7. You Accuse
8. Empty Minds
9. Your Liquid Enemy

Die Bloodchamber meint:

Mit NEOCRACY haben wir es mit einem noch recht unbeschriebenen Blatt zu tun. Die Gruppe aus Halle an der Saale veröffentlicht „Red Circles“ in Eigenregie und scheint damit auch ihr erstes Lebenszeichen zu geben.
Dieses fällt mal leicht thrashig, dann wieder eher heavy und bisweilen auch mal modern und experimentell aus. „Just a Dream“ beginnt mit einem thrashigen Riff und gibt sich mit einigen Heavy Metal- und eingängigen Hard Rock-Anleihen recht geradlinig – der leicht melodische Refrain fällt auf, kann einen aber noch nicht vom Hocker reißen.

Bei „King“ versucht man sich dann schon an etwas ausgefallenerer Kost – die flotteren Verse gehen in eine energische Richtung, wirken aber noch eher gezwungen. Dagegen sind die kontrastreichen weicheren und getrageneren Teile hier schon recht gelungen und können vor allem mit der gefühlvollen Melodieführung beim klaren Gesang schon ein paar Punkte machen.
Diese werden mit „Die Sinner, Die!“ allerdings wieder zunichte gemacht, denn das Lied klingt einfach nach einem eher billigen, unstrukturierten und unausgereiften Demostück. „Red Circles“ kann das Ruder mit seinem Duo aus Rhythmus- und Leadakustikgitarre wieder etwas herumreißen, auch wenn der Gesang hier wiederum ein wenig schwächelt und das E-Gitarrensolo wirkt auch recht banal.
Bei „Neocracy“ muss ich in Sachen Riffs und rauem Gesang etwas an Fear Factory denken, diese abgehackte Passagen gelingen aber ganz gut, der Rest des Lieds rattert dagegen leider eher strukturlos an einem vorbei.

Und das Wechselspiel scheint weiter zu gehen – „Addicted“ ist wieder ruhiger, aber weit weniger überzeugend als das Titelstück, auch wenn man mit einer Steigerung und einem Übergang ins elektrische versucht, Abwechslung reinzubringen. Mit den restlichen Liedern verhält es sich nicht anders, sodass man schlußendlich nicht so recht weiß, was man mit „Red Circles“ anfangen soll.

Denn NEOCRACY setzen auf Kreativität und wollen sich einfach in kein Korsett zwängen lassen. Das ist natürlich sehr gut, endet hier allerdings in weiten Teilen damit, dass man vergeblich nach einem roten Faden oder einer Struktur sucht. Man fragt sich des Öfteren was die Band einem eigentlich vermitteln will bzw. worauf die vier Musik eigentlich hinauswollen.
Vielleicht wissen sie das selbst noch nicht genau und müssen ihren Weg erst noch finden und weiter gehen.
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