Stahlmagen - Schreie In Der Nacht

Stahlmagen - Schreie In Der Nacht
Dark Metal
erschienen im September 2006 als Eigenproduktion
dauert 38:50 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Black Wrath Called
2. (untitled)
3. Back from Purgatory
4. Schreie in der Nacht
5. Schmerz in mir
6. A Song about Pieces
7. Abschied
8. Loscher Bier Song (Bonustrack)

Die Bloodchamber meint:

Obwohl sich die Göppinger Band STAHLMAGEN selbst nicht so ganz festlegen will, welcher Unterart des Metals sie sich nun am ehesten zuordnen lässt, erlaube ich mir, trotz der offensichtlichen Vielfalt an Einflüssen, diese relativ eindeutig dem Dark Metal zuzuschreiben. Die hier vorliegende, in Eigenproduktion verwirklichte CD „Schreie in der Nacht“, ist das erste konservierte Lebenszeichen der Band, mit dem man dem Drängen der regionalen Fangemeinschaft nach einer solchen nachkommt. Dass das Album sowohl sehr frühes, noch aus den Anfangstagen der 2002 gegründeten, aber damals noch nicht voll besetzten Band, stammendes, als auch frischeres Material enthält, ist beim Hören deutlich zu spüren.
Leider kann man diesen Sachverhalt nicht im positiven Sinne, als „abwechslungsreich“ bezeichnen, denn es klingt vielmehr etwas uneinig und unentschlossen. Natürlich muss man in diesem Zusammenhang bedenken, dass es sich hier nicht um ein zusammenhängendes Album einer etablierten Band handelt, sondern um ein Geschenk an die lokale Fangemeinschaft, für die jegliches Material gleichermaßen wertvoll sein sollte. Aus diesem Grund soll uns dies auch nicht weiter stören, denn selbst die Größten haben einmal klein angefangen.

Obwohl ebenfalls zeitbedingt, da in der Anfangsphase offensichtlich eine größere Affinität zur deutschen Sprache erkennbar ist, muss man den Wechsel zwischen und die teilweise sogar liedinterne Vermischung von deutschen und englischen Texten kritisch betrachten. Nur sehr wenigen Bands ist es gelungen eine angenehme Symbiose der beiden Sprachen herzustellen, da dies in den meisten Fällen, wie auch hier, eher eine irritierende Wirkung hat. Auch wenn man sich bei den neueren Songs hauptsächlich auf das Englische konzentriert und deutsche Passagen der Gastsängerin Saskia Saegeler überlässt, will dies einfach nicht so recht zusammenpassen.
Interessant ist ebenfalls, dass die von simplen Pickings dominierten, älteren Songs „Schreie in der Nacht“ und „Schmerz in mir“, in ihrer lastenden Einfachheit und dem melancholischen Gesamtgefühl unweigerlich an die ruhigeren Momente bei EISREGEN erinnern, was ihnen verdammt gut steht. Die neueren Stücke sind zwar auf den ersten Blick etwas abwechslungsreicher, dank dem Kontrast der verschieden eingesetzten Stimmen von Sänger Thorsten Steinle und Frau Saegeler und musikalischen Variationen zwischen ruhiger tragischer Note, leicht epischen Anleihen und kürzeren harten Ausbrüchen, aber irgendwie wollen die älteren Songs einfach mehr überzeugen.
Größtes Manko an der CD ist in meinen Augen die Gastsängerin, die zwar eine sehr schöne Stimme hat, aber, ausgenommen dem Lied „Abschied“, das sehr stark an ELIS erinnert, sich nicht so recht in das Klangbild einfügen kann und speziell bei den zum Teil etwas übertriebenen, textlosen Hintergrundgesängen wie ein Fremdkörper wirkt.

Zu meinem eigenen Bedauern klingt das jetzt alles ein wenig überkritisch, denn eigentlich ist das Album schon ganz nett gemacht und verhältnismäßig ordentlich produziert. Zudem erkennt man – nicht zuletzt am „Loscher Bier Song“, dass die Band ihren Spaß hat, was einen sympathischen Gesamteindruck hinterlässt.
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