Seufz, mal wieder eines dieser ambitionierten Ein-Mann-Projekte. Musik, Lyrics, Vocals, Instrumente, Produktion, Mix und Mastering, ja sogar das Coverdesign stammt von einem einzelnen arbeitswütigen Menschen namens Vladimir. Dass hier mit Regeln gebrochen und breitgetrampelte Musikpfade vermieden werden sollen ist meistens die Hauptmotivation eines solchen Projektes, aber dass unser Alleskönner derart an den üblichen Hörgewohnheiten vorbeischrammt war nicht unbedingt zu erwarten.
Tausende Breaks, massenhafte Instrumentalspielereien, ein Amok laufender Drumcomputer und etliche Disharmonien stellen jeden Zuhörer auf eine harte Bewährungsprobe. Hinzu gesellen sich noch wahlweise in Englisch oder Französisch schwelgende Vocals mit einer Bandbreite von choralem Geleiere bis hin zu bösem Black Metal-Kreischgesang. Da kann schon mal leicht die Übersicht verloren gehen.
Zugegeben, eine gewisse unheimliche und bedrohliche Atmosphäre will sich schon irgendwie einschleichen und teilweise gibt es auch ein paar sehr schöne Zwischenspiele (vor allem die Synthesizer-Parts), aber in meinen Augen braucht Musik einen gewissen roten Faden, der hier leider nicht gegeben ist. Besonders störend fällt hier der erwähnte Drumcomputer auf, der manchmal alle 3 Sekunden Geschwindigkeit und Takt ändert und auch im allgemeinen sehr dominant rüberkommt. Selbst nach etlichen Durchläufen will sich kein positiver Eindruck ergeben und ich bin eigentlich ein recht experimentierfreudiger Hörer.

"Of Wind And Weeping" ist ohne Zweifel ungewöhnlich, eigenwillig und abwechslungsreich, aber im Gegenzug auch unzugängig, zusammenhangslos und letztendlich nichtssagend.