Akercocke - Antichrist

Akercocke - Antichrist
Avantgarde Death Metal
erschienen am 25.05.2007 bei Earache Records
dauert 41:28 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Black Messiah
2. Summon the Antichrist
3. Axiom
4. The Promise
5. My Apterous Angel
6. Distant Fires Reflect in the Eyes of Satan
7. Man Without Faith or Trust
8. The Dark Inside
9. Footsteps Resound in an Empty Chapel
10. Epode

Die Bloodchamber meint:

Dass der gewöhnliche Satanist nicht nur in den Niederungen der sozialschwachen Schichten der Menschheit anzutreffen ist, beweisen schon Polańskis Filme wie Rosemaries Baby oder Die neun Pforten. Sucht man Ähnlichkeiten in der Musikszene, so wird man an den britischen Vorzeige-Antichristen AKERCOCKE wohl kaum vorbei kommen. Was nach außen hin aussieht, wie dem nächstbesten englischen Cottage-House entsprungen, hat es hinter verschlossenen Türen ziemlich in sich.

Die aktuelle Veröffentlichung ''Antichrist'' macht da auch keine Ausnahme. Hinter dem üblichen musikalischen Gerüst, das einem vorgaukelt man wäre in einer harmlosen Experimentenkammer, versteckt sich die eine oder andere Boshaftigkeit. Der Vergleich zu dem hervorragendem Vorgänger ''Words That Go Unspoken, Deeds That Go Undone'' muss ein fach gemacht werden. Die Strukturen sind ähnlich gehalten, wie noch vor 2 Jahren, auch wenn dieses Mal der Schritt zurück zu den Elementen der Schwarzwurzel-Kultur gemacht wurde, ohne das die sich aber in den Vordergrund bringen würden.
Die Atmosphäre der CD ist ähnlich dicht, wie der Nebel im Londoner Herbst, was zur Folge hat, dass sich die Stücke auf ''Antichrist'' im ersten Durchlauf einem nicht gleich sofort erschließen wollen oder können. Allerdings macht diese Dichte den Großteil der Magie aus, die der Band anhaftet, und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass das Album immer weiter wächst.
Was dann aber ein wenig sauer aufstößt, ist die Art der Produktion. Gleich zu Beginn des ersten Hördurchgangs suchte ich erst einmal vergeblich meine Ohren ab, ob ich noch irgendwo ein Stück Watte drin stecken hätte, aber nix. Da es nicht besser wurde, musste es also an der Aufnahme der Scheibe liegen, die fast gänzlich auf irgendwelche Mitten verzichtet. Packt man diesen Sound dann zusammen mit der atmosphärischen Wirkung, braucht man schon eine Menge guten Willen, um sich auf die Musik einzulassen.

AKERCOCKE machen im Prinzip nicht viel Neues, aber das ist, wenn man es mal rein von der Komposition her betrachtet, auf einem ähnlich hohem Level zu finden, wie beim genialen Vorgänger. Als Anspieltipp möchte ich auf die beiden Songs ''Axiom'' und ''The Dark Inside'' verweisen, die klarstellen worum es hier geht. Wenn man sich an den Klang der CD gewöhnt hat, der hier zu den Punktabzügen führt, dann hat man als Fan der Band alles richtig gemacht. Als Neuling wird es aber wohl ein wenig schwerer hier sofort sein Geld anlegen zu wollen.
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