Behemoth - The Apostasy
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Rome 64 C.E.
2. Slaying The Prophets Ov Isa
3. Prometherion
4. At The Left Hand Ov God
5. Kriegsphilosophie
6. Be Without Fear
7. Arcana Hereticae
8. Libertheme
9. Inner Sanctum
10. Pazuzu
11. Christgrinding Avenue
Die Bloodchamber meint:
Was man seit einiger Zeit aus Polen in Sachen extreme Metalkost dargereicht bekommt, hat meist Hand und Fuß, ist handwerklich extrem gut und klingt...ja, irgendwie polnisch...DECAPITATED, YATTERING, ANTIGAMA - alles Bands, die extrem gute Scheibchen verbrochen haben und dabei höchst eigenständig klingen bzw. dieses taten. Wo in dieser Reihe ist also BEHEMOTH?
BEHEMOTH nehmen eine etwas eigentümliche Sonderstellung ein. Erstens sind sie, was scheinbar untypisch für osteuropäische Bands ist, die ihren Kopf etwas aus dem untergrundigen Gewölle herausgereckt bekamen, eine überaus sympathische, extrem entspannte und freundliche Kapelle und zweitens klangen sie, nach ihrer Abkehr vom Black Metal immer recht amerikanisch, wobei bei der Stilfindung sicher MORBID ANGEL und NILE eine gewichtige Rolle spielten.
Wer hätte was anderes erwartet als ein düsteres extrem komplexes und forderndes Werk, dass es schafft, trotz extremer Death Metal Ausrichtung irgendwie schwarzmetallische Stimmung und Kälte zu verbreiten? Sicher niemand. Handwerklich absolut ohne Makel schafft man gut durchdachte, stets abwechslungsreiche Lieder und somit irgendwie auch den Brückenschlag zwischen dem modernen polnischen Klang und amerikanischen Einflüssen. Angereichert wird das Ganze durch nette Akustikgitarren, Chören, Frauengesäusel und Synthie bzw. Pianounterstützung.
Wie bereits beim „Demigod“ Album, bei dem Karl Sanders von NILE ein Solo schraddelte, konnte man für die aktuelle Scheibe prominente Verstärkung verpflichten. Warrel Dane, seines Zeichens NEVERMORE Sänger, teilt sich die Gesangsarbeit mit Nergal, dem polnischen Gott der Unterwelt und des Todes auf „Inner Sanctum“. Irgendwie mag mich gerade dieser Titel gar nicht überzeugen, wirkt er doch recht gewollt und Danes Stimme mag gar nicht recht zum Rest passen.
Musikalisch alles im grünen Bereich. Man bietet hochtechnische Death Metal Kost zwischen Hochgeschwindigkeitswahnsinn und immer leicht am Kitsch vorbeischrammenden, oder ihn souverän treffenden pathetischen Midtempo. Selbst Nergals Stimme wurde im Mix noch auf extra böse und riesig getrimmt und trägt zu einem relativ gewaltigen Kitschanteil bei. Aber dieser Kitsch stört gar nicht, gehört er doch dazu und versprüht ganz eigenen Charme. BEHEMOTH haben neben den Hollywoodägyptologen NILE, die ja nicht weniger Kitsch verbreiten, absolute Daseinsberechtigung. Ich vermeine sogar eine gewisse Seelenverwandschaft dieser beiden Bands wahrzunehmen, da beide versuchen klangliche Bilder zu schaffen und ihren Sound durch Pseudoethnoeinflüsse auf der einen und oben erwähnten anderen genrefremden Zutaten etwas mehr Gesicht zu geben. Ein sehr, sehr starkes Album, mit kaum Schwachstellen. Freunde des modernen BEHEMOTH Sounds können genau so bedenkenlos zuschlagen, wie Fans komplexer, nicht zu experimenteller Extremmusik.
BEHEMOTH sind dabei ein ganz eigenes Süppchen in der Unterart Death Metal zu kochen. Helft ihnen beim Aufessen. Ich bin beeindruckt von der nicht selbstverständlichen Qualitätsdichte dieses Jahres in Sachen komplexer Death Metal. BEHEMOTH haben sich zurecht einen vorderen Platz erstritten.
BEHEMOTH nehmen eine etwas eigentümliche Sonderstellung ein. Erstens sind sie, was scheinbar untypisch für osteuropäische Bands ist, die ihren Kopf etwas aus dem untergrundigen Gewölle herausgereckt bekamen, eine überaus sympathische, extrem entspannte und freundliche Kapelle und zweitens klangen sie, nach ihrer Abkehr vom Black Metal immer recht amerikanisch, wobei bei der Stilfindung sicher MORBID ANGEL und NILE eine gewichtige Rolle spielten.
Wer hätte was anderes erwartet als ein düsteres extrem komplexes und forderndes Werk, dass es schafft, trotz extremer Death Metal Ausrichtung irgendwie schwarzmetallische Stimmung und Kälte zu verbreiten? Sicher niemand. Handwerklich absolut ohne Makel schafft man gut durchdachte, stets abwechslungsreiche Lieder und somit irgendwie auch den Brückenschlag zwischen dem modernen polnischen Klang und amerikanischen Einflüssen. Angereichert wird das Ganze durch nette Akustikgitarren, Chören, Frauengesäusel und Synthie bzw. Pianounterstützung.
Wie bereits beim „Demigod“ Album, bei dem Karl Sanders von NILE ein Solo schraddelte, konnte man für die aktuelle Scheibe prominente Verstärkung verpflichten. Warrel Dane, seines Zeichens NEVERMORE Sänger, teilt sich die Gesangsarbeit mit Nergal, dem polnischen Gott der Unterwelt und des Todes auf „Inner Sanctum“. Irgendwie mag mich gerade dieser Titel gar nicht überzeugen, wirkt er doch recht gewollt und Danes Stimme mag gar nicht recht zum Rest passen.
Musikalisch alles im grünen Bereich. Man bietet hochtechnische Death Metal Kost zwischen Hochgeschwindigkeitswahnsinn und immer leicht am Kitsch vorbeischrammenden, oder ihn souverän treffenden pathetischen Midtempo. Selbst Nergals Stimme wurde im Mix noch auf extra böse und riesig getrimmt und trägt zu einem relativ gewaltigen Kitschanteil bei. Aber dieser Kitsch stört gar nicht, gehört er doch dazu und versprüht ganz eigenen Charme. BEHEMOTH haben neben den Hollywoodägyptologen NILE, die ja nicht weniger Kitsch verbreiten, absolute Daseinsberechtigung. Ich vermeine sogar eine gewisse Seelenverwandschaft dieser beiden Bands wahrzunehmen, da beide versuchen klangliche Bilder zu schaffen und ihren Sound durch Pseudoethnoeinflüsse auf der einen und oben erwähnten anderen genrefremden Zutaten etwas mehr Gesicht zu geben. Ein sehr, sehr starkes Album, mit kaum Schwachstellen. Freunde des modernen BEHEMOTH Sounds können genau so bedenkenlos zuschlagen, wie Fans komplexer, nicht zu experimenteller Extremmusik.
BEHEMOTH sind dabei ein ganz eigenes Süppchen in der Unterart Death Metal zu kochen. Helft ihnen beim Aufessen. Ich bin beeindruckt von der nicht selbstverständlichen Qualitätsdichte dieses Jahres in Sachen komplexer Death Metal. BEHEMOTH haben sich zurecht einen vorderen Platz erstritten.
Im Fadenkreuz
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Michael Meyer [mm]
Experte für alles, was es vor 20 Jahren schon gab oder danach klingt
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche
Ralf Scheidler [rs]
Experte für Futter jeglicher Art mit Tendenz zum epischen Siechtum
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Michael Hauptmann [mh]
Experte für T(h)rash, Front-Uschis und Blutgemetzel
Falk Schweigert [fs]
Experte für produktionslosen Schwarzmetall, 60-Sekunden Songs und andere Mythen
Bastian Greb [bg]
Experte für Modernes und alles was sonst nirgendwo reinpasst
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod