Barabbas - Golgotha

Barabbas - Golgotha
Doom Metal
erschienen in 2007 als Eigenproduktion
dauert 50:00 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I.N.R.I.
2. Golgotha
3. Lost

Die Bloodchamber meint:

Ultra-Slow Piano Doom haben sich BARABBAS auf die Fahnen geschrieben und bereiten den geneigten Hörer damit vorsichtig auf einen Zielgruppen-Kaugummi namens „Golgotha“ vor. Besagtes Piano hat seinen ersten großen Auftritt dann im dreiminütigen Intro „I.N.R.I.“, welches noch recht fluffig daherkommt und durchaus klassische Bezüge aufweist – danach allerdings wird es urplötzlich anstrengend.
Das liegt zum Einen an den Spielzeiten der beiden verbleibenden Schwergewichte – zwanzig oder gar annähernd dreißig Minuten wollen selbst im Doombereich erst einmal mit Substanz versehen werden – zum Anderen müssen die erstaunlich unaufgeregten Stücke vollkommen ohne Gesang auskommen. Umso schmerzhafter gerät die Zeit bis zum ersten Riffwechsel, der sich in „Golgotha“ bei etwa 8 Minuten ankündigt und bis zur Ziellinie in der Wiederholung der zwei Hauptthemen gipfelt. Für zartbesaitete Naturen heißt es bei derlei Schabernack vermutlich bereits zur Halbzeit „Kopf trifft Wand“, während die Freunde der Zeitlupenstudie zumindest verwundert die Brauen heben.
Graduelle Besserung kündigt sich im folgenden „Lost“ an: Durch verhältnismäßig (!) gestraffte Intervalle zwischen den einzelnen Teilen gibt sich das Stück zugänglicher als der Vorgänger, wirkt insgesamt etwas dynamischer und setzt durch die erneut klassisch inspirierten Pianopassagen gegen Ende nicht nur einen Kontrapunkt zum Intro, sondern auch ein gewisses Erlösungspotenzial frei. Das kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass BARABBAS Musik für die ganz Harten machen, für Infarktgefährdete, Einkaufszettelschreiber und die Eleven der sprachlosen Langsamkeit.

Eine Wertung unterbleibt aufgrund des eingeschränkten Interessentenkreises, zu dem ich mich trotz generellen Wohlwollens nicht zählen kann – weiterführende Infos findet ihr derweil auf der rechts verlinkten Homepage.
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