Dawn Of Solace - The Darkness

Dawn Of Solace - The Darkness
Dark Melancholic Metal
erschienen am 19.10.2007 bei Locomotive Music
dauert 39:35 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Dying daylight
2. Wings of darkness attached on the children of the light
3. I was never there
4. Dead air
5. I am chaos, I am destruction
6. Winter song
7. Wrath of gods amongst us
8. Avalanche

Die Bloodchamber meint:

Wo Licht ist, wird es auch Schatten geben! Tuomas Saukkonen, seines Zeichens Mastermind von BEFORE THE DAWN, gilt als arbeitswütiger Zeitgenosse, der gerne mal beide Seiten seines Ichs auslebt. Mit DAWN OF SOLACE lässt er uns nun in die tiefste Dunkelheit seiner Seele eintauchen und fördert somit weinerliche Depri-Abende an einsamen Herbsttagen. Das Side-Projekt ist durchaus als düsterer Zwilling von BEFORE THE DAWN’s „The Ghost“ Scheibe zu verstehen, denn die meisten Songs vom passend „The Darkness“ betitelten Album sind zur gleichen Zeit entstanden. Melancholie, Einsamkeit, Dunkelheit und Verzweiflung prägen die karge Landschaft dieses 40 minütigen Emotionsbrockens und sorgen beim Hörer damit für jede Menge Gänsehautstimmung.

Sicherlich ist „The Darkness“ kein Album für Zwischendurch, das man sich im Vergleich zu „The Ghost“ einfach mal für ein paar Minuten auf die Ohren knallt und das dann irgendwann die vordersten Plätze der Charts erklimmen wird. Es benötigt Zeit, die passende Stimmung und eine Menge Aufmerksamkeit des Hörers, um den oft mit Überlänge verzierten Songs das wahre Gefühl abzuringen. Wer sich darauf einlässt, wird allerdings sehr viele traurige Stunden voller Dunkelheit durchleben. Tuomas hat sich mit Lars Eikind und Jukka Salovaara Unterstützung ans Mikro geholt, so dass wir uns auf einen angenehmen Wechsel von melancholisch-pathetischem Cleangesang und brachial-bedrohlichen Growls einstellen können. Insgesamt werden Vocals jedoch eher spärlich eingesetzt. Das Album lebt von langen Instrumentalpassagen, Akustikgitarren, atmosphärischen Parts, abrupt einsetzenden, harten Gitarrenriffs und jeder Menge epischer Finsternis. Die spärlichen Aggressionsattacken sorgen dafür besonders auffällig für Beklemmung. Vor allem „I am Chaos, I am Destruction“ setzt hier Akzente. Die langen Instrumentalparts und das epische Songwriting (z.B. „Dead Air“) erinnern das ein oder andere Mal an BATHORY. Dazu gesellt sich mit „Winter Song“ eine reine Akustik-Ballade und mit „Avalanche“ ein ebenso gehaltenes Instrumentaloutro.

„The Darkness“ ist zwar nicht in jedem Moment die ergreifende, düstere Rasierklinge, die es gern sein möchte, es weiß jedoch über einen Großteil des Albums gekonnt mit Melancholie und Düsternis umzugehen. Fans von BEFORE THE DAWN werden an dieser Seite des Masterminds sicherlich auch ihre Freude haben. Ansonsten lege ich das Album Freunden einsamer Herbsttage ans Herz, die auch gerne mal etwas epischere, fast doomige Elemente in ihrer Musik mögen. Zum Ausklang des Jahres definitiv ein kleines Überraschungshighlight aus Finnland!
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