At The Gates - Slaughter Of The Soul
Bloodchamber-Wertung:
Tracklist
1. Blinded By Fear
2. Slaughter Of The Soul
3. Cold
4. Under A Serpent Sun
5. Into The Dead Sky
6. Suicide Nation
7. World Of Lies
8. Unto Others
9. Nausea
10. Need
11. The Flames Of The End
Die Bloodchamber meint:
Tja, was soll ich hier noch gross schreiben? Die Band gehört ohne Zweifel zu den Entwicklern des schwedischen Melodic Death und genau das wird uns hier geboten. Nette Melodien, fein ausgearbeitete Riffs, aber leider auch manchmal ein wenig zu gleichmässige Songs. Nichtsdestotrotz aber ein wirklich gutes, empfehlenswertes Album.
Die Bloodchamber meint außerdem:
Wenn ein Album damit beginnt, dass ein Topfdeckel im Aufnahmeraum runterfällt und ein DJ die bahnbrechende Idee hat, das Runterzupitchen und als Intro herzunehmen – dann hat jene Band entweder den Schuss nicht gehört oder aber es handelt sich um das Meisterwerk „Slaughter Of The Soul“ von den Melo-Death Pionieren AT THE GATES.
Beinahe zwei Jahrzehnte nach Veröffentlichung der Scheibe, die als Eckpfeiler der Göteborger Szene gilt, hat der Stil nichts an Einfluss auf sich neu formierende Truppen verloren. Im Gegenteil – ob nun der Melodic Death Metal in Schweden, der neue, moderne Heavy Metal aus Nordamerika oder Metalcore rund um den Globus – was davon wäre denkbar ohne „Slaughter Of The Soul“?
Die ersten vier Tracks dieses Albums bilden ein wahres Hit-Feuerwerk, das seinesgleichen sucht. Das Gitarrenduo Anders Björler und Martin Larsson spielt sich geradezu in einen Rausch und zieht den Hörer mit Gier in die heimische Lautsprecheranlage, da sind Vergleiche mit als Legenden geltenden Axtpärchen wie King/Hannemann oder Murray/Smith gar nicht mal weit hergeholt. Nach diesen ersten fulminanten Songs lässt die Qualität in Songwriting und Performance jedoch keineswegs nach, vielmehr bietet sich „Into The Dead Sky“ als kurze Raucherpause an, bevor "Suicide Nation" allerspätestens sämtliche Katzen aus dem Sack lässt und weiteres Riffgewitter und präzises Drumming bis zu „Need“ den Maßstab für Death Metal in atmosphärische Höhen schraubt. Wie konnte aus einer so brachialen Spielrichtung des Schwermetalls eine so feinfühlige und melodische Scheibe heranreifen? Wirklich abzusehen war das an den Erstlingswerken von AT THE GATES nicht. „The Flames Of The End“ gibt seinem Titel schließlich alle Ehre und kann als ein gelungenes Experiment im Hinblick auf Outros gelten. Ein Album, das sich nie abnutzt, dafür jedoch umso öfter abgekupfert wurde.
Wie es so häufig mit Trendsettern ist, die auf begrenzende Schubladen scheißen und etwas Neuartiges abliefern, das dann auch noch auf Hochglanz poliert ist, hat sich die Gruppe kurz darauf aufgelöst. Was nachfolgte waren Trittbrettfahrer, geklonter Sound und eine Kommerzialisierung, die es binnen weniger Jahre schaffte, einigen wenigen Bands wie z.B. IN FLAMES gigantischen Erfolg zu ermöglichen und mit zahllosen Signings die Nachfrage nach diesem speziellen schwedischen Sound so weit zu steigern, bis die Blase schließlich platzte. Datieren kann der Rezensent diese Einschnitte natürlich nicht, handelte es sich doch um schleichende Prozesse. Jedoch nahm der Sturm der Begeisterung kaum ab, da wurde mit überfälligen Weiterentwicklungen bereits ein neuer Sturm entfesselt, der in Form des Metalcore erst in den letzten Jahren wieder begonnen hat abzuflachen.
Was außerdem oft ausgelassen wird, ist die Tatsache, dass in Sachen Death Metal „Slaughter Of The Soul“ einen der ersten Langspieler mit ansprechenden Texten und so etwas wie Tiefsinnigkeit darstellt. Bei keiner anderen Truppe aus diesem Genre habe ich so eingängig die Texte studiert und in- und auswendig gelernt. Der Vollständigkeit halber sei noch das Geschrei von Tomas Lindberg gelobt, das irgendwo zwischen Chuck Schuldiner, Tom Araya und Jeff Becara pendelt und den Zenith zweifelsohne in „Slaughter Of The Soul“ fand.
Die Frage nach der Wertung stellt sich bei mir nicht, ich zücke ohne jeden Zweifel die 10. Ein absoluter Meilenstein, der immer geht.
Beinahe zwei Jahrzehnte nach Veröffentlichung der Scheibe, die als Eckpfeiler der Göteborger Szene gilt, hat der Stil nichts an Einfluss auf sich neu formierende Truppen verloren. Im Gegenteil – ob nun der Melodic Death Metal in Schweden, der neue, moderne Heavy Metal aus Nordamerika oder Metalcore rund um den Globus – was davon wäre denkbar ohne „Slaughter Of The Soul“?
Die ersten vier Tracks dieses Albums bilden ein wahres Hit-Feuerwerk, das seinesgleichen sucht. Das Gitarrenduo Anders Björler und Martin Larsson spielt sich geradezu in einen Rausch und zieht den Hörer mit Gier in die heimische Lautsprecheranlage, da sind Vergleiche mit als Legenden geltenden Axtpärchen wie King/Hannemann oder Murray/Smith gar nicht mal weit hergeholt. Nach diesen ersten fulminanten Songs lässt die Qualität in Songwriting und Performance jedoch keineswegs nach, vielmehr bietet sich „Into The Dead Sky“ als kurze Raucherpause an, bevor "Suicide Nation" allerspätestens sämtliche Katzen aus dem Sack lässt und weiteres Riffgewitter und präzises Drumming bis zu „Need“ den Maßstab für Death Metal in atmosphärische Höhen schraubt. Wie konnte aus einer so brachialen Spielrichtung des Schwermetalls eine so feinfühlige und melodische Scheibe heranreifen? Wirklich abzusehen war das an den Erstlingswerken von AT THE GATES nicht. „The Flames Of The End“ gibt seinem Titel schließlich alle Ehre und kann als ein gelungenes Experiment im Hinblick auf Outros gelten. Ein Album, das sich nie abnutzt, dafür jedoch umso öfter abgekupfert wurde.
Wie es so häufig mit Trendsettern ist, die auf begrenzende Schubladen scheißen und etwas Neuartiges abliefern, das dann auch noch auf Hochglanz poliert ist, hat sich die Gruppe kurz darauf aufgelöst. Was nachfolgte waren Trittbrettfahrer, geklonter Sound und eine Kommerzialisierung, die es binnen weniger Jahre schaffte, einigen wenigen Bands wie z.B. IN FLAMES gigantischen Erfolg zu ermöglichen und mit zahllosen Signings die Nachfrage nach diesem speziellen schwedischen Sound so weit zu steigern, bis die Blase schließlich platzte. Datieren kann der Rezensent diese Einschnitte natürlich nicht, handelte es sich doch um schleichende Prozesse. Jedoch nahm der Sturm der Begeisterung kaum ab, da wurde mit überfälligen Weiterentwicklungen bereits ein neuer Sturm entfesselt, der in Form des Metalcore erst in den letzten Jahren wieder begonnen hat abzuflachen.
Was außerdem oft ausgelassen wird, ist die Tatsache, dass in Sachen Death Metal „Slaughter Of The Soul“ einen der ersten Langspieler mit ansprechenden Texten und so etwas wie Tiefsinnigkeit darstellt. Bei keiner anderen Truppe aus diesem Genre habe ich so eingängig die Texte studiert und in- und auswendig gelernt. Der Vollständigkeit halber sei noch das Geschrei von Tomas Lindberg gelobt, das irgendwo zwischen Chuck Schuldiner, Tom Araya und Jeff Becara pendelt und den Zenith zweifelsohne in „Slaughter Of The Soul“ fand.
Die Frage nach der Wertung stellt sich bei mir nicht, ich zücke ohne jeden Zweifel die 10. Ein absoluter Meilenstein, der immer geht.
Im Fadenkreuz
Matthias Bock [mbo]
Experte für monolithische Rythmusstampfer ohne Melodie
Michael Bach [mba]
Experte für pfeilschnelle Gitarren, heroische Showdowns & misanthropiefreien Krach
Andreas Krause [ak]
Experte für Schwarzwurzeleintopf mit Trauerklößen
Matthias Salomon [ms]
Experte für das Gesamtwerk von Udo Dirkschneider.
Tim Serwatka [tse]
Experte für Alternatiefgekühltes und toxische Progtails
Yvonne Klein [yk]
Expertin für Modernes, gern heiß und fettig serviert
Björn Gieseler [bjg]
Experte für Radiointerviews und andere sinnlose Gespräche mit Bands
Christian Rosenau [cr]
Experte für Frauen, Gotik und melodischen Schwarztod
Thomas Schönbeck [ts]
Experte für alles, was außer ihm eigentlich niemand mag.
Martin Baltrusch [mb]
Experte für das Außergewöhnliche