Bevor sich im Grünspan/Hamburg die Türen öffneten, um ein abendfüllendes Programm der Götter von OPETH mitsamt EXTOL zu präsentieren, trafen mein herzallerliebster Kollege Thomas von metal.de und ich uns mit letzteren wenige Stunden davor, um ein kleines, unstressiges Interview zu halten, denn viel Neues gab es in letzter Zeit um die Norweger nicht zu berichten. So saß man also mit den beiden Gitarristen Ole und Tor im vorherbstlichen Freien und plauderte über dies und das...Dank Soundcheck im Hintergrund ist der Großteil der Aufnahme kaum zu verstehen, aber mit viel Mühe ging dann doch noch einiges...

Nadja: Seid ihr eigentlich die einzige Vorgruppe heute? Ich habe ja sonst nichts gelesen über andere Bands ...und Devildriver scheinen ja abgesagt zu haben.

Extol: Jap, wir sind der einzige Support, fangen aber trotzdem recht früh an, Opeth werden aber auch zwei Stunden spielen ... dafür müssen wir aber auch früher aufhören, weil da heute wohl noch irgend eine Party stattfinden wird.

Thomas: Ja und Devildriver hätten eh nicht so richtig ins Package gepasst, das ist schon ganz gut so ...

Nadja: ...und einen Club weiter spielen heute auch noch Nickelback...

Extol: Stimmt ja ...

Thomas: Ja, und da stehen jetzt schon eine ganze Menge Mädels davor, bei euch aber nicht ... aber hier habt ihr ja jetzt eine! Also los!

- Gelächter -

Nadja: Manno ... aber wie sieht's den mit der Tour bislang aus? Zufrieden?

Extol: Es ist wirklich toll, wir haben jetzt fast jeden Tag vor großem Publikum gespielt und das ist einfach der Wahnsinn, sowas haben wir zuvor noch nie erlebt ...

Nadja: Besser als die letzte Tour in den USA?

Extol: Ja, auf jeden Fall. Die Promotion dort war total mies, es kamen kaum Leute und irgendwie wusste niemand davon, uns wollte auch keiner interviewen ...

Thomas: Schon komisch, dabei sind doch Century Media in Amerika wirklich groß ...

Extol: Ja, aber wir haben auch keine Ahnung, was dort passiert ist ...

Nadja: Dumme Sache ...Aber wie kam eigentlich dieses Package zu Stande? Opeth und Extol spielen jetzt ja nicht gerade das gleiche Genre ...

Extol: Ja, aber das ist echt gut so, weil die Fans von Opeth sind um einiges mehr open-minded, was die Musik betrifft, als so manch andere, die hören sich auch mal etwas anderes an. Das ist auch der Unterschied zur US-Tour. Wir haben da eigentlich nur vor Hardcore-Publikum gespielt und denen war die Mucke größtenteils egal, die wollten ihr Violent-Dancing durchziehen und hauten sich lieber gegenseitig aufs Maul ...

Nadja: Stimmt, wenn man sich mal die ganzen Geschichten von den ganzen Hardcore-Festivals dort anhört...

Extol: Eben, die fanden uns eher total komisch.

Nadja: Klar, verständlich ... wie sieht eigentlich so ein typischer Tourtag mit Opeth aus? Jeden Abend saufen bis zum Umfallen?

Extol: Eigentlich nicht, wir hocken im Bus, ruhen uns aus, proben ein wenig und ein paar Stunden vor den Shows wird's dann richtig hektisch, später geht's weiter nach Schweden...

Nadja: Da ist dann also nicht viel mit Reeperbahn noch?

Extol: Nein, nicht wirklich. Wir kamen auch erst vor ein paar Stunden an und seit dem hocken wir hier rum und bereiten uns vor.

Thomas: Die Veröffentlichung eures letzten Albums "Blueprint" ist ja jetzt auch schon ein Weilchen her, im Februar erschien es... wie betrachtet ihr es mit mehr Distanz? Noch zufrieden? Oder hättet ihr noch gern was geändert?

Extol: Nein, es ist vollkommen okay so, ändern wollen wir da eigentlich nichts mehr dran...

Thomas: Werdet ihr dann eigentlich auch auf den Zusatzshows von Opeth spielen, die unter anderem im Dezember noch geplant sind?

Extol: Nein, wohl eher nicht, diese Dates standen ja schon von Anfang an fest, aber wir haben da keine Ahnung, ob wir da überhaupt Zeit haben und so...

Nadja: Jetzt aber mal eine andere Sache - Dieses Jahr war in Israel ein Festival, wo als Headliner unter anderem sowohl Dissection als auch Megadeth spielen sollten. Jeder kennt ja Mustaine's fanate religiöse Einstellung und wer hätte es gedacht - Mustaine drohte, nicht zu spielen, wenn Dissection nicht vom Billing gestrichen werden, schlicht und einfach nur wegen derer "antikosmischer und satanischer" Einstellung ... wie seht ihr das? Schließlich seid ihr ja auch sehr religiös, aber würdet ihr das genauso machen?

Extol: Nein, sowas ist total unverständlich, schließlich sollte niemand wegen der Religion irgendwie benachteiligt werden...Jeder Mensch sollte andere Menschen respektieren, das will man ja selbst auch...Wir würden trotzdem spielen, schließlich ist es doch eine Ehre, mit solch großen Bands wie Dissection zu spielen!

Nadja: Und was ist mit dem nächsten Album? Wird das wieder komplett anders werden?

Extol: Nein, wir werden nicht viel ändern. Mit dem Line-Up sind wir jetzt zufrieden und sind so eingespielt, da fließt genug verschiedenes ein...aber wir haben auch noch nicht angefangen, jetzt großartig daran zu arbeiten...

Nadja: Klar, erst einmal auf die Tour konzentrieren... ist das schon der letzte Gig?

Extol: Genau, erst einmal touren... das jetzt ist nur der letzte Deutschlandgig, nachher müssen wir zu irgendner Stadt fahren, um dort mit der Fähre nach Schweden zu kommen, aber keine Ahnung, wie die hieß...

Nadja: Kommt das ganze Equipment mit auf die Fähre oder wird das geflogen?

Extol: Das kommt mit, is ja auch nich so viel (zeigt auf 'nen kleinen Van)...

Nadja: So wenig?! Okay... das war's dann auch schon... ich wünsch noch viel Erfolg für heute Abend und danke für's Interview!

Extol: Kein Thema, wir haben auch zu danken!