...über Agathodaimon, Bananenrepublik, Brecht und Gipfelstürmer


Interview mit Megalith
Avantgarde Black Metal / Gothic aus Deutschland - Mainz
MEGALITH, die Band um Gründer und ex-AGATHODAIMON-Mitglied Hyperion, haben mit ihrem zweiten Album „Gipfelstürmer – Storming The Summit“ enormen Respekt seitens der Presse geerntet und auch bei der Bloodchamber neun von zehn Punkten eingeheimst. Ihr Konzept und ihre Texte sind kontrovers, ihre Musik äußerst eigenständig mit hohem Wiedererkennungswert. Sänger Orpheus und Gitarrist Hyperion waren sehr gesprächig und beantworteten für Bloodchamber.de die Fragen ausführlich.

Ahoi in den Süden unserer Republik. Erstmal die ganz obligatorische Frage: Wie zufrieden seid Ihr mit den Kritiken zu „Gipfelstürmer – Storming The Summit“ und wie ist die Scheibe in der Öffentlichkeit überhaupt angekommen?


Orpheus: Ich denke ich kann für alle sprechen und sagen, dass wir mit der neuen CD sehr zufrieden sind. Auch bezüglich der Reviews gibt es keinen Grund zu klagen.

Hyperion: Das kann ich nur bestätigen. Die am häufigsten vergebene Punktzahl dürfte wohl 9 von 10 Punkten sein, und auch unter den übrigen Rezensionen findet sich kein einziger Verriss. Ich hatte damit gerechnet, dass „Gipfelstürmer“ mehr polarisieren würde. Wir haben auch reichlich Resonanz von Fans bekommen.

Pressetechnisch hört bzw. liest man von MEGALITH relativ wenig. Woran liegt’s? Interesse müsste doch da sein, schon allein wegen Eurer kontroversen Texte!?

Hyperion: Gute Frage! Es hat mich selbst negativ überrascht, wie wenige Interviewanfragen vor allem seitens der Webzines gekommen sind. Möglich wäre, dass gerade unsere kontroversen Texte manchen Redakteur abschrecken, weil kaum jemand wegen einem Interview Ärger bekommen will. Leider ist unser Werbebudget auch sehr gering, so dass wir uns keine Interviews erkaufen konnten (das ist bei einigen Magazinen ja leider der einzige Weg). Aber sicherlich haben wir auch selbst Schuld an der Situation: Wir haben viel zu lange gebraucht, um „Gipfelstürmer“ fertig zu stellen, so dass jeder unser Debüt schon wieder vergessen hatte. Außerdem sind wir bisher keine Liveband und Auftritte sind sicherlich die beste Form von „Öffentlichkeitsarbeit“. Wir haben es leider auch versäumt, uns vor „Gipfelstürmer“ mit neuen Bandphotos auszustatten, was uns besonders für die Gothic-Presse nicht gerade attraktiver gemacht hat. Es gibt also noch Verbesserungsbedarf.

Bis dato sind mir noch keine Live-Aktivitäten von Euch bekannt. Habt Ihr keine Lust live zu spielen oder sind es andere Gründe? Es gibt bestimmt viele Fans, die darauf brennen, Euch mal auf einer Bühne zu sehen; zumal es bestimmt interessant wäre, wie Ihr die Musik umsetzen würdet.

Hyperion: Der Hauptgrund sind personelle Lücken. Wir haben zwar reichlich gute Studiomusiker an Bord, aber nicht alle stehen auch für Livekonzerte zur Verfügung, weil sie neben Megalith auch viel mit anderen Bands beschäftigt sind. Hinzu kommt natürlich, dass es bei uns nicht ausgeschlossen wäre, dass die sogenannte selbsternannte Antifa Ärger macht, wenn wir irgendwo auftreten. Mir persönlich wäre das zwar egal, den Konzertveranstaltern aber wahrscheinlich nicht. Außerdem habe ich zu Agathodaimon-Zeiten schon reichlich „normale“ Metalkonzerte gespielt, so dass ich keine große Lust mehr habe, für einen Standardauftritt zu proben, bei dem wie üblich ein paar Leute auf der Bühne stehen, die Lieder wie auf CD abspielen und dabei etwas mit dem Kopf wackeln. Wenn wir live spielen, soll es auch etwas Besonderes werden. Megalith werden deshalb wahrscheinlich in veränderter Besetzung und mit ganz neuen und veränderten Interpretationen der Lieder auftreten, aber das ist soweit noch Zukunftsmusik.

Im Gegensatz zu „Soldaten des Geistes“ ist „Gipfelstürmer“ ein Ende ruhiger ausgefallen. Trotzdem ist es noch facettenreicher als Euer Debüt, was unter anderem auch an Orpheus’ Gesang liegt, der mir persönlich sehr zusagt. Und Ihr habt sogar mit Wehwalt noch einen zweiten Sänger. Ist dieser fester Bestandteil von MEGALITH oder nur Gastsänger? Und in den Credits erwähnte er, dass er und andere sich hinter einem Pseudonym verstecken müssen. Was meint er damit?

Orpheus: Erst einmal danke für die netten Worte. Wir haben dieses Mal auch wesentlich mehr Zeit in den Gesang investiert, als das beim Vorgänger. Dort waren die kompletten Vocals in 2 oder 3 Tagen im Kasten. Dieses Mal wurde wesentlich mehr experimentiert, noch mehr auf Betonungen und „verständliche“ Aussprache wert gelegt, was gerade bei recht extremem Schreien nicht immer einfach ist. Dass „Gipfelstürmer“ ruhiger ausfällt würde ich eigentlich gar nicht so sehen... Zu Beginn des Songwritings dachte ich das ebenfalls, aber als sich die Songs entwickelten, kristallisierte sich immer mehr eine Rauheit heraus, die so auf „Soldaten des Geistes“ eigentlich nicht zu finden ist.

Hyperion: Ich denke, dass „Gipfelstürmer“ mehr in die Extreme geht. Die ruhigen Lieder sind teilweise noch wesentlich ruhiger als irgendwas auf „Soldaten des Geistes“, dafür klingen die schnelleren Lieder aber druckvoller und wilder als unser altes Material. Was unseren zweiten Sänger Wehwalt anbetrifft: Ich würde ihn als festen Bestandteil von Megalith bezeichnen, auch wenn er nur als Studiomusiker zur Verfügung steht. Je mehr Abwechslung im Gesang, desto besser, und Wehwalt hat nicht nur eine sehr emotionale Stimme, sondern klingt auch ganz anders als Orpheus, so dass sich beide hervorragend ergänzen.
Es gab vor meiner Trennung von Agathodaimon mal eine Kampagne der sogenannten selbsternannten „Antifa“ gegen mich und Megalith, weshalb manche Megalith-Mitglieder aus Rücksicht auf ihre anderen Bands oder aus beruflichen Gründen lieber inkognito bleiben wollen und sich dementsprechend hinter Pseudonymen verstecken. Das klingt nach Verhältnissen wie in der DDR oder einer korrupten Bananenrepublik, aber wenn man hinter die Fassade schaut, ist Deutschland leider in vielerlei Hinsicht kein besonders freiheitliches Land. Die sogenannte Antifa übernimmt für die Machtelite die Aufgabe, politisch Andersdenkende und Oppositionelle mit allen Mitteln einzuschüchtern, ihren Wirkungskreis so gering wie möglich zu halten und sie zu diskreditieren. Als Dankeschön für gut gemachte Arbeit bekommen sie vom Staat dafür reichlich Fördergelder und uneingeschränkte Unterstützung durch die Massenmedien. Da diese Verbindungen nur relativ indirekt und inoffiziell bestehen, können die Faschisten von der sogenannten Antifa sich krimineller Methoden bedienen, ohne dass ihre Förderer dafür belangt werden können. Bedauerlicherweise ist das ein ziemlich effektives System zur Freiheitseinschränkung bei gleichzeitig halbwegs intakter demokratischer Fassade. Schuldig sind letzten Endes vor allem die Förderer, nicht die sogenannte Antifa selbst, denn die besteht ja größtenteils aus jungen und idealistischen Menschen, die leider durch einen sehr unkritischen und intoleranten Charakter gestraft wurden und sich deshalb leicht von der „heiligen Mission“ gegen das vermeintlich Böse überzeugen lassen. Solche Menschen gab es zu allen Zeiten. Im Mittelalter wurden sie von den Kirchen indoktriniert um gegen die Ungläubigen in den Krieg zu ziehen, im Nationalsozialismus wurden sie in der Hitlerjugend geprägt um gegen die Kommunisten aufzumarschieren, in der DDR wurden sie von der Stasi rekrutiert um ihren Bekanntenkreis zu bespitzeln und in der heutigen BRD werden sie von den Massenmedien und Politikern aufgeputscht um gegen ein sehr schwammig und unscharf definiertes „rechtes“ Schreckgespenst vorzugehen. Ich schätze, man sollte niemanden für seine Unfähigkeit zu selbstständigem Denken verurteilen, aber lästig ist dieser Menschenschlag schon.

Mir ist aufgefallen, dass in Euern Booklets immer wieder der Name Brecht auftaucht, aber die Schreibweise seines Vornamens bei Euch doch abweicht. Bekannt wurde er ja unter Bertolt Brecht und nicht Berthold. Oder haltet Ihr Euch da an seinen bürgerlichen Namen, der ja Eugen Berthold Friedrich Brecht ist?

Hyperion: Ah, danke für die Aufklärung. Die verschiedenen Schreibweisen bei uns sind einfach dadurch zu erklären, dass ich zu verschiedenen Zeiten aus verschiedenen Quellen abgeschrieben habe, ohne mir darüber größere Gedanken zu machen. Im Übrigen gehört Brecht nicht zu meinen Lieblingsautoren, auch wenn ich beispielsweise seinen Text „Wenn die Haifische Menschen wären“ sehr inspirierend fand.

Die Texte von MEGALITH sind ja durchaus kontrovers und dürften so manchem sauer aufstoßen. Ich denke da nur mal an „Deutsches Herz“, wo Ihr ja nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch Großbritannien, Russland und Frankreich lyrisch anklagt. Oder „Zukunftspläne“, wo Bonzen und Politiker ihr Fett wegkriegen, oder „Eines Tages“, bei dem die sogenannten Wendehälse ironisch durch den Kakao gezogen werden. Ihr scheint keine Angst vor politischen Stellungnahmen zu haben, oder!?

Hyperion: Nein, Angst vor politischen Stellungnahmen haben wir keine. Und wo wir dabei sind: Deutschland braucht meiner Meinung nach vor allem eine strikte Zuwanderungsbegrenzung, um der Überfremdung und Islamisierung unseres Landes Einhalt zu gebieten! Aber Deine Interpretation von „Deutsches Herz“ verwundert mich etwas. Eigentlich werden die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Russland und Frankreich doch eher gepriesen als kritisiert. Ich zähle ihre weltlichen Besitztümer, ihre Leistungen und ihre Stärken auf und setze Deutschland dazu in Kontrast, denn die Deutschen waren immer vergeistigte Träumer ohne Tatendrang, denen folglich nur das Reich des Geistes geblieben ist. Dieser Gedanke stammt übrigens von Heinrich Heine, nicht von mir. Gerade letzte Woche schrieb mir eine Bestellerin, dass den Deutschen doch sogar dieses Reich des Geistes immer mehr verloren zu gehen scheint und nichts mehr als feige Stumpfsinnigkeit bleibt, und damit hat sie natürlich nicht unrecht. Meiner Interpretation nach geht es bei „Deutsches Herz“ vor allem um die deutsche Untätigkeit und Untertänigkeit. Man denkt hierzulande zwar darüber nach, was zu tun sei, man theoretisiert, plant und politisiert, aber dann tut man letztlich doch nichts, sondern lässt alles einfach stillschweigend oder jammernd über sich ergehen. Dass also gerade „Deutsches Herz“ oft als Beispiel für einen kontroversen Megalith-Text genannt wird, habe ich nie verstanden, weil dieser Text am stärksten an den Deutschen selbst Kritik übt. Kontroverse Inhalte sehe ich viel eher bei den anderen zwei von Dir genannten Texten oder bei „Wir lieben den Tod“ und „Schämst Du Dich nicht?“.

Mein absolutes Lieblingslied auf Eurem neuen Album ist „Der einsame Jäger“. Die Situation im Text kommt mir äußerst bekannt vor, besonders, was den alten Mann angeht. Und der Gesang von Orpheus klingt dort ganz besonders gefühlsvoll. Wie kommt man dazu so einen Text zu schreiben? Durch Erlebnisse?

Orpheus: Wie bereits erwähnt haben wir wesentlich mehr experimentiert und ich denke, das hat der ganzen Platte gut getan. Als ich den Text das erste Mal las, kamen mir persönlich direkt Erinnerungen an meine Zivizeit in den Sinn. Den leistete ich in einem Alten-, Obdachlosen- und Alkoholikerheim ab und es ist erschreckend, wenn man dort manche Werdegänge mitbekommt. Ich muss schon sagen, dass mich diese Zeit durchaus geprägt und mir ganz deutlich gezeigt hat, wie vergänglich Erfolg, Jugend und Leben sein können.

Hyperion: Ja, bei mir waren persönliche Erlebnisse sicherlich auch ausschlaggebend dafür, dass ich diesen Text geschrieben habe. Mit der ersten Hälfte, in der vom jungen Mann die Rede ist, kann ich mich selbst gut identifizieren, weil ich schon oft den Eindruck hatte, dass gerade in der Menge das Gefühl von Einsamkeit am stärksten sein kann, obwohl man sich ja eigentlich dorthin geflüchtet hat, um der Einsamkeit zu entkommen. Die zweite Liedhälfte, in der vom selben Mann viele Jahrzehnte später die Rede ist, wurde auch bei mir vor allem durch meine Zivildienstzeit inspiriert, denn auch ich habe viele unglaublich einsame alte Menschen kennenlernen müssen, die ein großes und unerfülltes Kommunikationsbedürfnis hatten. Es ist natürlich ein ziemlich pointierter Text, denn im Leben jedes Menschen gibt es sicherlich auch Momente, in denen er nicht als einsamer Jäger auf der Pirsch ist, aber ich wollte eben ein schwermütiges Lied über die soziale Isolation schreiben, in der sich viele Menschen befinden – sowohl junge wie alte.

Auch eine Coverversion befindet sich auf „Gipfelstürmer“, die ungewöhnlich, aber wirklich gelungen ist. Wieso habt Ihr Euch grad für „March Ör Die“ von Motörhead entschieden?

Hyperion: Ich fand den Text von „March ör Die“ immer sehr gut, die Musik aber viel zu monoton. Das Lied ist unglaublich simpel. Die Strophen bestehen aus nur zwei und der Refrain aus drei Tönen. Mir hat also die Herausforderung gefallen, die Musik etwas aufzupeppen, aus dem Lied trotz dieses extrem beschränkten Tonmaterials die Monotonität herauszunehmen, der Komposition mehr Klangfarben zu verleihen und den Text auf diesem verbesserten Hintergrund in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ich würde nie eine Coverversion vertonen wollen, bei der ich nicht das Gefühl hätte, es besser oder zumindest ganz anders als das Original machen zu können. Von Dream Theater wird es also bestimmt nie eine Megalith-Coverversion geben, hahaha!

Hyperion, mal eine Frage zu Deiner Vergangenheit. Bekannt ist ja, dass Du bei Agathodaimon gefeuert wurdest. Hast Du trotzdem noch Kontakt zur Band oder war der Riss so groß, dass Ihr Euch nicht mehr riechen könnt?

Hyperion: Wie ich schon angedeutet habe, wurde ich bei Agathodaimon nicht gefeuert, weil es Streit zwischen mir und den anderen Mitgliedern gab, sondern weil die sogenannte selbsternannte „Antifa“ eine Rufmordkampagne gegen mich, Agathodaimon und Megalith gestartet hatte. Diese Kampagne jagte meinen labilen Bandkollegen irgendwann solche Angst ein, dass sie mich feuerten, um ihren „guten Ruf“ zu sichern und wieder ruhig schlafen zu können. Natürlich habe ich ihnen diese Feigheit übel genommen, aber letztlich sollte man anderen Menschen für ihre Schwäche keinen Vorwurf machen sondern lieber froh darüber sein, dass man selbst mit mehr Charakterstärke gesegnet wurde. Deshalb habe ich mich bei der Trennung sehr fair verhalten, und auch Sathonys hat sich als Bandmanager von Agathodaimon darum bemüht, den Schaden für mich so gering wie möglich zu halten. Nach mir haben übrigens abgesehen von Sathonys auch alle anderen damaligen Mitglieder die Band verlassen. Agathodaimon von damals haben also kaum etwas mit Agathodaimon von heute gemeinsam. Mit manchen dieser früheren Mitglieder stehe ich noch in Kontakt, beispielsweise mit Vlad, dem rumänischen Mitglied, der übrigens nie für meinen Rauswurf war. Auch von Akaias, dem ehemaligen Sänger, habe ich eine hohe Meinung. Seine Band „Asaru“ dürfte die beste reine Black Metal Band sein, die Deutschland zu bieten hat. Ich bin mit keinem der alten oder neuen Mitglieder verfeindet, habe aber zu Vielen aus anderen Gründen den Kontakt verloren.

Ich habe über Dich Vermutungen gehört, die mich haben zweifeln lassen; sich aber nicht bestätigt haben. Zum Beispiel, dass manchen Leuten eine Selbstoffenbarung Deinerseits sehr interessieren würde, sie aber glauben, dass Du keine Interviews gibst, weil Du auf einem schmalen Grat wanderst. Was sagst Du zu solchen Meinungen?

Hyperion: Ich habe keine Ahnung, wie es zu solchen Gerüchten kommt. Es gibt andere, die werfen mir vor, dass ich geradezu eine Offenbarungssucht hätte und besser lernen sollte, zu bestimmten Themen einfach meine Klappe zu halten. Es mag sein, dass ich aus der Sicht einiger politisch korrekter Tugendwächter auf einem schmalen Grat wandere, aber mir ist es ziemlich egal, ob ich da runterfalle. In meinen Augen ist alles, was ich sage, denke und schreibe absolut vertretbar, logisch und folgerichtig. Wenn engstirnige Freiheitsfeinde es trotzdem inakzeptabel finden, ist das nicht mein Problem.

Ihr habt ein eigenes Fanzine namens „Der Steinmetz“. Gibt es das noch immer oder war es nur aus einer Laune heraus?

Hyperion: Das gibt es noch immer. Man kann es über unsere Internetseite für kleines Geld bestellen oder kostenlos als PDF downloaden. Es ist allerdings kein „klassisches“ Fanzine. Den größten Raum nehmen in der aktuellen Ausgabe Infos zu Megalith, Aufsätze, Reportagen und ähnliches ein. In der nächsten Ausgabe, die erst mit dem kommenden Album veröffentlicht wird, soll es aber auch zahlreiche Interviews mit anderen Bands geben.

Noch mal zurück zu Euren Texten. Die behandeln ja doch recht moderne Themen, was ja ungewöhnlich im Black Metal ist. Gut, ich sehe Euch nicht als reine Black Metal Band, sondern eher im Dark Metal-Bereich. Das trifft es meines Erachtens besser. Aber wie geht die Presse mit Euren Lyrics um? Und gibt es auch Resonanzen aus dem Ausland?

Hyperion: Ich war schon beim ersten Demo überrascht darüber, wie enthusiastisch die Presse meine Texte gefeiert hat, obwohl sie damals noch sehr schlecht vorgetragen wurden. Der Gesang ist inzwischen perfekt und an den überschwänglichen Reaktionen auf unsere Texte hat sich glücklicherweise nichts geändert. Es gibt kaum eine Rezension, in der die Texte nicht für ihr Niveau und ihre Originalität, teilweise auch für ihre Frechheit und ihren Mut gepriesen werden. Aus dem Ausland haben wir aber keine Resonanzen, da unsere Alben nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertrieben und beworben werden und die allermeisten Texte ja außerdem in deutscher Sprache sind.

Du hast mal gesagt, dass Du gerne mal Martin Walkyier treffen würdest. Nun, ich habe es bereits. Warum gerade ihn? Wegen seines Schaffens bei Skyclad oder kommen da die Sabbat-Zeiten auch in Frage?

Hyperion: Die Sabbat-Zeiten kommen da definitiv auch in Frage. Walkyier ist im Metalbereich wohl der Texter, der mich am meisten beeinflusst hat. Einige seiner Lieder bei Skyclad gehören zum Besten, was mir an sozialkritischen Texten bekannt ist, einige seiner Hasshymnen lassen an Aggressivität nichts zu wünschen übrig und mit dem Sabbat Album „Dreamweaver“ hat er auch das textlich beste Konzeptalbum geschaffen, das ich in meiner Sammlung habe. Ich hatte ja zumindest mal die Ehre, im Auftrag von Nuclear Blast ein telefonisches Interview mit ihm zu führen, das im „Steinmetz“ auch abgedruckt ist. Dieses Gespräch war sehr erfreulich, natürlich wäre es aber noch wesentlich interessanter, bei einem persönlichen Treffen frei über Gott und die Welt diskutieren zu können, gerade, weil wir vieles ganz anders sehen.

Was mir aufgefallen ist, dass Eure MySpace-Seite nicht unter MEGALITH, sondern über Megalied zu erreichen ist. Hat das einen bestimmten Grund?

Hyperion: Megalith war leider schon belegt, also haben wir uns für Megalied entschieden, weil das ja irgendwie witzig und einprägsam ist.

Was liegt derzeit bei Euch privat in den CD-Schächten oder Plattentellern??

Orpheus: Oha... das ist so Einiges bei mir, da ich mir eigentlich alles „Handgemachte“ anhöre. Momentan aber sehr gerne die neue Cradle, die ich überraschend gut finde, die letzte Nevermore natürlich immer noch (für mich eine der besten CDs aller Zeiten) und was ich im Moment wieder für mich entdeckt habe ist die „Dirt“ von Alice in Chains.

Hyperion: Vor allem die neue Satyricon! Insgesamt höre ich leider viel weniger Musik, als mir lieb ist, da ich immer viel zu tun habe und ein schlechter „Nebenbeihörer“ bin.

Okay … Ich danke Euch wirklich für dieses Interview. Habt Ihr noch ein paar Worte für unsere Leser der Bloodchamber?

Nur das Übliche: Besucht unsere Internetseite unter www.megalith.org hört Euch die MP3s an, ladet kostenlos unser Steinmetz-Magazin herunter und besucht mal unsere MySpace Seite!
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