Über Songwriting, Konzerte und Satan


Interview mit Frontside
Thrash Metal / Metalcore aus Polen
Inzwischen in Polen zu einer festen Größe etabliert, machen sich Frontside auf, auch auf den Bühnen der Welt die Menge zum Kochen zu bringen. Das aktuelle Album "Forgive Us Our Sins" verbindet eindrucksvoll Metal und Hardcore Merkmale. Doch was hat es mit dem Namen auf sich? Wie schafft es die Band die unterschiedlichen Richtungen so gut zu kombinieren? Und wie schaut es denn nun aus mit Auftritten außerhalb Polens? Also mal nachgefragt- und beantwortet von Gitarrist Demon.

Hi, auf Eurem aktuellen Album “Forgive Us Our Sins” kombiniert Ihr Thrash Metal, Death Metal und Hardcore Elemente. Ich finde Eure älteren Alben haben mehr Hardcore Stilelemente. Habt Ihr den vielseitigeren und metallischeren Sound bewusst gewählt oder ist es einfach eine Entwicklung Eurer Musik?


Exakt, es ist die einfachste und natürliche Weiterentwicklung. Eigentlich betonen wir mehr den Metal Sound als die Arrangements. Das Ergebnis kann man selbst hören. Wir sind mit diesem Album sehr zufrieden. Es ist genau das was wir immer erschaffen wollten. Ein schwerer, zerschmetternder Sound mit der Aggression des Hardcore und Energie erlaubte es uns etwas nicht sehr Häufiges in unserem Land zu schaffen. Die meisten Bands spielen entweder Metal oder Hardcore. Wir sind sehr glücklich, dass wir uns letztendlich außerhalb Polens präsentieren können, vor allem wenn dort so viel positive Reaktionen sind- dass ermutigt uns wirklich härter und besser zu arbeiten. Um über unsere früheren Veröffentlichungen zu reden, ich finde, sie enthalten keine Musik, welche sich stark von dem unterscheidet, was wir heute spielen. Es ist eine Art Fundament, auf welchem wir unseren jetzigen Status aufgebaut haben, dank harter Arbeit und vielen Jahren Spielens in unserer lokalen Szene. Da wir eine solche Grundlage haben, können wir letztendlich unsere Musik weltweit verschicken und obwohl wir nicht irgendwelche Wirkungen dessen vorhersagen können denke ich, dass die nahe Zukunft diese zeigen wird.

Das bringt mich zur nächsten Frage: Wie läuft das Liederschreiben innerhalb der Band ab? Bringt jeder von Euch fünf seine eigenen Elemente und Vorlieben in die Songs ein?

Wir haben eine ziemlich einfache und konfliktfreie Methode. Demon hat das Sagen, es sind seine Ideen, welche wir bei den Proben versuchen zu verwirklichen. Es ist eine gute Lösung, keinen Platz für sinnlose Argumente bezüglich einzelnen Riffs oder Bearbeitungen zu lassen. Natürlich fügt jedes Bandmitglied manches seiner eigenen Vorstellungen hinzu, aber es ist immer noch Demon, der den letzten Schliff macht. Die Auswirkungen sind all die Jahre immer positiv gewesen, also haben wir vor so lang wie möglich bei diesem System zu bleiben.

Haben der Name des Albums und die Songtitel/-texte eine besondere Bedeutung? Beschäftigt Ihr Euch mit dem Christentum?

Das Christentum selbst ist eine sehr interessante Erscheinung. Über die ganzen Jahrhunderte hinweg verschlang es viele Leben und erschuf einen mächtigen Gegner, irgendwie Gott gleichgestellt aber letzten Endes schwächer und besiegt. Es ist überraschend, dass diese Religion, welche ihre Grundlage in Schuld, Bestrafung und Angst hat, so lange besteht und so viele Anhänger hat. In Polen umfasst sie die Mehrheit der Massen und ist immer noch sehr einflussreich und oft ungerecht. Eigentlich sind wir nur an der dunklen Seite interessiert und assoziieren uns selbst in gewisser Art mit einer ihrer bekanntesten Schöpfungen- Satan. Wir glauben nicht, dass er für alles Böse auf der Welt verantwortlich ist. Wir bemitleiden ihn aufgrund seiner Verbannung.

Seid Ihr in der Zwischenzeit mir “Forgive Us Our Sins” bekannter als zu früheren Zeiten? Wie schaut es mit Reaktionen auf Konzerte und Rezensionen zum Album aus?

Wir haben es geschafft mit diesem Album viel zu erreichen. Zwei riesige Touren durch Polen mit Vader und Behemoth, ein Vertrag mit Regain Records, Konzerte mit Iron Maiden, Kreator, Satyricon und Nile. All dies wäre ohne Mystic Productions nicht möglich, welche uns auf lokaler Basis repräsentieren. Die neueste CD öffnete für uns das Tor nach ganz Europa und langsam beginnen wir unseren Einfluss dort auszubreiten. Bis jetzt sind die Rückmeldungen sehr positiv, aber wir warten geduldig auf die weitere Entwicklung der Angelegenheiten.

Ist Euer Bekanntheitsgrad in Polen viel größer als im restlichen Europa und auf der restlichen Welt?

In Polen haben wir eine ziemlich sichere Stellung und wir sind sowohl bei Metal Anhängern als auch bei den Hardcore Leuten sehr bekannt. Wir sind daran interessiert unsere Musik beiden Gruppierungen auf dem besten und direktesten Weg, der möglich ist, nahe zu bringen. Bis jetzt haben wir eine Art Erfolg auf diesem Feld erreicht, vor allem in Polen. Und, um über andere Länder zu reden, wir haben erste gute Rückmeldungen zu unserer Musik erhalten. Wir haben einige Hoffnungen, die mit unserem wunderschönen Europa verbunden sind und wenn wir nicht enttäuscht sind, werden wir auch nicht enttäuschen.

Auf Eurer Homepage sind keine Termine zu lesen. Plant Ihr irgendwelche Konzerte oder Touren?

Im Moment arbeiten wir am neuen Album, also haben wir uns selbst was Auftritte betrifft eine kleine Pause gegeben, aber wir wollen auf jeden Fall einige Ende Herbst spielen. Am 15. Dezember besuchen Madball Polen und wir haben vor an dieser Show teilzunehmen. Und dann werden wir sehen. Aber wie auch immer, wir werden versuchen mit Blut und Schweiß so viele Konzerte wie möglich zu spielen.

Welche Pläne und Aussichten habt Ihr für die Zukunft?

Zuerst wollen wir einige Auftritte außerhalb unseres Landes haben, wenn alles klappt. Dann haben wir vor unser neues Album zu veröffentlichen und die nächsten Konzerte zu geben. Wir haben einige große und ehrgeizige Pläne und die Zukunft wird zeigen ob wir es schaffen sie zu realisieren.

Vielen Dank für das Interview, ich hoffe Euch irgendwann mal in Deutschland zu sehen! Letzte Worte?

Danke für Dein Interesse an Frontside, Deine Unterstützung und für dieses Interview. Wir hoffen Dich auch in Deinem Land zu treffen. Unsere Zeit kommt- erwartet das Unerwartete!
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