Kreator Dark Tranquillity Ektomorf & Hatesphere
Kreator, Dark Tranquillity, Ektomorf & Hatesphere
Oberhausen, Turbinenhalle
20.02.2005
20.02.2005
Eines der interessantesten Tourpackages der letzten Zeit erwartet mich heute in der Oberhausener Turbinenhalle : neben den Thrash Göttern KREATOR machen noch DARK TRANQUILLITY, EKTOMORF und HATESPHERE im Ruhrpott Station. Logisch also, dass es sich hierbei um eine echte Pflichtveranstaltung handelt.
Aufgrund des großen Andrangs wurde das Konzert im Vorfeld vom T-Club in die etwas größere Halle verlegt, was zur Folge hat, dass man eigentlich während des kompletten Abends relativ bequem stehen kann, ohne im Fremdschweiß zu ersticken. Ausverkauft ist der Event also wohl nicht, aber ordentlich gefüllt allemal. Beste Voraussetzungen also für ein paar schöne Stunden mit erquicklicher Musik.
Ziemlich genau um 19 Uhr machen HATESPHERE den Anfang. Die fünf Dänen gehen on stage ab wie Zäpfchen und bolzen ihr derbes Death/Thrash Gebräu mit beachtlicher Präzision in die bereits gut gefüllte Halle. Der Sound geht absolut okay, und die wilde Performance des Shouters macht ebenfalls Laune. Ein besonderes Lob geht darüber hinaus noch an den Drummer, der wie ein Berserker auf sein Kit eindrischt, dabei aber immer zu hundert Prozent im Takt bleibt. Ein guter Warm Up Gig, der allerdings nach nicht mal ner halben Stunde schon wieder vorbei ist.
Kurz darauf (alle Umbauphasen sind heute Abend erfreulich kurz, und auch die Pausenmusik von Mötley Crüe zeugt von Geschmack) stehen dann bereits EKTOMORF auf der Bühne. Die Ungarn werden in Insiderkreisen sehr hoch gehandelt und gelten als eine Band mit großer Perspektive, aber ihr Knüppel Metal reißt mich nicht gerade vom Hocker. Die vier Jungs leisten sich zu viele unnötige Pausen und zocken ihr Material relativ emotionslos runter, was mir mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr auf den Keks geht. Außerdem wirken viele Instumentalpassagen ziemlich langwierig und somit ganz schön anstrengend. Aber vielleicht ist es auch einfach nicht meine Musik … na jedenfalls bin ich froh, dass auch hier der Spuk nach knappen dreißig Minuten schon wieder vorbei ist.
Als dann endlich die Schweden DARK TRANQUILLITY auftauchen, kann der Abend richtig losgehen. Die Kerle sind definitiv eine der beliebtesten und besten Melo Death Kapellen und haben das Publikum ziemlich schnell auf ihrer Seite, was allerdings aufgrund der guten Performance kein Wunder ist. Fronter Mikael Stanne grunzt absolut amtlich und spart auch nicht mit sympathischen Ansagen, die Gitarristen liefern teilweise wunderbare Melodien ab und sogar der Keyboarder sorgt für angenehme Farbtupfer. Licht und Sound sind eines Headliners würdig, so dass Kraftpakete wie „Lost To Apathy“, „White Noise / Black Silence“ oder „Final Resistance“ natürlich richtig gut zünden. Warum die Jungs nach ner dreiviertel Stunde aber nicht mal ne Zugabe geben dürfen, entzieht sich meiner Kenntnis. Trotzdem war’s eine starke Show, die den momentanen Status der Band akkurat reflektiert. Beide Daumen hoch !
Gegen halb zehn ist es dann Zeit für die Götterdämmerung. Ein mystisches Intro tönt vom Band, und plötzlich explodiert die Halle zu „Enemy Of God“ und dem darauffolgendem „Impossible Brutality“. KREATOR stehen auf der Bühne und verwandeln die Turbinenhalle umgehend in ein kollektives Metal Freudenhaus. Nachdem mit „Pleasure To Kill“ der erste Klassiker aus der Kiste gekramt wird, ist es endgültig vorbei mit Stillstehen. Moshpits wohin man schaut, die Essener machen bei ihrem Heimspiel sofort klar, wer hier der Herr im Haus ist. Mille ist bestens bei Stimme und krächzt, brüllt und geifert wie zu seinen besten Zeiten, Ventor trommelt unspektakulär, aber sehr souverän und Sami hat mal wieder einen sehr guten Tag erwischt und zaubert ein brillantes melodisches Solo nach dem anderen aus seiner Klampfe.
Die Setlist läßt dazu kaum Wünsche offen : neben fünf Songs der neuen Platte und drei Tracks vom Vorgänger „Violent Revolution“ setzt es zahlreiche Klassiker, darunter natürlich unverzichtbare Granaten wie „Extreme Aggression“, „Phobia“, „Renewal“, „People Of The Lie“ und „Terrible Certainty“ (wie immer mit Milles typischer „Alte Drecksau !“ Einlage). Der Sound ist über nahezu die komplette Spielzeit glasklar und druckvoll (lediglich die Drums sind anfangs viel zu laut), die Lightshow sehr atmosphärisch, und über das tighte Zusammenspiel muß ich ja wohl keine weiteren Worte mehr verlieren.
Nach einer völlig geilen Version von „Betrayer“ verabschiedet sich die Band kurz, kehrt aber logischerweise schon kurz darauf wieder zurück, um den Zugabenblock einzuleiten. Nach „Terrorzone“ gibt es dann mit „Love Us Or Hate Us“ noch eine echte Überraschung auf die Ohren, bevor die Show mit den must-be Songs „Flag Of Hate“ und „Tormentor“ endgültig zu Ende geht.
Unterm Strich also mal wieder ein absolut gelungener Abend, der – bis auf EKTOMORF – mächtig Spaß machte und deutlich untermauerte, was für eine geile Liveband KREATOR immer noch sind. Zumindest in Europa dürfte es keine zweite Thrash Combo geben, die gnadenlose Härte mit Melodie und Eingängigkeit so schlüssig verknüpft wie die Essener. Ganz großer Sport. KREATOR fuckin’ rules !
Setlist KREATOR :
Intro
Enemy Of God
Impossible Brutality
Pleasure To Kill
Phobia
The Patriarch / Violent Revolution
World Anarchy
Renewal
Suicide Terrorist
Extreme Aggression
People Of The Lie
Voices Of The Dead
All Of The Same Blood
Riot Of Violence
Terrible Certainty
Reconquering The Throne
Betrayer
--- --- --- --- --- ---
Terrorzone
Love Us Or Hate Us
Flag Of Hate
Tormentor
Aufgrund des großen Andrangs wurde das Konzert im Vorfeld vom T-Club in die etwas größere Halle verlegt, was zur Folge hat, dass man eigentlich während des kompletten Abends relativ bequem stehen kann, ohne im Fremdschweiß zu ersticken. Ausverkauft ist der Event also wohl nicht, aber ordentlich gefüllt allemal. Beste Voraussetzungen also für ein paar schöne Stunden mit erquicklicher Musik.
Ziemlich genau um 19 Uhr machen HATESPHERE den Anfang. Die fünf Dänen gehen on stage ab wie Zäpfchen und bolzen ihr derbes Death/Thrash Gebräu mit beachtlicher Präzision in die bereits gut gefüllte Halle. Der Sound geht absolut okay, und die wilde Performance des Shouters macht ebenfalls Laune. Ein besonderes Lob geht darüber hinaus noch an den Drummer, der wie ein Berserker auf sein Kit eindrischt, dabei aber immer zu hundert Prozent im Takt bleibt. Ein guter Warm Up Gig, der allerdings nach nicht mal ner halben Stunde schon wieder vorbei ist.
Kurz darauf (alle Umbauphasen sind heute Abend erfreulich kurz, und auch die Pausenmusik von Mötley Crüe zeugt von Geschmack) stehen dann bereits EKTOMORF auf der Bühne. Die Ungarn werden in Insiderkreisen sehr hoch gehandelt und gelten als eine Band mit großer Perspektive, aber ihr Knüppel Metal reißt mich nicht gerade vom Hocker. Die vier Jungs leisten sich zu viele unnötige Pausen und zocken ihr Material relativ emotionslos runter, was mir mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr auf den Keks geht. Außerdem wirken viele Instumentalpassagen ziemlich langwierig und somit ganz schön anstrengend. Aber vielleicht ist es auch einfach nicht meine Musik … na jedenfalls bin ich froh, dass auch hier der Spuk nach knappen dreißig Minuten schon wieder vorbei ist.
Als dann endlich die Schweden DARK TRANQUILLITY auftauchen, kann der Abend richtig losgehen. Die Kerle sind definitiv eine der beliebtesten und besten Melo Death Kapellen und haben das Publikum ziemlich schnell auf ihrer Seite, was allerdings aufgrund der guten Performance kein Wunder ist. Fronter Mikael Stanne grunzt absolut amtlich und spart auch nicht mit sympathischen Ansagen, die Gitarristen liefern teilweise wunderbare Melodien ab und sogar der Keyboarder sorgt für angenehme Farbtupfer. Licht und Sound sind eines Headliners würdig, so dass Kraftpakete wie „Lost To Apathy“, „White Noise / Black Silence“ oder „Final Resistance“ natürlich richtig gut zünden. Warum die Jungs nach ner dreiviertel Stunde aber nicht mal ne Zugabe geben dürfen, entzieht sich meiner Kenntnis. Trotzdem war’s eine starke Show, die den momentanen Status der Band akkurat reflektiert. Beide Daumen hoch !
Gegen halb zehn ist es dann Zeit für die Götterdämmerung. Ein mystisches Intro tönt vom Band, und plötzlich explodiert die Halle zu „Enemy Of God“ und dem darauffolgendem „Impossible Brutality“. KREATOR stehen auf der Bühne und verwandeln die Turbinenhalle umgehend in ein kollektives Metal Freudenhaus. Nachdem mit „Pleasure To Kill“ der erste Klassiker aus der Kiste gekramt wird, ist es endgültig vorbei mit Stillstehen. Moshpits wohin man schaut, die Essener machen bei ihrem Heimspiel sofort klar, wer hier der Herr im Haus ist. Mille ist bestens bei Stimme und krächzt, brüllt und geifert wie zu seinen besten Zeiten, Ventor trommelt unspektakulär, aber sehr souverän und Sami hat mal wieder einen sehr guten Tag erwischt und zaubert ein brillantes melodisches Solo nach dem anderen aus seiner Klampfe.
Die Setlist läßt dazu kaum Wünsche offen : neben fünf Songs der neuen Platte und drei Tracks vom Vorgänger „Violent Revolution“ setzt es zahlreiche Klassiker, darunter natürlich unverzichtbare Granaten wie „Extreme Aggression“, „Phobia“, „Renewal“, „People Of The Lie“ und „Terrible Certainty“ (wie immer mit Milles typischer „Alte Drecksau !“ Einlage). Der Sound ist über nahezu die komplette Spielzeit glasklar und druckvoll (lediglich die Drums sind anfangs viel zu laut), die Lightshow sehr atmosphärisch, und über das tighte Zusammenspiel muß ich ja wohl keine weiteren Worte mehr verlieren.
Nach einer völlig geilen Version von „Betrayer“ verabschiedet sich die Band kurz, kehrt aber logischerweise schon kurz darauf wieder zurück, um den Zugabenblock einzuleiten. Nach „Terrorzone“ gibt es dann mit „Love Us Or Hate Us“ noch eine echte Überraschung auf die Ohren, bevor die Show mit den must-be Songs „Flag Of Hate“ und „Tormentor“ endgültig zu Ende geht.
Unterm Strich also mal wieder ein absolut gelungener Abend, der – bis auf EKTOMORF – mächtig Spaß machte und deutlich untermauerte, was für eine geile Liveband KREATOR immer noch sind. Zumindest in Europa dürfte es keine zweite Thrash Combo geben, die gnadenlose Härte mit Melodie und Eingängigkeit so schlüssig verknüpft wie die Essener. Ganz großer Sport. KREATOR fuckin’ rules !
Setlist KREATOR :
Intro
Enemy Of God
Impossible Brutality
Pleasure To Kill
Phobia
The Patriarch / Violent Revolution
World Anarchy
Renewal
Suicide Terrorist
Extreme Aggression
People Of The Lie
Voices Of The Dead
All Of The Same Blood
Riot Of Violence
Terrible Certainty
Reconquering The Throne
Betrayer
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Terrorzone
Love Us Or Hate Us
Flag Of Hate
Tormentor