Retarded Noise Squad Releaseparty mit S.T.A.S.N. und Death Reality

Retarded Noise Squad Releaseparty mit S.T.A.S.N. und Death Reality

Retarded Noise SquadS.T.A.S.N.
Halle, TNA-Studio
15.03.2005
Nach ihrem mehr als gelungenen Einstand in der Metalwelt lud das Lärmkommando RETARDED NOISE SQUAD am 5.3. zur Release- und Geburtstagsparty ins TNA-Studio Halle (in der Nähe einer legendenumschwurbelten Shell-Tanke). Und damit man in der guten Stube nicht ganz so allein ist, wurden gleich noch zwei befreundete Bands mitgebracht: Zum einen die noch recht unbekannten S.T.A.S.N., zum anderen DEATH REALITY aus Grimma, die dem einen oder anderen von euch vielleicht doch schon einmal untergekommen sind.

Gegen 21 Uhr hatte sich der Saal bei Bier und Kuchen denn auch recht gut gefüllt, sodass S.T.A.S.N. die ebenerdige Bühne enterten und den Anwesenden ihre Mischung aus hartem Neo-Trash und Hardcore um die Ohren semmelten, was dank des eigens mitgebrachten Moshpits auch ganz gut funktionierte. Die Songs lebten dabei durchweg von ihrem Groove, aufgelockert mit ein paar Blasts und einem – bis auf wenige Gangshout-Ausrutscher – schön räudigen Frontbarden. Der Coversong hörte dieses Mal auf den Namen ''You're not my God'', kam von den seligen HATESQUAD und fügte sich nahtlos in die gebotenen Eigenkompositionen ein, die das Publikum zum Auftakt gehörig ins Schwitzen brachten. Nach mehr als 30 ordentlichen Minuten bedankten sich die Jungens (Durchschnittsalter so um die 18) artig und gingen freudig grinsend in die Pause.
DEATH REALITY hoben den Agressionslevel dann schlagartig: Es gab gutgelaunten und technisch versierten Death Metal in einer Breitwanddarbietung, die dem Grossteil der Anwesenden erst mal das Bier aus den Händen prügelte. Trotz der vertrackten Strukturen und diverser Breakinfernos wurde der Set in einer unglaublichen Präzision heruntergeholzt, was wohl nicht zuletzt an der Bühnenerfahrung lag, die die Ostsachsen mittlerweile vorweisen können.
Zu Gehör kamen dabei Songs aus allen Schaffensperioden, die der Menge zahlreiche Köpfe amputierten, in meinen Ohren allerdings von Zeit zu Zeit recht ähnlich klangen. Das mag jedoch meiner etwas verkorksten Haltung zu technisch versiertem Extremknüppel geschuldet sein und sollte den geneigten Hörer nicht davon abhalten, den letzten Output der Band – ''Bloodprints'' – anzutesten. Denn beeindruckend war die Darbietung allemal...
Nach einer weiteren Pause – der nächste Schlagzeuger war inzwischen eingetroffen – wurde es dann Zeit für RETARDED. Angetan mit grauer Armeeunterwäsche und den berüchtigten Tamponkampfgürteln of Death and Darkness, schlachteten sich die Mannen durch das komplette Album, klangen dabei jedoch um einiges drückender als auf Platte. Während letztere vor allem von den vielen Feinheiten profitiert, die den Songs innewohnen, zeigte sich live das wahre Wesen von RNS – energetischer Death Grind vom Feinsten, serviert mit Seele und schwarzem Humor. Dadurch gewannen gerade straightere Stücke wie ''Divine Light'', ''Fractured...'' oder ''Dawn of Decay'', die in der Folge denn auch für reichlich Bewegung im Auditorium sorgen konnten. Verschnaufpausen suchte man jedenfalls vergebens, während rechts und links die Granaten einschlugen...
Der ''Supersheriff'' war schliesslich i-Punkt eines rundum gelungenen Konzertabends, den RETARDED erst weit nach Mitternacht sowie erneuter Darbietung diverser schon gespielter Songs beenden durften. Aber so ist das halt, wenn man erst eine Scheibe draussen hat und die Meute nach mehr Blut giert...

Positive Erwähnung soll hier auch der wirklich erstaunliche Sound finden, den ich diesem Raum am Anfang nicht unbedingt zugestanden hätte: Die dicke Wand, die sich da aufbaute, stand den Bands des musikalischen Spätschoppens wirklich gut zu Gesicht.
Der Grösste ist und bleibt allerdings ein anderer: Jener Mensch nämlich, der sich unverzagt durch die bitterkalte Hallenser Nacht kämpfte, um die trockenen Kehlen mit Gerstensaft zu versorgen – Sport frei und danke schön!

www.stasn.de
www.deathreality.de
www.retardednoise.de

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