Cradle Of Filth Moonspell & The Haunted

Cradle Of Filth, Moonspell & The Haunted

Cradle Of FilthMoonspellThe Haunted
München, Georg Elser Hallen
19.03.2005
Im Rahmen seiner Tour machte der Dreier in den Georg Elser Hallen in München Halt. Den Abend eröffneten die Schweden von THE HAUNTED. Meinen Geschmack traf der Thrash Metal nicht unbedingt, der Auftritt war jedoch recht gelungen und alle Instrumente sowie Gesang drückten fett und gut abgemischt aus den Boxen.
So prügelten sich THE HAUNTED von gutem Applaus unterstützt durch ihre Liedliste und liesen kaum Raum für Verschnaufpausen. Etwas mehr Abwechslung wäre wünschenswert gewesen, doch das Dargebotene kam inklusive Soli überzeugend rüber - ein runder Auftritt also. Dass es jedoch „the best show of our tour“ war, wie Sänger Peter Dolving meinte, glaube ich nun doch nicht so ganz.

Weiter ging’s mit MOONSPELL. Die Portugiesen machten von Anfang sehr gute Stimmung und brachten ihren düsteren Metal ziemlich überzeugend rüber. Jedenfalls bewegte sich die Band etwas abseits ausgelatschter Pfade, was durchaus angenehm war. Pedro Paixão wechselte dabei immer wieder zwischen Rhythmusgitarre und Keyboard oder betätigte beide Instrumente abwechselnd und Sänger Fernando Ribeiro kommunizierte ganz gut mit dem Publikum und schaffte es auch, gute Stimmung zu erzeugen. Ebenso gut erklang auch dessen mal tiefer und mal eher cleaner Gesang, welchem die Instrumentalfraktion nicht nachstand und durchweg einen relativ guten Sound hatte. Nach einigen Zugaben wurde es erst einmal für eine ganze Weile ruhig auf der Bühne, CRADLE OF FILTH schienen sich jedenfalls nach dem Motto „Willst du gelten, mach dich selten“ Zeit zu lassen.

Als nach längerer Wartezeit und zunehmender Anspannung im Publikum die Engländer nach „Here comes the ugliest band of the world - Cradle Of Filth“ Ansage die Bühne betraten und zu spielen begannen, gingen vor allem die vorderen Reihen gleich von Beginn an ziemlich ab. Ärgerlich war jedenfalls, dass der Sound nicht wirklich gut abgemischt war. Einzig bei ruhigeren Passagen waren der Gesang von der mitgeführten Sängerin Sarah Jezbel Deva und die Melodien von Gitarre und Keyboard zu erkennen. Ansonsten dominierten die Töne der tieferen Regionen sowie Schlagzeug und Gesang. Mir persönlich gefielen die umstrittenen Black (oder auch nicht…) Metaller früher um einiges besser, vor allem was den effektlastigen Kreischgesang von Frontzwerg Dani Filth anbetrifft.

Jedenfalls schien der Auftritt der Mehrzahl der Gäste durchaus zu gefallen. Was die Darbietung anging waren zu Beginn zwei gargoylemäßig Verkleidete mit auf der Bühne, außerdem war zweimal eine drei Meter hohe „bösartige“ Figur auf der Bühne unterwegs.
Ansich gekonnt war der Auftritt einer Artistin, welche sich in einem von der Decke herabgelassenen Stoffband herumwand und allerlei Kunststückchen vollführte. Das hätte sie ruhig den ganzen Abend tun können, denn zu diesem Zeitpunkt war, wie nicht anders zu erwarten, der etwas zu sehr ausufernde Pogostrudel plötzlich ziemlich ruhig… Am Ende gab es dann noch eine Darbietung, die den geneigten Heimwerker sicherlich erfreut hätte. Man nehme zwei Metalplatten, schnalle sie einem Artisten und der Artistendame von vorhin um den Bauch und lasse sie mit mit einer Flex daraufdrücken - fertig ist der Funkenregen.

Liedermäßig durften Klassiker wie „Her Ghost In The Fog“ natürlich nicht fehlen, anonsten gab es eine bunte Mischung älterer und neuerer Stücke, so erklang vom vorletzten Album „Damnation And A Day“ unter anderem „Mannequin“.
Vielen schien sowohl die musikalische als auch die showmäßige Seite zu gefallen, auf jeden Fall negativ war aber die fehlende Kommunikation mit dem Publikum.
Dann war der Abend vorüber und ohne eine T-Shirt für 28 oder ein Girlie-Shirt für 34 Euro mitzunehmen fuhr man mit negativen und positiven Erinnerungen nach Hause.

Bildergalerie

-