Fear Factory Misery Index & Delirious
Fear Factory, Misery Index & Delirious
Köln, Live Music Hall
26.03.2006
26.03.2006
Fear Factory live ? Das muß natürlich gesehen werden, da nimmt man auch gerne mal den Weg bis zur Zweitliga Metropole Köln zähneknirschend in Kauf. Nachdem sich die Bloodchamber Crew vor der Live Music Hall zusammengerottet hatte, ging’s dann auch schon ab in die ausverkaufte, schon zu diesem Zeitpunkt extrem muffige und stickige Halle. Hatten hier vorher schon Tokio Hotel gespielt, oder was ?
[mh]
DELIRIOUS machten am heutigen Abend den Anfang in der Live Music Hall. Die Thrashkapelle war mir Dank des vor kurzem veröffentlichten Albums „Made for the Violent Age“ in sehr guter Erinnerung, weswegen ich ein besonderes Auge auf sie geworfen habe. Die Halle war zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise noch nicht ganz gefüllt. Diejenigen, die sich das Schauspiel ansehen wollten, sind dafür auf ihre Kosten gekommen und honorierten das Ganze auch mit ansprechendem Applaus.
Die aufgehangenen Plakate trugen den Schriftzug „Violent Aggressive Thrash Metal“ und womit sollte eine Show dann besser anfangen, als mit „Sound of San Francisco“? Nunja, der Anfang war etwas unglücklich gewählt, allerdings ließ die darauf folgende Musik der Ruhrpottasseln die Stimmung wieder aufkochen. Die Jungs um den stimmlich wie körperlich voluminösen Sänger Markus Bednarek ließen bei den flotten Thrash Nummern durchaus ihr können aufblitzen, auch wenn das Material bei weitem nicht so „violent“ und „aggressive“ ist, wie sie es immer anpreisen. Vor allem der Fronter machte mit seinem angenehmen Organ und seiner „beeindruckenden“ Luftgitarrenperformance auf sich aufmerksam. „Blood Begins to Freeze“ und besonders der Moderne Thrasher „I Am The Enemy“ machten live eine Menge Spaß und somit waren am Ende alle zufrieden! Alles in allem ein runde Sache...!
[bg]
Die Band war knorke! Spieltechnisch ganz gut, sehr bemüht und zurecht Opener an dem Abend. Hier und da kleine Timingfehler, aber eigentlich doch sehr gut.
[sj]
Ich hatte die Band bereits im letzten Jahr schon mal im wesentlich kleineren Rahmen live gesehen und kann den Wuppertalern eine deutliche Steigerung attestieren – klar, so ein Publikum motiviert ja auch mehr. Richtig gut fand ich’s dennoch nicht, aber das mag auch daran liegen, daß ich in Sachen Thrash aufgrund der Reizüberflutung etwas überkritisch reagiere.
[mh]
Im großen und ganzen waren mir MISERY INDEX vorab unbekannt. Nur ein (dürftiges) Review auf unserer Seite, dazu eine vollkommen unbekannte Band - und eine sehr gute MP3 VÖ aus dem aktuellen Album, wusste man nicht, was einen erwartete. Was dann kam, war ein amerikanisches Kriegskommando sondergleichen: Die ganze Band zockte total motiviert, das Highlight des Abends war aber mit Abstand der Drummer. Dieser feuerte nicht nur Salven, sondern ganze Kugelhagel in die Meute – mein lieber Vater, sein Drumming müsste auf der Genfer Konvention verboten worden sein! Ein absolutes Übertier! Die Songs waren leider im Gros zu schnell und konnten deswegen nicht die erhofften Akzente setzen und der Sänger kackte gegen Ende gewaltig ab (oder der Soundmixer hat ihm den Saft langsam weggenommen). Dennoch gibt’s beide Daumen hoch für MISERY INDEX, die eine absolut granatengleiche Show abfeuerten. Der Sänger überraschte zudem mit deutschen Ansagen (und guter Aussprache, für einen Ami wirklich amtlich!) und der zweite Gitarrist hatte ein Ottifanten-Tshirt an, was die gesamte Band sehr sympathisch rüberkommen lies.
[sj]
Volle Zustimmung ! Hat richtig Spaß gemacht, länger als ne halbe Stunde hätte ich das Geholze aber auch nicht ausgehalten. Hoffentlich spielen die nie ne Headlinershow.
[mh]
Stephan hat alles gesagt! Der Drummer war das Highlight des Abends. Der Sänger war am Ende zu leise und der Gitarrist hat ihm gröltechnisch die Show gestohlen. Alles in allem aber der schnellste Blast seit Erfindung der Staubsaugerselbstbefriedigung!
[bg]
FEAR FACTORY bewiesen schon vor dem ersten Ton Geschmack, indem die Iron Maidens „The Number Of The Beast“ als Intro wählten. Die Stimmung war also schon im oberen Bereich, als die Band auf die Bühne kam und mit zwei neuen Tracks des enttäuschenden „Transgression“ Albums in den Set einstieg. Wie auch beim später noch gespielten „Contagion“ waren hier die Publikumsreaktionen verhältnismäßig frostig, aber spätestens nach „Slave Labor“ und den ersten „Demanufacture“ Songs gab es im Pit kein Halten mehr. Interessanterweise spielte die Band die Tracks in einer Art „Album Blockbildung“, und das sogar in der jeweils richtigen Reihenfolge. Nice !
Im ersten Drittel der recht unspektakulären Show, in der nur Fronter Burton C. Bell abging wie von der Tarantel gestochen, hatten FEAR FACTORY doch mit einigen Problemen zu kämpfen, und zwar sowohl in Sachen Sound als auch bei den Vocals, die vor allem bei den cleanen Passagen reichlich dünn und kraftlos rüberkamen. Zum Glück wurde beides im Laufe der Show immer besser, so daß man nur anfangs ein paar mal mit den Augenbrauen zucken mußte. Die Songauswahl war insgesamt absolut top, außer „Scapegoat“ wurde kein Hit vergessen, und die Fans nahmen das gefühlte Best Of Programm dankbar an. Okay, Burtons Ansagen wirkten schon irgendwie routiniert, aber durch das Anspielen von Panteras „Walk“ und einigen Slayer und Cannibal Corpse Songs ergatterte sich die Band dennoch weitere Sympathiepunkte. Ohne großes Zugabengehampel setzte dann das mächtige „Replica“ einen gelungenen Schlußpunkt unter 90 äußerst unterhaltsame Minuten, an denen es wirklich nicht viel zu meckern gab. Bitte kommt schnell wieder !
[mh]
Nach dem Opener war ich doch baff. Burton C. Bell traf von den cleanen Tönen geschätze fünf, der Rest blieb da, wo sein T-Shirt schnell hinwanderte; hinter der Bühne. Ob es an den subtropischen Temperaturen in der Live Music Hall oder einfach an einem technisch schlechten Sänger lag (was ich mir nicht denken kann), die cleanen Passagen waren wirklich fies. Gerade abwechslungsreiche Songs wie Linchpin (das er noch recht gut machte) leben von so was. Die Show war dennoch geil, die Band wurde gefeiert wie ein Eimer Goldstaub für jeden Besucher und es hat gut Spaß gemacht.
[sj]
Absolut herausragende Songauswahl! Alles was Rang und Namen hat war dabei. Okay, die Teile von der „Transgression“ haben stimmungstechnisch mächtig abgestunken und ich hatte sogar den Eindruck, dass der Band die Teile gar nicht so viel Spaß machen. Ansonsten waren „Linchpin“, „Pisschrist“, „Self Bias Resistor" und „Cyberwaste“ aber absolute Highlights:
Nothing you say...matters to us! FUCK YOU!!!!!
[bg]
Setlist FEAR FACTORY
The Number Of The Beast (Intro)
540,000° Fahrenheit
Transgression
Slave Labor
Demanufacture
Self Bias Resistor
Zero Signal
Shock
Edgecrusher
Descent
Drones
Martyr
Contagion
Pisschrist
Linchpin
Acres Of Skin
Cyberwaste
Archetype
Replica
Timelessness (Outro)
Fazit:
Bis auf zwei Dinge war es spaßig: den stinke besoffenen, halbnackten Arsch neben mir und die Getränkepreise. Klar geht es bei einem Metalkonzert derbe zu, aber wer kackevoll halbvolle Becher auf die Leute vor sich feuert, jeden umnietet der einem zu nahe kommt (außer Frauen), der Band permanent den Stinkefinger zeigt und zum Schluss neben mir stehend mit einem halben Hitlergruß auf wiedersehen sagt, sollte kollektiv von allen eins auf die Fresse bekommen. Zudem ist es eine Frechheit der LMH, dass man Getränke für mehr als 2 Euro anbietet, wenn in der Halle mit Sicherheit 42°+ sind. Gesundheitliche Schäden nicht ausgeschlossen, würde mir was passieren, würde ich den Veranstalter verklagen.
[sj]
[mh]
DELIRIOUS machten am heutigen Abend den Anfang in der Live Music Hall. Die Thrashkapelle war mir Dank des vor kurzem veröffentlichten Albums „Made for the Violent Age“ in sehr guter Erinnerung, weswegen ich ein besonderes Auge auf sie geworfen habe. Die Halle war zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise noch nicht ganz gefüllt. Diejenigen, die sich das Schauspiel ansehen wollten, sind dafür auf ihre Kosten gekommen und honorierten das Ganze auch mit ansprechendem Applaus.
Die aufgehangenen Plakate trugen den Schriftzug „Violent Aggressive Thrash Metal“ und womit sollte eine Show dann besser anfangen, als mit „Sound of San Francisco“? Nunja, der Anfang war etwas unglücklich gewählt, allerdings ließ die darauf folgende Musik der Ruhrpottasseln die Stimmung wieder aufkochen. Die Jungs um den stimmlich wie körperlich voluminösen Sänger Markus Bednarek ließen bei den flotten Thrash Nummern durchaus ihr können aufblitzen, auch wenn das Material bei weitem nicht so „violent“ und „aggressive“ ist, wie sie es immer anpreisen. Vor allem der Fronter machte mit seinem angenehmen Organ und seiner „beeindruckenden“ Luftgitarrenperformance auf sich aufmerksam. „Blood Begins to Freeze“ und besonders der Moderne Thrasher „I Am The Enemy“ machten live eine Menge Spaß und somit waren am Ende alle zufrieden! Alles in allem ein runde Sache...!
[bg]
Die Band war knorke! Spieltechnisch ganz gut, sehr bemüht und zurecht Opener an dem Abend. Hier und da kleine Timingfehler, aber eigentlich doch sehr gut.
[sj]
Ich hatte die Band bereits im letzten Jahr schon mal im wesentlich kleineren Rahmen live gesehen und kann den Wuppertalern eine deutliche Steigerung attestieren – klar, so ein Publikum motiviert ja auch mehr. Richtig gut fand ich’s dennoch nicht, aber das mag auch daran liegen, daß ich in Sachen Thrash aufgrund der Reizüberflutung etwas überkritisch reagiere.
[mh]
Im großen und ganzen waren mir MISERY INDEX vorab unbekannt. Nur ein (dürftiges) Review auf unserer Seite, dazu eine vollkommen unbekannte Band - und eine sehr gute MP3 VÖ aus dem aktuellen Album, wusste man nicht, was einen erwartete. Was dann kam, war ein amerikanisches Kriegskommando sondergleichen: Die ganze Band zockte total motiviert, das Highlight des Abends war aber mit Abstand der Drummer. Dieser feuerte nicht nur Salven, sondern ganze Kugelhagel in die Meute – mein lieber Vater, sein Drumming müsste auf der Genfer Konvention verboten worden sein! Ein absolutes Übertier! Die Songs waren leider im Gros zu schnell und konnten deswegen nicht die erhofften Akzente setzen und der Sänger kackte gegen Ende gewaltig ab (oder der Soundmixer hat ihm den Saft langsam weggenommen). Dennoch gibt’s beide Daumen hoch für MISERY INDEX, die eine absolut granatengleiche Show abfeuerten. Der Sänger überraschte zudem mit deutschen Ansagen (und guter Aussprache, für einen Ami wirklich amtlich!) und der zweite Gitarrist hatte ein Ottifanten-Tshirt an, was die gesamte Band sehr sympathisch rüberkommen lies.
[sj]
Volle Zustimmung ! Hat richtig Spaß gemacht, länger als ne halbe Stunde hätte ich das Geholze aber auch nicht ausgehalten. Hoffentlich spielen die nie ne Headlinershow.
[mh]
Stephan hat alles gesagt! Der Drummer war das Highlight des Abends. Der Sänger war am Ende zu leise und der Gitarrist hat ihm gröltechnisch die Show gestohlen. Alles in allem aber der schnellste Blast seit Erfindung der Staubsaugerselbstbefriedigung!
[bg]
FEAR FACTORY bewiesen schon vor dem ersten Ton Geschmack, indem die Iron Maidens „The Number Of The Beast“ als Intro wählten. Die Stimmung war also schon im oberen Bereich, als die Band auf die Bühne kam und mit zwei neuen Tracks des enttäuschenden „Transgression“ Albums in den Set einstieg. Wie auch beim später noch gespielten „Contagion“ waren hier die Publikumsreaktionen verhältnismäßig frostig, aber spätestens nach „Slave Labor“ und den ersten „Demanufacture“ Songs gab es im Pit kein Halten mehr. Interessanterweise spielte die Band die Tracks in einer Art „Album Blockbildung“, und das sogar in der jeweils richtigen Reihenfolge. Nice !
Im ersten Drittel der recht unspektakulären Show, in der nur Fronter Burton C. Bell abging wie von der Tarantel gestochen, hatten FEAR FACTORY doch mit einigen Problemen zu kämpfen, und zwar sowohl in Sachen Sound als auch bei den Vocals, die vor allem bei den cleanen Passagen reichlich dünn und kraftlos rüberkamen. Zum Glück wurde beides im Laufe der Show immer besser, so daß man nur anfangs ein paar mal mit den Augenbrauen zucken mußte. Die Songauswahl war insgesamt absolut top, außer „Scapegoat“ wurde kein Hit vergessen, und die Fans nahmen das gefühlte Best Of Programm dankbar an. Okay, Burtons Ansagen wirkten schon irgendwie routiniert, aber durch das Anspielen von Panteras „Walk“ und einigen Slayer und Cannibal Corpse Songs ergatterte sich die Band dennoch weitere Sympathiepunkte. Ohne großes Zugabengehampel setzte dann das mächtige „Replica“ einen gelungenen Schlußpunkt unter 90 äußerst unterhaltsame Minuten, an denen es wirklich nicht viel zu meckern gab. Bitte kommt schnell wieder !
[mh]
Nach dem Opener war ich doch baff. Burton C. Bell traf von den cleanen Tönen geschätze fünf, der Rest blieb da, wo sein T-Shirt schnell hinwanderte; hinter der Bühne. Ob es an den subtropischen Temperaturen in der Live Music Hall oder einfach an einem technisch schlechten Sänger lag (was ich mir nicht denken kann), die cleanen Passagen waren wirklich fies. Gerade abwechslungsreiche Songs wie Linchpin (das er noch recht gut machte) leben von so was. Die Show war dennoch geil, die Band wurde gefeiert wie ein Eimer Goldstaub für jeden Besucher und es hat gut Spaß gemacht.
[sj]
Absolut herausragende Songauswahl! Alles was Rang und Namen hat war dabei. Okay, die Teile von der „Transgression“ haben stimmungstechnisch mächtig abgestunken und ich hatte sogar den Eindruck, dass der Band die Teile gar nicht so viel Spaß machen. Ansonsten waren „Linchpin“, „Pisschrist“, „Self Bias Resistor" und „Cyberwaste“ aber absolute Highlights:
Nothing you say...matters to us! FUCK YOU!!!!!
[bg]
Setlist FEAR FACTORY
The Number Of The Beast (Intro)
540,000° Fahrenheit
Transgression
Slave Labor
Demanufacture
Self Bias Resistor
Zero Signal
Shock
Edgecrusher
Descent
Drones
Martyr
Contagion
Pisschrist
Linchpin
Acres Of Skin
Cyberwaste
Archetype
Replica
Timelessness (Outro)
Fazit:
Bis auf zwei Dinge war es spaßig: den stinke besoffenen, halbnackten Arsch neben mir und die Getränkepreise. Klar geht es bei einem Metalkonzert derbe zu, aber wer kackevoll halbvolle Becher auf die Leute vor sich feuert, jeden umnietet der einem zu nahe kommt (außer Frauen), der Band permanent den Stinkefinger zeigt und zum Schluss neben mir stehend mit einem halben Hitlergruß auf wiedersehen sagt, sollte kollektiv von allen eins auf die Fresse bekommen. Zudem ist es eine Frechheit der LMH, dass man Getränke für mehr als 2 Euro anbietet, wenn in der Halle mit Sicherheit 42°+ sind. Gesundheitliche Schäden nicht ausgeschlossen, würde mir was passieren, würde ich den Veranstalter verklagen.
[sj]