Scheddelspalter-Festival
Scheddelspalter-Festival
Leipzig, Kulturbundhaus
07.04.2006
07.04.2006
Na, da haben sich die Damen und Herren vom Leipziger Scheddel-Team mal was ganz schickes einfallen lassen. Legen sie einfach zwei Konzerte an zwei darauffolgende Tage und verpassen dem Ganzen den Stempel „Indoor-Festival“ und die passende Bezeichnung „Scheddelspalter“. Für günstige fünf Euro Unkostenbeitrag pro Tag kann sich der geneigte Fan härterer Klänge bei jeweils sechs Leipziger Bands ordentlich die Rübe wegblasen bzw. spalten lassen. Tag eins richtet sich dabei eher an die herkömmlichen Metal-Freunde, während am zweiten Tag eher für die kurzhaarige Hardcore-Fraktion gesorgt wird. Bier gibt’s standesgemäß in Flaschen, nicht vorhandene Garderoben sind mittlerweile wohl ebenfalls Standard geworden (Übrigens: Nicht jeder Metaller ist mit seiner Jacke verwachsen und schwitzt nie!) und eine todesmutige Toilettenfrau kämpft gegen Verunreinigungen und das Kleingeld aus fremden Taschen. Na dann mal los! [cr]
Freitag
Zunächst gibt es erst einmal eine kleine Hiobsbotschaft: Frontmann Stewa von CROWD liegt leider im Krankenhaus und da gibt es keine Mikrofone. Also fällt der Gig leider kurzfristig aus. Schade, aber wer aus der Gegend kommt, wird wohl nicht allzu lange auf den nächsten Gig dieser bühnenfreudigen Band warten müssen. Alles Gute an dieser Stelle! [cr]
MIMOSIS eröffnen nach dieser Ansprache kurz nach neun den ersten Abend. Kaum jemand kennt die Band, aber umso mehr dürften sie in Erinnerung behalten. Nach den ersten Tönen schon fast als eine dieser typischen Nachwuchs-Death Metal-Bands abgeschrieben, zeigen die Jungs nach kurzer Zeit, dass sie es in Sachen Songwriting faustdick hinter den Ohren haben. Spielerisch zwischen knalligen Prügelparts, Midtempo-Moshern und schon fast doomigen Nackenzwirblern hin und her wechselnd, gibt’s hier jede Menge Todesmetall fürs Geld, der aber stets nachvollziehbar bleibt. Das Publikum traut sich zwar noch nicht so recht nach vorne, aber in den Gesichtern kann man zumindest überall Zustimmung erkennen. Vielleicht sollte Frontmann Witte in den Pausen ruhig mal ein wenig lockerer agieren oder den einen oder anderen Spruch abgeben, dann ist publikumstechnisch bestimmt etwas mehr los. Aber ich bin mir sicher, das wird schon noch. [cr]
Direkt an diesen tollen Einstieg knüpfen fast unmittelbar FACED REALITY mit ihrem Auftritt an. Und die sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Obwohl gleichfalls im Death Metal angesiedelt, schimmern doch ab und zu mal ein paar kleine schwarze Anteile hindurch, die sich unter anderem auch in markerschütternden Screams äußern. Größtenteils geht es ziemlich flott zur Sache, das bemerkenswerteste im Sound von FACED REALITY ist aber das Kunststück, immer mal wieder kleine Gitarrenspielereien und Breaks einzuflechten, die sich aber nahtlos in den Gesamtrhythmus einfügen. So herrscht quasi Gleichheit unter den Headbangern, egal ob sie das Stück kennen oder nicht. Dem Publikum scheint’s auf jeden Fall zu gefallen. [cr]
Ein wahrlich erhellendes Kontrastprogramm, sowohl musik- als auch outfittechnisch, fahren danach NITROLYT auf. Moderner Thrash mit viel Melodie und ohrenschmeichelnden Gitarrensoli, der irgendwie an Metallica meets System of a Down erinnert, aber irgendwie auch wieder nicht so richtig. Der aufmerksame Leser wird schon mitbekommen haben, dass sich der hier gebotene Sound schwer beschreiben lässt. Man muss ihn einfach erlebt haben! Auch wenn sich nicht alle anwesenden mit dem ungewohnten Ohrenfutter anfreunden können, NITROLYT machen unglaublich viel Spaß. Das abschließende Metallica-Cover „Fuel“ trifft ebenfalls voll ins Schwarze. [yb]
TOTHAMON, die sich hierzulande durchaus einiger Beliebtheit erfreuen, treten wohl mit einer gewissen Erwartungshaltung auf. Vielleicht ist es der etwas technischer und verspielter gewordene Sound der Band, die dem gut abgefüllten und in dem Zustand wohl eher auf seichtere Kost abonnierten Publikum nicht ganz so zusagt. Zumindest wird mehr als eine kritische Stimme laut, aber die harte Fanbase lässt sich davon natürlich nicht beeindrucken. Sauber ist der vertrackte Todesmörtel sicher ohne Zweifel, aber der sprichwörtliche Funke will nicht wirklich auf alle überspringen. [cr]
NUKE EASTERN PLOT sind nicht nur die Headliner, sondern auch die Stars des Abends. Zumindest Sänger Max scheint schon einen gewissen Superstar-Status inne zu haben. Mit umwerfender Präsenz, wallender Mähne und überragender Stimme stielt er seinen Mitstreitern und auch allen vorher da gewesenen Bands gehörig die Show. Der Sound NEPs lässt sich unmöglich in eine Schublade pressen. Irgendwo zwischen Death Metal und modernem Rock, zwischen brutaler Härte und melancholisch eingängigen Melodien findet man sich dann wieder. Pünktlich zur späten Stunde finden sich auch die Geister auf der Bühne ein: Mit einer Coverversion des 80er Jahre Hits „Ghostbusters“ zaubert man im Handumdrehen noch ein fettes Grinsen auf die erschöpften Gesichter des Publikums. [yb]
Samstag
Am nächsten Tag wird wieder frisch und munter auf der Matte gestanden. Ein deutlicher Rückgang bei der Gesamthaarlänge des Publikums verrät den Programmschwerpunkt des Abends: heute steht Metal-/Hardcore auf dem Speiseplan. Aufgrund des unglaublichen Dumpingpreises von fünf Euro für sechs Bands zeigt sich auch der Rest der Leipziger Hartwurstfans nicht als Kostverächter und feiert fleißig mit. Kein Wunder, dass die Bude bald richtig gut gefüllt ist, die Temperaturen ruckartig in Richtung finnische Sauna wandern und das wirklich kalte Bier schnell vergriffen ist. [yb]
HATE THE PLAYERS nennen sich die Eröffner des Abends, und für manch zu spät Gekommenen sind nur noch die kleiner werdenden Rücklichter der Band zu erspähen. Dennoch wird zumindest in den kurzen verbleibenden Momenten klar, dass sich die engagierte Truppe dem Hardcore der eher klassischen Richtung verschrieben haben. Kurze prägnante Statements im gesanglichen Rumpelstilzchen-Stil der amerikanischen Maschinenwüter werden ins Publikum geschleudert und der Gitarrist bringt uns endlich die Erkenntnis, warum Hardcore-Riffs so simpel gehalten sind: Damit mit man guten Gewissens mit der Klampfe in der Hand noch rumspringen kann. [cr]
Luftigen, mit viel Spielfreude vorgetragenen Hardcore gibt es ebenfalls von NORTHSHORE. Melodisch und flott feuert man ins Publikums, dass sich zu dieser frühen Stunde noch etwas bitten lässt. Nur die ganz Hartgesottenen lassen sich jetzt schon über die noch nicht so ganz geschlossen parat stehende Menge tragen. Das ausgelassene Stageacting des äußerst agilen Quartetts ist auf jeden Fall für den ein oder anderen Lacher gut. Während der Gitarrist sein Shirt auszieht, streift sich der Frontmann ne alberne Turnbuchse über die Hosen – keine Wunder, bei denen schon jetzt herrschenden Temperaturen.
MYRA sind heute verdammt gut in Form. Seit ihrem Auftritt mit Maroon im letzten September haben sie ein ganzes Häppchen zugelegt. Mit einem fetten Sound ausgestattet sorgen sie in der Halle für einige Bewegung (und auch für den größten Andrang an diesem Abend). Klar, wird hier nichts Neues geboten; eine ordentlich rockende Mischung aus verschiedenen Metalstilen und Hardcore-Einflüssen bekommt man heutzutage überall hinterher geschmissen. Bei MYRA stimmt aber alles: die Riffs ballern, die Grooves moven, die Breaks hauen in die Magengrube und die Melodien bleiben im Ohr haften. Bitte bald mehr davon!
Die nachfolgenden PARIS IN FLAMES können dieses Level leider nicht halten. Auch wenn die Jungs auf der Bühne ordentlich Gas geben, kommen sie musikalisch nie über das Mittelmaß hinaus. Immer etwas austauschbar tönt ihr Metalcore aus den Boxen. Das ein oder andere Riff mag da schon zum Fußwippen verleiten, der Gesamteindruck ist jedoch nicht so ganz überzeugend. Wer mehr Originalität wagt, gewinnt das nächste Mal vielleicht.
Fetter, grober und griffiger sind da schon SIXPOUNDGOD. Hier wird die Brutalitätsskala noch einige Stufen hochgeschraubt. Wer das vorhergehende Programm noch etwas zu luschig fand, kommt jetzt voll auf seine Kosten. Hier wird Deathmetal und Core geboten, dass die Schwarte kracht, der Fuß wippt und die Birne schwingt.
Die darauffolgende Umbaupause verankert sich fast noch fester im Gedächtnis als die drumherum zockenden Bands: Während unglaublich nervige, monotone Ansagen als Einleitung für den kommenden Headliner ausgewählt wurden, versucht mir jemand auf den Arm zu kotzen. Ob beides miteinander zusammenhängt oder doch das lauwarme Bier daran schuld trägt, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt werden.
Je später der Abend, desto brutaler die Gäste. KHMER schleppen, schlurfen und noisen sich durch ihr Liedgut bis die Ohren bluten. Selten hat der Lautwert eines Bandnamens so gut zur Umschreibung des Sounds gedient. Dass die Truppe schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, merkt man ihr zu keiner Sekunde an. Tja, Extrem-Core hält eben jung. Ein Ramones-Cover hintendran, und dann verabschiedet man sich erschöpft, doch begeistert von der ersten Ausgabe des Leipziger Scheddelspalter-Festivals. Wir warten gespannt auf die Fortsetzung. [yb]
Freitag
Zunächst gibt es erst einmal eine kleine Hiobsbotschaft: Frontmann Stewa von CROWD liegt leider im Krankenhaus und da gibt es keine Mikrofone. Also fällt der Gig leider kurzfristig aus. Schade, aber wer aus der Gegend kommt, wird wohl nicht allzu lange auf den nächsten Gig dieser bühnenfreudigen Band warten müssen. Alles Gute an dieser Stelle! [cr]
MIMOSIS eröffnen nach dieser Ansprache kurz nach neun den ersten Abend. Kaum jemand kennt die Band, aber umso mehr dürften sie in Erinnerung behalten. Nach den ersten Tönen schon fast als eine dieser typischen Nachwuchs-Death Metal-Bands abgeschrieben, zeigen die Jungs nach kurzer Zeit, dass sie es in Sachen Songwriting faustdick hinter den Ohren haben. Spielerisch zwischen knalligen Prügelparts, Midtempo-Moshern und schon fast doomigen Nackenzwirblern hin und her wechselnd, gibt’s hier jede Menge Todesmetall fürs Geld, der aber stets nachvollziehbar bleibt. Das Publikum traut sich zwar noch nicht so recht nach vorne, aber in den Gesichtern kann man zumindest überall Zustimmung erkennen. Vielleicht sollte Frontmann Witte in den Pausen ruhig mal ein wenig lockerer agieren oder den einen oder anderen Spruch abgeben, dann ist publikumstechnisch bestimmt etwas mehr los. Aber ich bin mir sicher, das wird schon noch. [cr]
Direkt an diesen tollen Einstieg knüpfen fast unmittelbar FACED REALITY mit ihrem Auftritt an. Und die sind ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Obwohl gleichfalls im Death Metal angesiedelt, schimmern doch ab und zu mal ein paar kleine schwarze Anteile hindurch, die sich unter anderem auch in markerschütternden Screams äußern. Größtenteils geht es ziemlich flott zur Sache, das bemerkenswerteste im Sound von FACED REALITY ist aber das Kunststück, immer mal wieder kleine Gitarrenspielereien und Breaks einzuflechten, die sich aber nahtlos in den Gesamtrhythmus einfügen. So herrscht quasi Gleichheit unter den Headbangern, egal ob sie das Stück kennen oder nicht. Dem Publikum scheint’s auf jeden Fall zu gefallen. [cr]
Ein wahrlich erhellendes Kontrastprogramm, sowohl musik- als auch outfittechnisch, fahren danach NITROLYT auf. Moderner Thrash mit viel Melodie und ohrenschmeichelnden Gitarrensoli, der irgendwie an Metallica meets System of a Down erinnert, aber irgendwie auch wieder nicht so richtig. Der aufmerksame Leser wird schon mitbekommen haben, dass sich der hier gebotene Sound schwer beschreiben lässt. Man muss ihn einfach erlebt haben! Auch wenn sich nicht alle anwesenden mit dem ungewohnten Ohrenfutter anfreunden können, NITROLYT machen unglaublich viel Spaß. Das abschließende Metallica-Cover „Fuel“ trifft ebenfalls voll ins Schwarze. [yb]
TOTHAMON, die sich hierzulande durchaus einiger Beliebtheit erfreuen, treten wohl mit einer gewissen Erwartungshaltung auf. Vielleicht ist es der etwas technischer und verspielter gewordene Sound der Band, die dem gut abgefüllten und in dem Zustand wohl eher auf seichtere Kost abonnierten Publikum nicht ganz so zusagt. Zumindest wird mehr als eine kritische Stimme laut, aber die harte Fanbase lässt sich davon natürlich nicht beeindrucken. Sauber ist der vertrackte Todesmörtel sicher ohne Zweifel, aber der sprichwörtliche Funke will nicht wirklich auf alle überspringen. [cr]
NUKE EASTERN PLOT sind nicht nur die Headliner, sondern auch die Stars des Abends. Zumindest Sänger Max scheint schon einen gewissen Superstar-Status inne zu haben. Mit umwerfender Präsenz, wallender Mähne und überragender Stimme stielt er seinen Mitstreitern und auch allen vorher da gewesenen Bands gehörig die Show. Der Sound NEPs lässt sich unmöglich in eine Schublade pressen. Irgendwo zwischen Death Metal und modernem Rock, zwischen brutaler Härte und melancholisch eingängigen Melodien findet man sich dann wieder. Pünktlich zur späten Stunde finden sich auch die Geister auf der Bühne ein: Mit einer Coverversion des 80er Jahre Hits „Ghostbusters“ zaubert man im Handumdrehen noch ein fettes Grinsen auf die erschöpften Gesichter des Publikums. [yb]
Samstag
Am nächsten Tag wird wieder frisch und munter auf der Matte gestanden. Ein deutlicher Rückgang bei der Gesamthaarlänge des Publikums verrät den Programmschwerpunkt des Abends: heute steht Metal-/Hardcore auf dem Speiseplan. Aufgrund des unglaublichen Dumpingpreises von fünf Euro für sechs Bands zeigt sich auch der Rest der Leipziger Hartwurstfans nicht als Kostverächter und feiert fleißig mit. Kein Wunder, dass die Bude bald richtig gut gefüllt ist, die Temperaturen ruckartig in Richtung finnische Sauna wandern und das wirklich kalte Bier schnell vergriffen ist. [yb]
HATE THE PLAYERS nennen sich die Eröffner des Abends, und für manch zu spät Gekommenen sind nur noch die kleiner werdenden Rücklichter der Band zu erspähen. Dennoch wird zumindest in den kurzen verbleibenden Momenten klar, dass sich die engagierte Truppe dem Hardcore der eher klassischen Richtung verschrieben haben. Kurze prägnante Statements im gesanglichen Rumpelstilzchen-Stil der amerikanischen Maschinenwüter werden ins Publikum geschleudert und der Gitarrist bringt uns endlich die Erkenntnis, warum Hardcore-Riffs so simpel gehalten sind: Damit mit man guten Gewissens mit der Klampfe in der Hand noch rumspringen kann. [cr]
Luftigen, mit viel Spielfreude vorgetragenen Hardcore gibt es ebenfalls von NORTHSHORE. Melodisch und flott feuert man ins Publikums, dass sich zu dieser frühen Stunde noch etwas bitten lässt. Nur die ganz Hartgesottenen lassen sich jetzt schon über die noch nicht so ganz geschlossen parat stehende Menge tragen. Das ausgelassene Stageacting des äußerst agilen Quartetts ist auf jeden Fall für den ein oder anderen Lacher gut. Während der Gitarrist sein Shirt auszieht, streift sich der Frontmann ne alberne Turnbuchse über die Hosen – keine Wunder, bei denen schon jetzt herrschenden Temperaturen.
MYRA sind heute verdammt gut in Form. Seit ihrem Auftritt mit Maroon im letzten September haben sie ein ganzes Häppchen zugelegt. Mit einem fetten Sound ausgestattet sorgen sie in der Halle für einige Bewegung (und auch für den größten Andrang an diesem Abend). Klar, wird hier nichts Neues geboten; eine ordentlich rockende Mischung aus verschiedenen Metalstilen und Hardcore-Einflüssen bekommt man heutzutage überall hinterher geschmissen. Bei MYRA stimmt aber alles: die Riffs ballern, die Grooves moven, die Breaks hauen in die Magengrube und die Melodien bleiben im Ohr haften. Bitte bald mehr davon!
Die nachfolgenden PARIS IN FLAMES können dieses Level leider nicht halten. Auch wenn die Jungs auf der Bühne ordentlich Gas geben, kommen sie musikalisch nie über das Mittelmaß hinaus. Immer etwas austauschbar tönt ihr Metalcore aus den Boxen. Das ein oder andere Riff mag da schon zum Fußwippen verleiten, der Gesamteindruck ist jedoch nicht so ganz überzeugend. Wer mehr Originalität wagt, gewinnt das nächste Mal vielleicht.
Fetter, grober und griffiger sind da schon SIXPOUNDGOD. Hier wird die Brutalitätsskala noch einige Stufen hochgeschraubt. Wer das vorhergehende Programm noch etwas zu luschig fand, kommt jetzt voll auf seine Kosten. Hier wird Deathmetal und Core geboten, dass die Schwarte kracht, der Fuß wippt und die Birne schwingt.
Die darauffolgende Umbaupause verankert sich fast noch fester im Gedächtnis als die drumherum zockenden Bands: Während unglaublich nervige, monotone Ansagen als Einleitung für den kommenden Headliner ausgewählt wurden, versucht mir jemand auf den Arm zu kotzen. Ob beides miteinander zusammenhängt oder doch das lauwarme Bier daran schuld trägt, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt werden.
Je später der Abend, desto brutaler die Gäste. KHMER schleppen, schlurfen und noisen sich durch ihr Liedgut bis die Ohren bluten. Selten hat der Lautwert eines Bandnamens so gut zur Umschreibung des Sounds gedient. Dass die Truppe schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, merkt man ihr zu keiner Sekunde an. Tja, Extrem-Core hält eben jung. Ein Ramones-Cover hintendran, und dann verabschiedet man sich erschöpft, doch begeistert von der ersten Ausgabe des Leipziger Scheddelspalter-Festivals. Wir warten gespannt auf die Fortsetzung. [yb]