Macabre Jungle Rot Whorecore Disparaged
Macabre, Jungle Rot, Whorecore, Disparaged
Halle, Rockstation
30.04.2006
30.04.2006
Während sich gewaltbereite Jugendliche bereits auf die jährliche Klopperei mit unseren grüngekleideten Verfechtern von Recht und Ordnung vorbereiten, hat sich eine Schar von weniger pseudopolitisch angehauchten Individuen für eine etwas andere Art des Aggressionsabbaus entschieden. Wie an jedem der letzten drei Wochenenden serviert die Hallenser Rockstation nämlich einmal mehr eine Schlachteplatte der besonderen Art.
Am letzten Tag ihrer Tour haben sich die angekündigten Protagonisten dabei etwas besonderes einfallen lassen und ihre Auftrittsreihenfolge einmal kräftig durcheinandergewürfelt. Der zugkräftige Headliner überlässt seinen Kollegen die Abräumer-Position und der angekündigte Zweitstarter eröffnet den Abend. Zudem wird bereits im Vorfeld eine recht familiäre Atmosphäre geschaffen. In bröckeligem Englisch werden der neueste Klatsch und Tratsch zwischen Bandmitgliedern und Publikum ausgetauscht und munter Autogramme eingefahren und diverse Kontakte geknüpft. Dann noch schnell ’nen Dübel reinziehen und ab geht’s auf die Bühne.
Man könnte es vielleicht auf die Drogen schieben, aber in jedem Fall machen JUNGLE ROT von Beginn an mächtig Dampf. Nicht wirklich in spieltechnischer Hinsicht gesehen, da ist eher Mid-Tempo angesagt. Aber den Kreislauf der Anwesenden bringen die Jungs kräftig in Wallung. Das Obituary-Shirt nicht umsonst am Leibe tragend knallt uns der Frontgrunzer mit seinen Mannen einen Old-School-Death-Hammer vor den Latz, der sich gewaschen hat. Vergesst Six Feet Under, die kopieren sich eh nur noch selbst, JUNGLE ROT sind an diesem Abend die Helden der schweren Riffs. Jeder Besitzer eines funktionstüchtigen Ohrenpaars kann nach drei Takten den gespielten Rhythmus erfassen. Das klingt nicht nur vorhersehbar, sondern ist es in den meisten Fällen auch, macht aber dafür ne Riesenmenge Spaß und geht ordentlich auf die Nackenmuskeln. Solch einen fetzigen Opener sieht man nicht alle Tage.
Die Jungs von DISPARAGED zerfetzen im Anschluss das ewige Klischee der etwas hinterherhinkenden Schweizers mit Freuden in der Luft. Surrende Gitarren in knackiger Geschwindigkeit und mit einer ordentlichen Thrash-Schlagseite ausgestattet sind ausschlaggebend für die Band, die gerade ihr aktuelles Album „Blood Source“ auf die Menschheit losgelassen hat. Hört man sich diese Scheibe im Vergleich zum heute gebotenen Auftritt etwas näher an, entdeckt man ohne Probleme viele, im Grunde schlichte, aber im Hinblick auf die Gitarrenarbeit doch recht gut ausgearbeitete Strukturen. Davon ist leider heute nicht allzu viel auszumachen. Das zweistimmige Gegrunze ist viel zu leise und zu harmlos geraten, die Gitarren lassen jedes auffällige Detail vermissen. Das Schlagzeug und den dahintersitzenden ADS-Patienten, der sich ein ausuferndes Solo nicht verkneifen kann, hört man dafür umso besser. Die gefühlten sechs Arme des Drummers lassen jedenfalls so einige Kiefer nach unten klappen. Trotzdem bleibt der Auftritt leider etwas enttäuschend, da wünscht man der engagierten Band etwas mehr Glück beim nächsten Mal.
Wegen des MACABRE-Trios dürften wohl die meisten der Anwesenden ihr sauer verdientes bzw. aus Omas Brieftasche entwendetes Geld in die Eintrittskarte investiert haben und dementsprechend eng wird es auch an der Bühnenkante. Etwas untrve mit Headset auftretend beginnt der etwas schüttere Kopf der Band auch bald mit seinen üblichen Huldigungen internationaler (aufgrund der Lokalität aber vorrangig deutscher) Serienmörder. Ob das Publikum seine Kurzgeschichten nun versteht oder einfach nur aus Gewohnheit nach jeder Ansage gröhlt, auf jeden Fall folgt ein MACABRE-Song stets dem selben Muster: Verbale Ankündigung des glorifizierten Schlächters und seiner Taten. Kurzes Jubeln. Circa ein bis zwei Minuten Geschrabbel, bei der die Menge wild zuckend mit dem Gleichgewicht kämpft. Tosender Applaus - Nächster Song. Für den einen die längste Praline der Welt, für den anderen bloß eine klebrige Masse. Auf jeden Fall Geschmackssache, wie wohl auch schon immer bei dieser Band.
Zu später Stunde gibt es dann noch Besuch aus Israel. Falls Ihr euch immer schon einmal gefragt habt, was denn bitteschön ein WHORECORE ist, dann stellt euch einfach ne Mischung aus den beiden Kernfächern Grindcore und Hardcore vor und gebt ne Prise Death Metal drüber. Mit unglaublich viel Energie hüpfen, moshen und schwitzen die Bandmitglieder um die Wette, wobei vor allem der Sänger und verlorene Zwillingsbruder von Schiri-Legende Pierluigi Collina jede Menge friedlicher Aggression ausstrahlt. Leider haben sich zu diesem Zeitpunkt schon mindestens die Hälfte der Angereisten gen Heimat verzogen, die Dagebliebenen ließen sich aber durchaus von den Bühnendarstellern und ihren vertrackten Prügelattacken anstecken.
Am letzten Tag ihrer Tour haben sich die angekündigten Protagonisten dabei etwas besonderes einfallen lassen und ihre Auftrittsreihenfolge einmal kräftig durcheinandergewürfelt. Der zugkräftige Headliner überlässt seinen Kollegen die Abräumer-Position und der angekündigte Zweitstarter eröffnet den Abend. Zudem wird bereits im Vorfeld eine recht familiäre Atmosphäre geschaffen. In bröckeligem Englisch werden der neueste Klatsch und Tratsch zwischen Bandmitgliedern und Publikum ausgetauscht und munter Autogramme eingefahren und diverse Kontakte geknüpft. Dann noch schnell ’nen Dübel reinziehen und ab geht’s auf die Bühne.
Man könnte es vielleicht auf die Drogen schieben, aber in jedem Fall machen JUNGLE ROT von Beginn an mächtig Dampf. Nicht wirklich in spieltechnischer Hinsicht gesehen, da ist eher Mid-Tempo angesagt. Aber den Kreislauf der Anwesenden bringen die Jungs kräftig in Wallung. Das Obituary-Shirt nicht umsonst am Leibe tragend knallt uns der Frontgrunzer mit seinen Mannen einen Old-School-Death-Hammer vor den Latz, der sich gewaschen hat. Vergesst Six Feet Under, die kopieren sich eh nur noch selbst, JUNGLE ROT sind an diesem Abend die Helden der schweren Riffs. Jeder Besitzer eines funktionstüchtigen Ohrenpaars kann nach drei Takten den gespielten Rhythmus erfassen. Das klingt nicht nur vorhersehbar, sondern ist es in den meisten Fällen auch, macht aber dafür ne Riesenmenge Spaß und geht ordentlich auf die Nackenmuskeln. Solch einen fetzigen Opener sieht man nicht alle Tage.
Die Jungs von DISPARAGED zerfetzen im Anschluss das ewige Klischee der etwas hinterherhinkenden Schweizers mit Freuden in der Luft. Surrende Gitarren in knackiger Geschwindigkeit und mit einer ordentlichen Thrash-Schlagseite ausgestattet sind ausschlaggebend für die Band, die gerade ihr aktuelles Album „Blood Source“ auf die Menschheit losgelassen hat. Hört man sich diese Scheibe im Vergleich zum heute gebotenen Auftritt etwas näher an, entdeckt man ohne Probleme viele, im Grunde schlichte, aber im Hinblick auf die Gitarrenarbeit doch recht gut ausgearbeitete Strukturen. Davon ist leider heute nicht allzu viel auszumachen. Das zweistimmige Gegrunze ist viel zu leise und zu harmlos geraten, die Gitarren lassen jedes auffällige Detail vermissen. Das Schlagzeug und den dahintersitzenden ADS-Patienten, der sich ein ausuferndes Solo nicht verkneifen kann, hört man dafür umso besser. Die gefühlten sechs Arme des Drummers lassen jedenfalls so einige Kiefer nach unten klappen. Trotzdem bleibt der Auftritt leider etwas enttäuschend, da wünscht man der engagierten Band etwas mehr Glück beim nächsten Mal.
Wegen des MACABRE-Trios dürften wohl die meisten der Anwesenden ihr sauer verdientes bzw. aus Omas Brieftasche entwendetes Geld in die Eintrittskarte investiert haben und dementsprechend eng wird es auch an der Bühnenkante. Etwas untrve mit Headset auftretend beginnt der etwas schüttere Kopf der Band auch bald mit seinen üblichen Huldigungen internationaler (aufgrund der Lokalität aber vorrangig deutscher) Serienmörder. Ob das Publikum seine Kurzgeschichten nun versteht oder einfach nur aus Gewohnheit nach jeder Ansage gröhlt, auf jeden Fall folgt ein MACABRE-Song stets dem selben Muster: Verbale Ankündigung des glorifizierten Schlächters und seiner Taten. Kurzes Jubeln. Circa ein bis zwei Minuten Geschrabbel, bei der die Menge wild zuckend mit dem Gleichgewicht kämpft. Tosender Applaus - Nächster Song. Für den einen die längste Praline der Welt, für den anderen bloß eine klebrige Masse. Auf jeden Fall Geschmackssache, wie wohl auch schon immer bei dieser Band.
Zu später Stunde gibt es dann noch Besuch aus Israel. Falls Ihr euch immer schon einmal gefragt habt, was denn bitteschön ein WHORECORE ist, dann stellt euch einfach ne Mischung aus den beiden Kernfächern Grindcore und Hardcore vor und gebt ne Prise Death Metal drüber. Mit unglaublich viel Energie hüpfen, moshen und schwitzen die Bandmitglieder um die Wette, wobei vor allem der Sänger und verlorene Zwillingsbruder von Schiri-Legende Pierluigi Collina jede Menge friedlicher Aggression ausstrahlt. Leider haben sich zu diesem Zeitpunkt schon mindestens die Hälfte der Angereisten gen Heimat verzogen, die Dagebliebenen ließen sich aber durchaus von den Bühnendarstellern und ihren vertrackten Prügelattacken anstecken.