Misfits Bouncing Souls Broilers & The Dead

Misfits, Bouncing Souls, Broilers & The Dead

Bouncing SoulsBroilersMisfits
Bochum, Matrix
27.04.2006
Heute die Misfits, nächste Woche Katatonia, dann Maroon, dann Thrice...Die wirre Bandsammlung mag für einige ziemlich seltsam klingen und gewissen Leuten unserer Redaktion ungute Gefühle in der Magengegend vermitteln, für meine Wenigkeit ist das allerdings der Konzertablauf der nächsten beiden Wochen. Und um solche Strapazen einigermaßen über die Bühne zu bekommen, darf natürlich niemand anders an meiner Seite stehen, als der grandiose Kollege Hauptmann, mit dem es sogleich zu den Misfits ging.

Schauplatz war die an diesem Abend mit vollgedröhnten und gut gelaunten Punks vollgepackte Matrix in Bochum. Gesellschaft ließ sich dank Hauptmanns Turbojugend Jacke (Stichwort: Poser Hunter) schnell finden, denn schon nach wenigen Minuten eilten die ersten Gleichgesinnten in unsere Richtung um zu fragen, weswegen wir denn hier sind. Dämliche Frage! Wegen den Misfits natürlich! Den Rest kennt doch keine Sau! Denkste...die Jungs waren nämlich allein wegen den Broilers quer durch den Ruhrpott getingelt, die an diesem Abend als zweite auf der Bühne stehen sollten. Den Anfang machten allerdings The Dead, die nicht nur mit dem einfallsreichsten Bandnamen der Welt aufwarteten, sondern obendrein Musik fern jeglicher Vernunft und Inspiration präsentierten, weswegen alles nett, aber doch irgendwie gleich klang. Aber von Beginn an:

THE DEAD
Direkt zum Aufwärmen packte die Band aus Münster ohne Rücksicht auf Verluste die Hardcore Keule aus. In Sachen Aggression war das ja ganz nett, aber aufgrund der fehlenden Abwechslung ging bei mir schon nach ein paar Minuten die Aufmerksamkeit flöten. Egal, was der Sänger mit der zarten Stimme (bei den Ansagen, ansonsten hat er fies gebellt) so ankündigte, es hörte sich alles gleich an : „Jetzt kommt ein Thrash Song“, „Jetzt kommt ein Punk Song“ usw. … alles Unfug, das war 08/15 Hardcore, nicht mehr und nicht weniger !
[mh]
Mit einem Wort : stumpf!
[bg]

BROILERS
Die mir bis dato unbekannte Band sammelte recht schnell Minuspunkte, stellte doch der Fronter mit seinem kommunistisch angehauchten Jägerhut und dem sinnfreien weißen Unterhemd eine Eins zu Eins Kopie von dem Beatsteaks-Sänger dar. Egal, deswegen muss die Mucke ja nicht stinken! Eine Bassistin und ein völlig besoffener Keyboarder, bei dem wir erst nach der Hälfte des Gigs feststellten, dass er überhaupt ein Instrument vor sich hatte, machten das etwas seltsame Erscheinungsbild der Band perfekt. Musikalisch waren die Broilers auch überhaupt nicht meine Baustelle, man muss ihnen aber zu Gute halten, dass sie mit ihrem leicht eingängigen „Kirmespunk“ die Menge ziemlich schnell zum Toben brachten. Kein Wunder wenn die Titel wie Stadionhymnen im Schnelldurchlauf klingen. Aufgrund der allgemein begeisterten Stimmung, der ansprechenden Show, dem musikalischen Talent der Gitarrenschwinger und dem überaus angenehmen Organ des Fronters war der Auftritt auch folgerichtig mehr als gelungen! Nicht umsonst war in der Tube der Matrix die Hölle los!
[bg]
Japp, also Ska ist auch nun wirklich nicht mein Ding, aber die Band hatte ne Menge Fans mitgebracht und konnte vor allem aufgrund der deutschen Mitgröltexte die zweitbeste Resonanz des Abends (neben den Misfits) für sich beanspruchen. Insgesamt also top, aber der seltsame Keyboarder/Trunkenbold war wirklich überflüssig.
[mh]

BOUNCING SOULS
Als echter Downer fungierten im Anschluß die Bouncing Souls. Gegen die melodische Punk Rock gab’s an sich nicht viel zu sagen, aber die unterkühlte Bühnenperformance des Sängers und das betont coole Auftreten des Haufen nervten doch schon gewaltig. Außerdem kannte kein Schwein die Songs, weshalb selbst die kaputtesten Punks in den ersten Reihen nicht so recht pogen mochten.
[mh]
Langweiliger Bockmist von ein paar Jungs aus den Staaten, die gern wie die Hives auf böse klingen würden und sich dachten, dass sie als vorletzte Band hier mal ne lockere Nummer schieben könnten. Umrahmt von den Highlights des Abends, waren die Krawattenträger dem Druck aber nicht gewachsen und verschwanden so schnell und unbeachtet, wie sie gekommen waren.
[bg]

MISFITS

Bei den Misfits weiß man mittlerweile, was einen erwartet. Nettes „Halloween“ Soundtrack Intro, dann den gleichnamigen Song auf die Ohren, und danach geht die Sause los. Die Reste der ehemaligen Legende (immer noch bestehend aus Jerry Only, Dez Cadena und Robo) schroteten sich dabei wieder im Hyperblast durch eine grandiose Setlist, die ich hier nicht wiedergebe, da sie sich sowieso kaum von der unterschied, die letztes Jahr in Düsseldorf gespielt wurde (www.bloodchamber.de/konzert/2005/124/).
Song. Ansage der Marke „One Two“. Song. So ging das nahezu ohne Unterbrechung. Zum Ausrasten war das ja ganz schön, aber speziell der schaurige Mitgröl Charme der alten Stücke ging dadurch komplett verloren. Den Fans war’s egal, so daß die Temperaturen in der Röhre langsam aber sicher bedrohliche Ausmaße annahmen. Trotz aller Mankos : die Misfits sind immer noch Kult und für unterhaltsame Abende gut.
[mh]
ONE TWO THREE GO !!!!!!!
[bg]
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